📞 +49 7024 977 8996 ✉️ info@magility.com

CSRD – Die neue Nachhaltigkeitsberichterstattung

CSRD – Die neue Nachhaltigkeitsberichterstattung

Nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung bestimmt immer mehr das unternehmerische Handeln in den Chefetagen. Ein gutes ESG-Rating wird zukünftig den Unternehmenserfolg maßgeblich mitbestimmen, und entsprechend starke Betrachtung findet das Thema ESG in den Medien. Schon seit 2017 sind große Unternehmen, Versicherungen und Banken zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Die nichtfinanzielle Berichterstattung erfolgt auf der Grundlage der “Non Financial Reporting Directive” (NFRD) der EU üblicherweise im Jahresabschluss und umfasst Informationen und Auflistungen der Engagements zu Umwelt- und Naturschutz, sozialer Verantwortung, Menschenrechten, Umgang mit Korruption und der Sicherung von Diversity in Aufsichtsräten und Führungsetagen.

Im Rahmen des EU Green Deals und des EU-Aktionsplans “Finanzierung nachhaltigen Wachstums” wurde die NFRD allerdings grundlegend überarbeitet und erweitert, um die Darstellung der Informationen vergleichbarer und transparenter zu machen und deren Relevanz zu verdeutlichen. Der seit 2021 vorliegende Entwurf der neuen “Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“ wurde am 28. November 2022 vom Europäischen Rat verabschiedet.

In diesem Artikel fassen wir die aktuellsten Informationen zur neuen Nachhaltigkeitsberichterstattung zusammen, beantworten die wichtigsten Fragen und geben wertvolle Tipps, wie Sie sich auf die Umsetzung der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) in Ihrem Unternehmen vorbereiten können.

 

[infobox headline=“Das Wichtigste in Kürze“]

  • Die neue Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen zielt darauf ab, eine vergleichbare und zuverlässige Berichterstattung über finanzielle und nicht-finanzielle Themen innerhalb eines Unternehmens zu schaffen
  • Das Konzept der doppelten Materialität betrachtet sowohl die Auswirkungen der eigenen Aktivitäten eines Unternehmens auf die Umwelt als auch die Anerkennung von ESG-Aspekten, die das Unternehmen, seine Strategien und Aktivitäten beeinflussen können
  • Insgesamt werden in Zukunft rund 50.000 Unternehmen in der EU und allein 15.000 in Deutschland von den CSRD-Vorschriften betroffen sein
  • Mit unserem ESG-Managementsystem unterstützt Magility seine Kunden bei der Umsetzung der CSRD sowie bei der Vorbereitung und Erstellung ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung

[/infobox]

Welche Aufgabe hat die CSRD?

Die CSRD soll sicherstellen, “dass angemessene, zugängliche Informationen über die Risiken für Unternehmen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten und über die Auswirkungen der Unternehmen selbst auf Mensch und Umwelt zur Verfügung stehen”, so die Kommission. Ziel ist die Schaffung einer vergleichbaren und verlässlichen Berichterstattung, wobei künftig deren traditioneller finanzorientierter Teil um einen gleichgewichtigen nicht-finanziellen Part ergänzt wird. Dabei stehen zudem alle Geschäftsbeziehungen und Lieferketten einer Unternehmung auf dem Prüfstand der Nachhaltigkeit. Bisher galten die bestehenden Rechtsvorschriften zur Offenlegung nicht-finanzieller Informationen oftmals als unzureichend oder gar unzuverlässig. Die neue CSRD Initiative wird Umfang und Art des Sustainability Reportings grundlegend verändern. 

Damit das Ziel der Europäischen Kommission erreicht wird, müssen sich die Unternehmen zukünftig um zwei Dinge kümmern: 

  1. die Anwendung neuer ESG-Rechnungslegungsstandards, der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und 
  2. die unabhängige Prüfung und Zertifizierung der auf diesen Standards fußenden Berichterstattung durch einen Wirtschaftsprüfer.

Die Informationen zur Nachhaltigkeit müssen auch digital zugänglich sein.

Während die CSRD die formalen Vorgaben für die Berichterstattung liefert, definieren die ESRS die Inhalte. Mit den ESRS werden die bestehenden Regelwerke, wie zum Beispiel die Standards der GRI (Global Reporting Initiative) und des SASB (Sustainability Accounting Standards Board) und die Regeln der TCFD (Task force on Climate-related Financial Disclosures) aufgegriffen, gleichzeitig werden die Inhalte aber übersichtlicher gestaltet. Somit werden neue, einheitliche Regelungen für die EU definiert, unter anderem die doppelte Wesentlichkeit (“Double Materiality”). Das bedeutet konkret, dass nicht mehr nur der Einfluss der eigenen Unternehmensaktivitäten auf die Umwelt betrachtet wird. Gleichfalls ist nun auch zu berücksichtigen, wie sich ESG-Aspekte auf das Unternehmen und dessen Strategien und Aktivitäten auswirken. 

Double materiality within CSRD

Darstellung: Magility GmbH

Welche Vorteile hat die CSRD?

Die Vorteile dieser neuen Transparenz und Einheitlichkeit liegen auf der Hand. Stakeholdern, wie zum Beispiel Investoren, aber auch Konsumenten, soll die eigene Entscheidungsfindung erleichtert werden, beispielsweise wenn sie eine Investitions- oder Kaufentscheidung treffen, die auch auf Nachhaltigkeitsaspekten basiert. Es werden aber auch die Unternehmen ermutigt und in die Lage versetzt, ihren ESG-Maßnahmen eine größere Bühne zu geben und damit neue Kundengruppen und Investoren zu erschließen.

Da nun erstmals auch Nicht-EU-Unternehmen zur Berichterstattung verpflichtet werden, stärkt die Initiative der Europäischen Kommission die Chancengleichheit in der EU. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bietet das einen großen Anreiz, ihre Berichterstattung auch freiwillig um Nachhaltigkeitsthemen zu erweitern. Die EU legt damit den Grundstein für einen globalen Standard der Nachhaltigkeitsberichterstattung und möchte Greenwashing damit ein Ende setzen.

Welche Unternehmen fallen künftig unter die neue Regelung?

Nach aktuellem Stand der Dinge gilt schon ab 2025 (Berichtsjahr 2024) die Prüfpflicht für die ersten Unternehmen, weitere folgen bis zum Jahr 2029.

Darstellung: Magility GmbH

In Summe sind rund 50.000 Unternehmen in der EU und alleine 15.000 in Deutschland zukünftig von den CSRD-Regularien betroffen. Inhaltlich ändert sich im Vergleich zur aktuellen NFRD EU-Richtlinie 2014/95/EU mit der neuen Richtlinie auch der Umfang und Zeitpunkt der Meldepflichten. Mussten Unternehmen bisher über Umweltschutz, Soziale Verantwortung, Anti-Korruption und Bestechung sowie Diversität in Unternehmensvorständen berichten, geht die CSRD noch weiter: neben der bereits angesprochenen “Double Materiality” braucht es zukünftig weitere zukunftsgerichtete Informationen einschließlich der Festlegung von Zielen sowie der Dokumentation der Fortschritte. Außerdem müssen Informationen zu immateriellen Vermögenswerten angegeben werden. Ganz grundsätzlich muss das Reporting in Übereinstimmung mit den Sustainable Finance Disclosure Regulations (SFDR) und den EU-Steuerrichtlinien erfolgen.

Woher weiß ich, worüber ich berichten muss?

Wie genau nun die CSRD umgesetzt wird, definieren die ESG-Rechnungslegungsstandards, die ESRS. Die aktuellen Entwürfe der Vorgaben finden sich auf der Website der EFRAG.

Darstellung: Magility GmbH

In den ESRS 1 und ESRS 2, den Abschnitten zu Allgemeinen Informationen und übergreifenden Standards, werden allgemeine Aspekte des Reports beschrieben und erklärt, die für alle Themen und Bereiche gelten. Sie geben vor, wie zu den einzelnen Themen berichtet werden muss.

In der ESRS 2 werden Strategie und Geschäftsmodell in Bezug auf Nachhaltigkeit untersucht, ebenso die Unternehmensführung und Organisation und nachhaltigkeitsrelevante Auswirkungen, Risiken und Chancen. Zuletzt beschäftigt sich dieser Abschnitt mit konkreten Maßnahmen, der Zuweisung von Ressourcen sowie Leistungskennzahlen.

In den Bereichen Environmental (ESRS E1 bis E5), Social (ESRS S1 bis S4) und Governance (ESRS G1) finden sich zehn themenspezifische Standards, zum Beispiel zu Klimawandel, Umweltverschmutzung, Arbeitnehmendenrechte, Unternehmensführung und Business Ethics. Welche dieser Themen für ein Unternehmen relevant sind, wird bereits in der Analyse der doppelten Wesentlichkeit (ESRS 1) festgelegt. Die Standards legen hier detailliert dar, was zu den einzelnen Themen konkret berichtet werden muss. 

Zusammenfassend lässt sich sagen: ESRS 1 definiert das Wie des Nachhaltigkeitsreports, ESRS 2 und die themenspezifischen Segmente legen das Was, also die Inhalte des Reports, fest. 

Der Zeitplan rund um die Umsetzung der CSRD auf EU-Ebene

Die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group), welche der EU vollständig ausgearbeitete Entwürfe von Standards oder deren Änderung für die EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung vorlegt, veröffentlichte Ende April 2022 die ersten offiziellen Entwürfe des neuen Standards. Am 10. November 2022 verabschiedete das EU-Parlament die Vorschläge zur Berichterstattung für große kapitalmarktorientierte Gesellschaften und gleichgestellte Personenhandelsgesellschaften, welche im Anschluss von der Europäischen Kommission final angenommen wurden. Am 19. Dezember 2022 traten die neuen CSRD dann offiziell in Kraft. 

Darstellung: Magility GmbH

Ab Mitte des Jahres 2024 sollen die neuen Regularien dann auch auf EU-Ebene in nationales Recht umgesetzt werden. Für Unternehmen bedeutet das, dass bereits ab Januar 2025 erste Geschäftsberichte entsprechend der neuen einheitlichen Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffentlicht werden müssen. 

Die ESRS haben aktuell noch Entwurfsstatus – doch schon im November 2023 sollen die Standards weiter definiert und auf sektorspezifische Standards ausgeweitet werden.

Darstellung: Magility GmbH

Keine Zeit verlieren: magility unterstützt Sie bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Mehrbelastung durch die neuen EU-Vorgaben ist für alle betroffenen Unternehmen spürbar, sie ist jedoch besonders für kleine und mittelständische Unternehmen sehr hoch. Oftmals können sie nur schwer ihre Liefer- und Wertschöpfungsketten nachverfolgen und die geforderten Informationen daher nicht vollständig bereitstellen. Trotz der gewährten dreijährigen Übergangsfrist fpr KMU empfehlen wir dringend, sich umgehend mit den neuen Vorgaben auseinanderzusetzen und jetzt schon eine Umsetzungsstrategie zu entwickeln. Einerseits, weil die Konzeption einer neuen Berichterstattung rein technisch schon viel Zeit in Anspruch nimmt. Andererseits müssen sich Unternehmen und deren geschäftsleitung darüber im Klaren sein, dass es sich um eine tiefgreifende Veränderung handelt, deren Verankerung in der Unternehmenskultur nicht von heute auf morgen erfolgen kann.

Magility unterstützt Sie bei der Umsetzung der CSRD und der Vorbereitung und Erstellung Ihres Nachhaltigskeitsreportings. Mit unserem ESG-Management-System helfen wir Ihnen dabei, die ESRS erfolgreich zu navigieren und Ihre Nachhaltigkeitsziele festzulegen.

  • Wir prüfen, ob und wann die CSRD für Ihr Unternehmen relevant wird
  • Gemeinsam entwickeln wir ein tragfähiges ESG-Management System:
  1. Definition der wesentlichen Auswirkungen
  2. Strukturierung von ESG-Maßnahmen in einem ESG-Programm
  3. Festlegung der entsprechenden Ziele – SDG’s (Sustainable Development Goals) 
  4. Einigung auf ein ESG-Governance-Modell
  5. Festlegung des Plans für die ESG-Berichterstattung und Audits

Nachhaltigkeit ist ein Must-have, kein Nice-to have mehr! Wir unterstützen Sie dabei. Kontaktieren Sie unsere magility ESG-Experten.

Nachhaltige Mobilität – Truck Fleet to Zero

Nachhaltige Mobilität – Truck Fleet to Zero

Nachhaltige Mobilität ist einer der Automotive Megatrends 2023, wenn nicht sogar des aktuellen Jahrzehnts. Umweltschutz stand noch nie so sehr im öffentlichen und politischen Fokus, wie jetzt: Im Rahmen des letzten Weltumwelttages kündigte die UNO ihre Pläne für strengere Vorschriften zur CO2-Reduktion an; viele Länder, darunter China und die USA, präsentieren ihre Pläne zur Förderung von Elektrofahrzeugen. Im Oktober 2022 beschloss das EU-Parlament eine Reduzierung der CO2-Emissionen von Neufahrzeugen bis zum Jahr 2030 in Höhe von 55% bei PKW bzw. 50% bei leichten Nutzfahrzeugen wie Transporter und Vans gegenüber 2021. Bis 2035 muss diese Reduktion bei 100% liegen – heißt: neue PKW und Transporter müssen emissionsfrei sein. Für LKW mit mehr als 16 Tonnen liegt die geplante Reduktion bei 30% ab 2030; allerdings ist zu erwarten, dass noch striktere Regelungen folgen werden. Als Beitrag zum Naturschutz, als Wettbewerbsvorteil und für ein positives ESG Rating ergreifen viele Unternehmen Maßnahmen, um den Vorschriften für Nachhaltigkeitsreportings und der Reduktion von CO2 gerecht zu werden.

Für die Automobilindustrie mit ihren PKW- und LKW-Herstellern und anderen Stakeholdern bedeuten die neuen EU-Ziele in erster Linie große Veränderungen – aber auch eine große Chance auf Innovation und radikale, nachhaltige Transformation der eigenen Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse. Deutsche PKW-Hersteller begegnen der Herausforderung nachhaltige Mobilität hauptsächlich mit der Weiterentwicklung des Elektromotors auf Basis der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie: Mercedes Benz möchte bereits ab 2030 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr auf den Markt bringen, Opel sogar schon ab 2028.  

Dass die Umsetzung von Regulierungen und der Einsatz von nachhaltiger Mobilität schon heute auch in der betriebseigenen Flotte möglich ist, zeigt das Beispiel der Bridging IT GmbH. Bereits 2011 begann der IT-Dienstleister damit, einzelne Fahrzeuge durch E-Fahrzeuge zu ersetzen. 2015 besaß das Unternehmen die bis dato größte E-Flotte in Deutschland – und diese wächst immer weiter

Soweit so gut. Doch wie sieht es bei Frachtflotten aus? Schließlich haben die großen Brummer auf zwei bis vier Achsen einen enormen CO2-Ausstoß vorzuweisen – mit 141,3 Millionen Tonnen CO2-Emissionen in 2020 ist Deutschland deutlich EU-Spitzenreiter bei Transporten auf der Straße. Und das ist alles andere als nachhaltig.

CO2-Emissionen von Straßentransporten in der EU in 2020 (Quelle: https://www.statista.com/statistics/1236750/road-transportation-greenhouse-gas-emissions-eu/)

Truck Fleet to Zero – wie ein Logistikunternehmen nachhaltige Mobilität erfolgreich umsetzt

Erstmals am 44. Internationalen Wiener Motorensymposium vom 26.4.-28.4.2023 in Wien in ausführlicher Ausarbeitung erschienen.

Dass es auch anders geht, nämlich nahezu klimaneutral, zeigt die Firma Mosolf Transport Solutions GmbH aus Kirchheim/Teck. Der führende Technik- und Logistikdienstleister für die Automobilindustrie möchte in einem umfassenden Transformationsprojekt einen Teil seiner Flotte auf E-Trucks umstellen. Die Ergebnisse der ersten Projektphase in enger Zusammenarbeit mit der Magility GmbH stellte Geschäftsführer Egon Christ nun auf dem 44. Wiener Motorensymposium vor. 

Impressionen vom Symposium in der Bildergalerie

Nachhaltige Mobilität stellt Logistiker vor große Herausforderungen

Der Wechsel zu neuen Antriebstechnologien birgt unzählige große Herausforderungen: Er muss nicht nur schnell und einfach möglich sein – im Vergleich zur bestehenden Dieseltechnologie muss eine neue Technologie vor allem vergleichbar robust, haltbar und verlässlich sein. Es dürfen sich unter keinen Umständen Risiken im operativen Bereich oder Nachteile im Wettbewerb oder bei den Kosten ergeben. Beim Einsatz von E-Mobilität kommen weitere Faktoren wie der Aufbau einer betrieblichen und der Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur, die Frage nach staatlichen Förderprogrammen zum Aufbau dieser Strukturen und zur Erneuerung der Flotte hinzu. Betrieblich gesehen kommen bei der technischen Transformation Wirtschaftlichkeitsbewertungen, Risikoverständnis und Risikomanagement in der TCO-Rechnung in der Umsetzung zum Tragen. Die Komplexität der Veränderung wird zeitgleich auch von externen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel sich verändernde Anschaffungskosten der Fahrzeuge, aktuell schwer zu kalkulierende Energiekosten, aber auch stark volatile Faktoren wie Maut, Steuergesetze, THG-Regulierungen und Förderrichtlinien.

Wie Transformation gelingen kann

Das Design-to-Quality Modell

Aufgrund der Komplexität der Herausforderungen setzte Mosolf auf einen strukturierten Transformationspfad, der die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen zuverlässig abbildet, bewertet und verfolgbar macht. Dabei wurde ein Design-to-Quality-Modell verwendet, das verschiedene Technologien und Energieoptionen bewertet und es auf die wichtigsten Parameter reduziert.

Nachhaltige Mobilität braucht verschiedene Parameter

Gesamtbewertungsmodell auf der Grundlage eines „Design to Quality“-Designs (Quelle: Mosolf/Magility GmbH, 2023)

Um die Gesamtbetriebskosten zu kalkulieren, wurde ein Gesamtkostenmodell für die Anschaffungskosten und die Betriebskosten entwickelt. Von besonderer Relevanz sind hierbei auch: die Aufwendungen für die Ladeinfrastruktur, Förderprogramme, Einsatzprofile, Ladung, Wartung und Verschleiß sowie Steuern, Versicherungen und Mautkosten.

Die Ergebnisse des Gesamtmodells zeigten Überschneidungen zwischen den Technologieoptionen über die Betriebszeit der Fahrzeuge auf, aus denen dann eine Entscheidungsmatrix erstellt wurde. Wichtigster Parameter im Kostenmodell für die Anschaffungskosten der Fahrzeuge war dabei die Kostenentwicklungskurve der Batterietechnologien – diese hat den größten Einfluss auf die Kostensenkung. Auch Skaleneffekte reduzieren die Kosten für elektrische Antriebe und Ladetechnologien massiv.

Entwicklung der Batteriekosten hin zu nachhaltiger Mobilität

Kostenentwicklungskurve für Batteriesysteme von 2009 bis 2030 (Quelle: Mosolf/Magility GmbH, 2023)

Klar zu erkennen war, dass sich seit 2009 eine eindeutige Richtung der Kostenentwicklung bei Batterien abzeichnet. Diese Analyse stützte sich auf mehr als 20 Quellen und Studien. Weitere Erkenntnisse wurden beispielsweise aus einer dynamischen Kostenberechnung gewonnen. Dabei wurden Technologien (Diesel-, Brennstoffzellen- und batterieelektrische Fahrzeuge) und ihre Potenziale auch für die Zukunft mithilfe von verschiedenen CADRs und CAGRs prognostiziert:

  • unterschiedliche Reichweiten
  • verschiedene Technologien und Architekturen
  • verfügbare Förderprogramme
  • Emissionsanforderungen

Erkenntnisse zur nachhaltigen Mobilität für Logistikunternehmen

Insgesamt konnten in Projektphase 1 viele wertvolle Erkenntnisse zu einem Transformationsprozess hin zum Einsatz von batteriebetriebenen Fahrzeugen gewonnen werden:

  1. Durch die dynamische Kostenbetrachtung können Beschaffungsszenarien professionell und ganzheitlich geplant werden.
  2. Entscheidungsmatrizen helfen dem Management, die Umstellung ihrer Flotten entlang der typischen Nutzungszeiträume zu optimieren.
  3. Neue Batterietechnologien und Fahrzeugarchitekturen werden weitere Kostenreduktionen ermöglichen.
  4. Mit der Ladetechnologie MCS (megawatt charging system) können schon jetzt deutliche Verkürzungen in den Ladezeiten erreicht werden. Die Ladetechnologie für LKW mit mehr als 16 Tonnen wird sich dynamisch weiterentwickeln.
  5. In Anbetracht der nicht unerheblichen Herausforderungen, war es unabdingbar, den Entscheidungsprozess durch ein professionelles Chancen- und Risikomanagement zu unterstützen, das frühzeitig Aufschluss über Risiken und Chancen des Projektes geben kann.

Traditionelle Entscheidungsprozesse funktionieren bei dieser Art von Transformation nur selten gut – moderne Entscheidungsprozesse sind weitreichender und komplexer, da eine größere Auswahl an Technologien zur Verfügung steht und Chancen, Potenziale und Risiken bewertet werden müssen. Bei der Entscheidung für oder gegen elektrische Antriebe und nachhaltige Mobilität müssen Unternehmen auch abwägen, ob sie ihre eigene Infrastruktur aufbauen oder externe Optionen nutzen wollen. Staatliche Subventionen und die Verantwortung für unternehmerisches Handeln spielen dabei natürlich ebenfalls eine große Rolle. 

Der neue Entscheidungsfindungsprozess für die Transformation hin zu Elektromobilität umfasst die Abbildung zukünftiger Kostentrends mithilfe digitaler Zwillinge, die Risiken und Schwankungen der Energiekosten vorhersehen. Die Investitionskosten werden stark von den Anwendungsfällen beeinflusst, die bestimmen, wann die Kostenparität erreicht wird. Der Grad der Ambition für die Transformation kann langsam, mittel oder schnell sein.

Nachhaltige LKW-Mobilität ist schon heute Realität

Fest steht: Geschäftsmodelle werden jetzt in Richtung Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit entwickelt. Bei Mosolf ist der erste Schritt getan: Die ersten Elektro-Lkw sind beschafft und die Ladeinfrastruktur ist aufgebaut. Der Testbetrieb hat begonnen und die nächste Beschaffungswelle ist in Planung.

Möchten auch Sie den Weg zu nachhaltiger Mobilität beschreiten? Unsere Experten unterstützen Sie gerne bei Ihrem Transformationsprojekt!

 

SDGs – Nachhaltigkeitsziele und Unternehmenserfolg

SDGs – Nachhaltigkeitsziele und Unternehmenserfolg

Aufgrund des Megatrends ESG stellt sich vermehrt die Frage nach den Sustainable Development Goals (SDGs). Im aktuellen Artikel widmen wir uns diesen SDGs und zeigen auf, warum es der entscheidende Faktor für jeden Unternehmenserfolg sein wird, sich jetzt verstärkt an diesen Zielen auszurichten.

Was sind die SDGs?

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurden, enthalten einen Plan für die Schaffung einer besseren, nachhaltigeren Gesellschaft bis 2030.

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind eine erweiterte Version der acht Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), die von 2000 bis 2015 die Grundlage der weltweiten Aktivitäten zur Reduzierung der extremen Armut bildeten.

Zum ersten Mal in der Geschichte konnte sich die internationale Gemeinschaft auf eine globale und umfassende Agenda für nachhaltige Entwicklung einigen, die sowohl soziale Ziele (auf der Grundlage der Millenniums-Entwicklungsziele) als auch Umweltziele umfasst.

Die Beseitigung aller Formen von Armut in allen Regionen der Welt ist das erste und sichtbarste der SDGs. Die Kreativität, das Know-how, die Technologie und die finanziellen Ressourcen der gesamten Weltgemeinschaft sind notwendig, um die SDGs in jedem Kontext zu erreichen. 

Der Bedarf einer stark erweiterten SDG-Finanzierung

Das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) hat die sechs nachfolgend genannten Investitionsprioritäten festgelegt: Bereiche, in denen große gesellschaftliche „Transformationen“ erforderlich sind, um die 17 SDGs zu erreichen:

  1. Bildung und Sozialschutz, um eine universelle Sekundarschulbildung (SDG 4) und Armutsbekämpfung (SDG 1) zu erreichen
  2. Gesundheitssysteme zur Beendigung der Pandemie und zur Erreichung der allgemeinen Gesundheitsversorgung (SDG 3)
  3. Kohlenstofffreie Energie und Kreislaufwirtschaft zur Dekarbonisierung und Verringerung der Umweltverschmutzung (SDG 7, SDG 12, SDG 13)
  4. Nachhaltige Ernährung, Landnutzung und Schutz der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme (SDG 2, SDG 13, SDG 15)
  5. Nachhaltige städtische Infrastruktur, einschließlich Wohnungsbau, öffentlicher Verkehr, Wasser und Kanalisation (SDG 11)
  6. Universelle digitale Dienste (SDG 9) zur Unterstützung aller anderen SDG-Investitionen, einschließlich Online-Bildung, Telemedizin, elektronische Zahlungen, elektronische Finanzierungen und elektronische Behördendienste.

Im Mittelpunkt jeder Transformation steht ein groß angelegtes, langfristiges öffentliches Investitionsprogramm. Die größte praktische Herausforderung für die Entwicklungsländer besteht darin, die für diese sechs vorrangigen Bereiche erforderliche zusätzliche Finanzierung zu mobilisieren.

Die Notwendigkeit einer verstärkten SDG-Finanzierung zur Verwirklichung dieser sechs Transformationen ist inzwischen allgemein anerkannt, weshalb Unternehmen jetzt unbedingt handeln sollten.

Wie können Unternehmen ihre Strategie mit dem SDG-Rahmen in Einklang bringen?

Viele Unternehmen unterstützen in ihren Organisationen das Erreichen der SDGs, unter anderem deshalb, um auch Finanzmittel von Investoren zu erhalten, die sich zunehmend um die Umwelt sorgen. In diesem Artikel wollen wir aufzeigen, wie Unternehmen die SDGs nutzen können, um wichtige Veränderungen voranzutreiben.

1. Verstehen Sie die SDGs und verknüpfen Sie die relevanten Ziele mit Ihren Geschäftsaktivitäten

Der erste Schritt für Unternehmen zur Erreichung der SDGs besteht darin, mehr über die einzelnen Nachhaltigkeitsziele, die dazugehörigen Erwartungen und KPIs zu erfahren, um zu verstehen, wie sich diese direkt und indirekt auf ihre Geschäftsaktivitäten beziehen. Hier sind nicht nur Umsatzzahlen wichtig, sondern vor allem Maßnahmen zur Umsetzung, die sich im ESG-Rating widerspiegeln.

2. Prioritäten festlegen

Unternehmen sollten die SDG-Ziele nach Prioritäten ordnen, indem sie herausfinden, welche Ziele mittel- bis langfristig die größten Auswirkungen in Bezug auf Risiken oder Chancen haben und welche Ziele das Unternehmen vorantreiben kann. Auch wenn ein Unternehmen Beiträge zu allen 17 Zielen leisten kann, ist es wichtig, sich bei der Zuweisung von Ressourcen und der Festlegung des Zeitplans zunächst auf die Ziele zu konzentrieren, deren Erreichen die größten Auswirkungen haben werden.

3. Legen Sie die Ziele fest

Sobald die wichtigsten SDGs festgelegt sind, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Ziele mit konkreten und messbaren Geschäftszielen sowie KPIs zu verbinden, um die Entwicklung zu verfolgen und zu teilen. Häufig haben Unternehmen bereits Ziele und Initiativen, auf die sie bei der Festlegung ihrer SDG-Strategie aufbauen können. Viele Unternehmen, die sich zu wissenschaftsbasierten Zielen (SBT) verpflichtet haben, nutzen z.B. ihre validierten Ziele, um die Fortschritte bei den SDGs 7 und 13 zu verfolgen.

4. Integrieren

Die festgelegten SDG-Ziele für das Unternehmen müssen in die aktuelle Unternehmensstrategie eingebunden werden. Dabei müssen die Unternehmen z.B. Geschäftsmodelle, F&E- und Beschaffungs-Verfahren sowie Reformen der Lieferkette berücksichtigen, um den SDG-Plan nachhaltig und effektiv zu gestalten. Die aktuellen Verpflichtungen und Projekte bleiben weiterhin ein wichtiger Bestandteil. Deshalb ist es nun erforderlich, die Nachhaltigkeitsstrategie neu auszurichten, um sowohl die Geschäftsziele als auch die SDGs zu erfüllen.

5. Innovation und Zusammenarbeit

Die SDGs bieten einen Rahmen für Innovationen und fördern neue Geschäftsmodelle, Waren und Dienstleistungen, die die Erfüllung der Ziele voranbringen. Die Einhaltung des Rahmens erleichtert auch die Suche nach Partnern innerhalb und außerhalb der Branche, so dass Unternehmen auch in Partnerschaften ihre Bemühungen intensivieren und ihre Ziele schließlich erreichen können. 

6. Berichten und kommunizieren

Unternehmen müssen bereit sein, ihre Fortschritte bei der Verwirklichung der SDGs zu kommunizieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, die SDGs in den Kernprozess der Unternehmensberichterstattung zu integrieren, um Doppelarbeit zu vermeiden und um Transparenz und Zugänglichkeit ihrer Leistungen für verschiedene interne und externe Interessengruppen zu gewährleisten. 

Auf diese Weise können nützliche Instrumente und Methoden gefunden werden, die es Unternehmen ermöglichen, besser zu verstehen, wie sie auf ganzheitliche Weise zu den SDGs beitragen können. 

Bei der Entwicklung der IKT-Lösung für die Erfassung und Berichterstattung von SDG-bezogenen Daten wird empfohlen, auf bestehende Instrumente und Daten zurückzugreifen und Überschneidungen in verschiedenen Berichtsanforderungen wie TCFD, CDP, DJSI usw. zu nutzen. Der SDG-Kompass bietet ein Verzeichnis verschiedener Berichtsinstrumente, die bei der Offenlegung verschiedener SDGs hilfreich sein können. Unternehmen sollten sich für Instrumente entscheiden, die praktisch und effizient sind und klare und transparente Nachhaltigkeitsberichte erstellen können, die sowohl für externe als auch für interne Stakeholder zugänglich sind und einen klaren Bezug zu den relevanten SDGs aufweisen.

Magility’s Sichtweise auf die SDGs

Dieses Jahrzehnt wird für die Weltgemeinschaft eine sehr herausfordernde Zeit des Übergangs zu einer hoffentlich nachhaltigeren Zukunft sein. Unternehmen sind für die Erfüllung dieser Aufgabe von entscheidender Bedeutung, da es ihre Aufgabe ist, Innovationen voranzutreiben, bewährte Verfahren in ihren Wertschöpfungsketten einzuführen und ihre Strategie und Vision mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung in Einklang zu bringen.

 

Der finanzielle Nutzen für Unternehmen liegt auf der Hand, auch wenn die Leitlinien und Mechanismen für die Einbeziehung der SDGs und die Berichterstattung darüber noch in der Entwicklung sind. Unternehmen, die sich nicht in nennenswertem Umfang zur Nachhaltigkeit verpflichten oder ihre Geschäftsstrategie nicht an den SDGs ausrichten, werden wahrscheinlich von Stakeholdern verstärkt kritisch unter die Lupe genommen. Sie riskieren, den Zugang zu Finanzmitteln zu verlieren, und laufen Gefahr, neue Marktchancen zu verpassen, wenn Investoren beschließen, ihr Kapital in nachhaltige Unternehmen und Geschäftsmodelle zu lenken.

 

In einem Folgeartikel werden wir in Kürze einen Überblick zum aktuellen Stand der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung geben und die von der EFRAG Project Task Force entwickelten European Sustainability Reporting Standards (ESRS) unter die magility-Lupe nehmen. Folgen Sie uns auf LinkedIn, um unsere künftigen Artikel nicht zu verpassen!

 

ESG-Rating – Umweltschutz und soziales Engagement

ESG-Rating – Umweltschutz und soziales Engagement

Wie gut steht Ihr Unternehmen da? Nein, die Frage gilt nicht den Umsatzzahlen, sondern der Orientierung an und der Umsetzung von ESG-Kriterien. Environmental, Social and Corporate Governance steht für die Bereiche Umwelt, gesellschaftliche Aspekte und verantwortungsvolle Unternehmensführung. An der Einhaltung verschiedener Kriterien für diese Bereiche wird ein Unternehmen mit Blick auf seine Nachhaltigkeit von entsprechenden Ratingagenturen eingestuft. Eine positive Bewertung durch ein ESG-Rating wird in naher Zukunft nichts weniger als überlebensnotwendig für ein Unternehmen auf dem Markt sein.

ESG – Drei Buchstaben verändern die Unternehmenswelt

Was genau steckt hinter den drei Buchstaben? Grob gesagt handelt es sich beim Umweltschutz unter anderem um die Vermeidung von Treibhausgasemissionen und Energieeffizienz. Grundlage hierfür ist der sogenannte Green Deal der Europäischen Kommission. Die sozialen Aspekte betreffen zum Beispiel den demografischen Wandel, den Schutz vor Arbeitslosigkeit, die Erhaltung der Gesundheit, die Akzeptanz und Toleranz von Diversity sowie das Engagement in gesellschaftlichen Belangen. Nachhaltige Unternehmensführung orientiert sich an ethischen Werten und sorgt für die Implementierung entsprechender Steuerungs- und Kontrollprozesse. ESG hat damit Auswirkungen auf komplette globale Lieferketten.

ESG-Rating – Rating mit veränderten Parametern

Und wer verteilt die Punkte? Das sind Rating-Agenturen, deren Liste derzeit von MSCI (Morgan Stanley Capital International) und Sustainalytics angeführt wird. Mit der Übernahme von Institutional Shareholder Services (ISS) vor zwei Jahren zählt auch die Deutsche Börse zu den Top 5 der bekanntesten ESG-Ratingagenturen. Big Player für das herkömmliche Rating, wie z.B. Moody’s, setzen nach wie vor in erster Linie auf ökonomische Parameter wie Umsatz, Rentabilität, Liquidität und Risiko. Die Bewertung mittels ESG-Rating übernimmt stattdessen ein eigens gegründeter Ableger namens Vigeo Eiris. Andere große Namen wie die US-Agentur Fitch versuchen sich als Allrounder und haben ihre in erster Linie ökonomischen Parameter um ESG-Kriterien erweitert. Weitere Agenturen sind zum Beispiel FTSE Russell, S&P Global, CDP, Dow Jones Sustainability Indices (DJSI) oder der weltweit größte Anbieter von Nachhaltigkeitsbewertungen, EcoVadis

Transparenz und Attraktivität für Anleger durch ESG-Rating

Wozu aber dieser ganze Aufwand? Wer braucht so etwas? Es sind Anleger wie zum Beispiel Vermögensverwalter und Sozialpartner sowie Nichtregierungsorganisationen, die von den Unternehmen immer stärker und ausführlicher Informationen über die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf den Menschen und die Umwelt einfordern. Allerdings sind die Standards der einzelnen Agenturen für das ESG-Rating sowie die jeweilige Zertifizierung nicht einheitlich und deshalb ziemlich unübersichtlich. Erschwert wird dabei auch die Vergleichbarkeit der Unternehmen. Aufgrund mangelnder einheitlicher Standards und Rahmenvorgaben mangelt es an Klarheit für die Unternehmen, die deshalb oft nicht präzise wissen, welche Informationen sie tatsächlich bereitstellen müssen. Man sucht sich am besten unter den Agenturen diejenige heraus, deren ESG-Rankingangebot am besten zum Unternehmensprofil passt. Und kleinere Unternehmen sollten darauf achten, dass der Fragenkatalog eine problemlose Anpassung ermöglicht. 

Auch kleine Unternehmen bleiben nicht verschont

Das ESG-Rating betrifft aktuell vor allem auf dem Anlagemarkt große Unternehmen mit durchschnittlich mehr als 500 Beschäftigten, einer Bilanzsumme größer als 20 Millionen Euro oder einem Nettoumsatz von mehr als 40 Millionen Euro in einem Geschäftsjahr sowie börsennotierte Unternehmen. Ausgenommen sind börsennotierte Kleinstunternehmen. Aber verschont bleiben wird künftig wohl eher niemand, weshalb sich am besten jetzt schon auch kleinere Betriebe mit diesem Thema auseinandersetzen sollten. So beruft sich zum Beispiel das Asset Management der Landesbank Baden-Württemberg auf unabhängige Studien, die den Zusammenhang zwischen ESG-Kriterien, einer möglichen Reduzierung von Risiken und dem Erfolg sowie der Weiterentwicklung eines Unternehmens aufzeigen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) macht deutlich, dass allein unter dem Stichwort Corporate Social Responsibility (CSR) trotz des in der Wirtschaft längst erfolgten freiwilligen Engagements seitens der Politik zusätzliche Forderungen gestellt würden. So habe das Bundesministerium für Arbeit und Soziales angekündigt, die Wirtschaft im Zusammenhang mit der CSR stärker als bisher zur Verantwortung zu ziehen. Und auf EU Ebene sei von verpflichtenden Standards und regulierten Sozial- und Umweltberichterstattungen die Rede.

Green Deal mit großen Zielen

Mit dem Green Deal hat sich die EU große Ziele gesetzt: Bis 2050 möchte sie modern, ressourceneffizient und wettbewerbsfähig sein. Netto-Treibhausgasemissionen soll es dann keine mehr geben. Der Schutz der Natur soll die Menschen künftig vor umweltbedingten Risiken und deren Auswirkungen bewahren. Die soziale Marktwirtschaft soll ganz im Dienste der Menschen stehen und Stabilität, Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen garantieren. In diesem Zusammenhang steht auch die 2006 in Partnerschaft mit der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms (UNEP) und dem UN Global Compact gegründete Investoreninitiative Principles for Responsible Investment (PRI). Ziel der Initiative ist es, Grundsätze für verantwortungsbewusstes Wertpapiermanagement zu entwickeln und die zunehmende Bedeutung von Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung zu berücksichtigen.

EU-Kommission bemüht sich um Klarheit

Dafür hat die EU-Kommission eigens schon 2014 eine Richtlinie für große Unternehmen von öffentlichem Interesse über die Angabe nichtfinanzieller Informationen verabschiedet, mit deren Umsetzungen sich die Betroffenen aber schwer tun. In Brüssel wiederum legte man 2017 unverbindliche Leitlinien zur Berichterstattung für Unternehmen nach und lieferte 2019 auch noch Leitlinien zur klimabezogenen Berichterstattung ohne allerdings eine qualitative Verbesserung der von den Unternehmen vorgelegten Berichte zu erzielen. Abhilfe soll nun ein Vorschlag der Kommission vom April 2021 zur Änderung der bisherigen Richtlinie schaffen.

Magility ESG-Management, Sustainability und ESG-Rating 

Wir bei magility definieren ein nachhaltiges Unternehmensökosystem als ein branchenübergreifendes, miteinander verbundenes Wertschöpfungsnetzwerk, dessen Mitglieder gemeinsam zur Schaffung und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen sowie nachhaltigen Innovationen auf der Grundlage der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) beitragen. Wir unterstützen unsere Kunden bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation, z.B. durch die Implementierung des umfassenden Magility ESG-Management Systems. Dabei verhelfen wir den Unternehmen zu einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmensführung mit Nachhaltigkeitsreportings und ESG-Ratings.

Wenn Sie mehr über unser ESG-Management-System erfahren möchten, kontaktieren Sie uns jetzt – wir beantworten gerne ihre Fragen. Folgen Sie uns für weitere News auch auf LinkedIn. Wir freuen uns auf Sie!

Megatrend ESG – Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor

Megatrend ESG – Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor

Die digitale Transformation, verbunden mit einer auf Nachhaltigkeitszielen basierenden Neuausrichtung, erhöht die Chancen von Unternehmen auf wirtschaftlichen Erfolg: Die Unternehmen können durch diese Vernetzung ihre Rentabilität langfristig steigern und damit den Unternehmenswert erhöhen. Neben den Nachhaltigkeitszielen wird die Erreichung der festgelegten ESG-Ziele ebenso zum wichtigen Erfolgsfaktor. Was ESG bedeutet, was die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten SDGs, damit zu tun hat, was ESG für Unternehmen und Investoren bedeutet und wie ein nachhaltiger ESG-Ansatz fürs Unternehmen entwickelt wird, klären wir in diesem Artikel. 

Die Automobilindustrie verändert sich aufgrund von Innovationen in den Bereichen Elektrifizierung, autonomes Fahren und smarte Mobilität. Da der Verkehr schätzungsweise zwischen 15 und 25% der weltweiten Kohlenstoffemissionen verursacht und Straßenfahrzeuge für fast drei Viertel dieses Anteils verantwortlich sind, liegt die ökologische Motivation auf der Hand.

Die Umstellung auf mehr elektrisch betriebene und autonome Fahrzeuge wird nicht nur die traditionellen Arbeitsbedingungen in der Automobilindustrie, sondern auch die Ausrichtung der Automobilhersteller weiterhin verändern.

Die Unternehmensführung in der Automobilindustrie muss geprägt sein von technologischer und betriebswirtschaftlicher Kompetenz, tiefgehender Branchenkenntnis und zielführender Handhabung von strategischen Partnerschaften, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang ist der Megatrend ESG von fundamentaler Bedeutung. 

Was ist ESG?

Per Definition ist das ESG-Reporting die Offenlegung von Daten, welche das Wirken und den Mehrwert eines Unternehmens in drei Bereichen erläutert: Umwelt, Soziales und Corporate Governance (Grundsätze der Unternehmensführung). ESG ist der Oberbegriff für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Es handelt sich dabei um Leitlinien, die neben finanziellen Faktoren auch ökologische, soziale und solche der Governance bei der Entscheidungsfindung für Investitionen berücksichtigen. Es ist auch ein Prozess, mit dem bewertet werden kann, wie Unternehmen bei den einzelnen Faktoren E, S und G abschneiden, um letztendlich bestimmen zu können, ob Investitionen sich im Sinne der Leitlinien als kompatibel erweisen. 

Wofür steht das E in ESG?

Das E in ESG steht für Environmental, und beschreibt die ökologischen Auswirkungen des Wirtschaftens eines Unternehmens. Es wird analysiert, wie sich seine Aktivitäten auf die Umwelt auswirken und wie es mit Umweltrisiken umgeht. Dies gilt sowohl für den direkten Betrieb als auch für die gesamte Wertschöpfungskette, aus der beispielhaft Ressourcenknappheit und -management, Erhaltung natürlicher Ressourcen, Umgang mit Mensch und Tier und Treibhausgasemissionen zu nennen wären.

Wofür steht das S in ESG?

Das S in ESG steht für Social Criteria (S), soziale Kriterien. Es werden die Stärken und Schwächen des Handels von Unternehmen in ihrem sozialen Umfeld analysiert und beurteilt. Dazu zählen u.a. die Beziehung zu Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und der kommunalen Ebene. Die Bewertung erfolgt hierbei zum Beispiel nach folgenden Kriterien: Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit, soziales Miteinander, Tätigkeiten in Konfliktregionen sowie Diversität.

Wofür steht das G in ESG?

Das G in ESG steht für Governance (G), also die Unternehmensführung und befasst sich mit deren Ausgestaltung, insbesondere auf den Gebieten Rechnungswesen, Vergütungsmodelle der Führungskräfte, internem Kontrollsystem (IKS), Gleichstellung der Geschlechter und ggf. den Rechten der Aktionäre. Investoren und die Öffentlichkeit sind an maximaler Transparenz der Unternehmensvorgänge interessiert, und die Governance sorgt dabei für die notwendige Vertrauensbasis. 

Hand in Hand mit dem ESG-Ansatz: Die 17 SDG Ziele

Eng verknüpft mit dem Thema ESG ist auch die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die 2015 von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen angenommen wurde. Es handelt sich um ein gemeinsames Konzept für Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten, jetzt und in Zukunft. Ihr Kernstück sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), die einen dringenden Aufruf zum Handeln aller Länder – Industrie- und Entwicklungsländer – im Rahmen einer globalen Partnerschaft darstellen. Sie erkennen an, dass die Beseitigung von Armut und anderen Entbehrungen Hand in Hand gehen muss mit Strategien zur Verbesserung von Gesundheit und Bildung, zur Verringerung von Ungleichheit und zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums – und das alles bei gleichzeitiger Bekämpfung des Klimawandels und dem Einsatz für den Schutz unserer Ozeane und Wälder.

Heutzutage bietet die Abteilung für nachhaltige Entwicklungsziele (DSDG) in der Hauptabteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UNDESA) inhaltliche Unterstützung und Kapazitätsaufbau für die SDGs und die damit verbundenen thematischen Fragen, einschließlich Wasser, Energie, Klima, Ozeane, Urbanisierung, Verkehr, Wissenschaft und Technologie, den Globalen Bericht über nachhaltige Entwicklung (GSDR), Partnerschaften und kleine Inselentwicklungsstaaten. Die DSDG spielt eine Schlüsselrolle bei der Evaluierung der systemweiten Umsetzung der Agenda 2030 durch die Vereinten Nationen sowie bei der Interessenvertretung und der Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit den SDGs. Um die Agenda 2030 Wirklichkeit werden zu lassen, muss die breite Zustimmung zu den SDGs in ein starkes Engagement aller Beteiligten für die Umsetzung der globalen Ziele münden. Die DSDG soll dazu beitragen, dieses Engagement zu fördern.

Es handelt sich hierbei um folgende Ziele, die mit den ESG-Faktoren Hand in Hand gehen:

© Backwoodsdesign-stock.adobe.com.jpeg

© Backwoodsdesign-stock.adobe.com

Who cares wins: Die Bedeutung von ESG für Unternehmen und Investoren

Die Praxis der ESG-Investitionen begann in den 1960er Jahren. ESG-Investitionen entwickelten sich aus dem sogenannten “sozial verantwortlichen Investieren” (SRI), das Kapitalanlagen in Branchen ausschloß, die mit Geschäftstätigkeiten wie Tabak, Waffen oder Waren aus Konfliktregionen in Verbindung standen. Der Begriff ESG wurde 2004 vom ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan geprägt und führte 2005 zur ersten Studie „Who cares Wins“, die gemeinsam mit den größten institutionellen Anlegern und Banken der Welt entwickelt wurde.

Heute wächst und entwickelt sich ESG rasant, da viele Anleger versuchen, ESG-Faktoren in den Anlageprozess einzubeziehen. Auch die Portfolio Decarbonization Coalition, eine von den Vereinten Nationen geförderte Gruppe von 27 hauptsächlich europäischen institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern, die ein Vermögen von 3,2 Billionen Dollar kontrollieren, hat 600 Milliarden Dollar für die Finanzierung grüner Projekte und Investitionen zugesagt.

Auf der rechtlichen Seite drängen die europäischen Vorschriften auf eine solide Umsetzung von ESG-Faktoren im Finanzsektor und überall sonst. Das ESG-Framework wird in der EU vorangetrieben, da es ein Mechanismus ist, der den Green Deal unterstützen und die Umsetzung einer nachhaltigeren Wirtschaft gewährleisten soll. ESG-Faktoren werden bei der Bewertung von Unternehmen eine immer größere Rolle spielen, und zwar nicht nur für Investoren, sondern auch für Verbraucher und Stakeholder. Unternehmen werden sich immer stärker bewusst, dass sie ihre Umweltauswirkungen auf innovative Weise managen müssen, um erfolgreich zu bleiben. Nachhaltigkeit ist das neue Ideal, und die Entwicklung ausgefeilter Methoden zur Bewertung von ESG-Aktivitäten und deren Auswirkungen ist der Schlüssel zu seiner Verwirklichung.

Magility’s ESG-Ansatz – Ziele, Strategie und Transformation

Damit Unternehmen den Vorschriften und dem Wettbewerb einen Schritt voraus sind und alle Vorteile nutzen können, müssen sie den ESG-Ansatz in den Kern ihrer Unternehmensphilosophie integrieren. 

Was ist die beste Vorgehensweise? Magility bietet ihnen eine Methodik, die Nachhaltigkeit und die ESG-Faktoren berücksichtigt. Es empfiehlt sich, ESG von Anfang an in die Unternehmensphilosophie einzubeziehen und die Unternehmensziele entsprechend auszurichten. Dadurch können Unternehmen in ihrer Handlungsweise diversifizierter und gleichberechtigter agieren, die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter fördern und auf diese Weise auch positive Auswirkungen auf das Umfeld an ihrem Standort und für die Umwelt generieren.

Der ESG-Beratungsansatz von Magility besteht aus 3 Phasen:

ESG Management System magility

© Magility GmbH

 

Der ESG-Regelkreis – Ihr Unternehmenserfolg nach der Implementierung 

Magility nutzt für nachhaltiges Bewusstsein und das Management von ESG-Aktivitäten folgenden Regelkreis:

© Magility GmbH

 

Als Ergebnis einer Implementierung wird Ihr Unternehmen befähigt durch interne und externe Ratings in der Spitzenliga der nachhaltigen Unternehmen mitzuspielen.

Zusätzlich kann sich diese Implementierung positiv auf das Betriebsergebnis Ihres Unternehmens auswirken. Es hängt dabei sehr stark davon ab, wie die unterschiedlichen Stellhebel und Maßnahmen priorisiert und umgesetzt werden. Wir können Sie mit unseren Erfahrungen bei der richtigen Wahl unterstützen und bei der Umsetzung begleiten.

Falls Sie Ihr Unternehmen nachhaltig für die Zukunft aufstellen wollen und unsere Implementierungsmethode Sie neugierig gemacht hat, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Beginnen Sie ihr ESG-Reporting mit magility. Kontaktieren Sie für weitere Informationen gerne unseren Geschäftsführer Dr. Michael Müller und folgen Sie uns gerne auch auf LinkedIn. Wir freuen uns!