von Nada Welker | Mai 23, 2024 | Künstliche Intelligenz
Die KI-Anwendungsbereiche
Die Nutzung der KI kann in 7 verschiedene Anwendungsbereiche aufgeteilt werden. Angesichts der kontinuierlichen Entwicklung von KI-Technologien handelt es sich hierbei allerdings lediglich um eine aktuelle Momentaufnahme.
[infobox headline=“Das Wichtigste in Kürze“]
- Die Integration von KI kann Unternehmen effizienter machen und neue Innovationsmöglichkeiten eröffnen.
- Eine maßgeschneiderte Strategie, die das Geschäftsmodell analysiert und Marktchancen identifiziert, ist entscheidend.
- Eine genaue Analyse des Wettbewerbsumfelds und organisatorische Anpassungen sind erforderlich, um erfolgreich KI zu implementieren.
- Die Nutzung von KI-gestützten Tools ermöglicht eine umfassende Optimierung der Geschäftsprozesse und Wertschöpfungskette.
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Die Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz (KI) sind vielfältig und reichen von der Bildgenerierung über die Codierung bis hin zur Sprachverarbeitung und 3D-Modellierung.
Im Bereich der Bildgenerierung ermöglicht KI die automatisierte Erstellung von Bildern auch für kommerzielle Zwecke, was Zeit und Kosten spart und den kreativen Prozess unterstützt.
In der Codierung werden KI-Modelle verwendet, um Code zu generieren, wodurch die Entwicklung von Software beschleunigt und die Produktivität der Entwickler gesteigert wird.
Die Textgenerierung ist ein weiterer Anwendungsbereich, bei dem KI-Modelle Texte basierend auf bestimmten Eingaben erstellen können, was für Content-Erstellung, Übersetzungen und weitere Anwendungen verwendet werden kann.
Im Videobereich ermöglicht KI die Erstellung, Bearbeitung und Optimierung von Videos. Dies wiederum vereinfacht die Produktion von Inhalten.
Bei der Sprachverarbeitung können KI-Modelle Text in Sprache umwandeln, Sprache analysieren und synthetisieren, was für Sprachassistenten, Untertitelung und mehr genutzt wird.
Darüber hinaus hat KI Anwendungen im Bereich der 3D-Modellierung sowie der Forschung und Entwicklung, wo sie komplexe Modelle simulieren, analysieren und optimieren kann, um wertvolle Einblicke zu gewinnen und Innovationen voranzutreiben. Künstliche Intelligenz in der Forschung beschleunigt z.B. den Erkenntnisgewinn durch Datenanalyse, prädiktive Modellierung, Optimierung von Experimenten, Laborautomatisierung und die Entdeckung neuer Medikamente und Behandlungen.
Die Auswahl der KI-Werkzeuge erfolgt je nach Bereich und Anwendungsfall differenziert, wobei der Einsatz von KI-Werkzeugen aus einer einzigen Kategorie oder auch aus mehreren Kategorien erforderlich sein kann. Der Markt für KI-Tools erfordert kontinuierliches Monitoring und Analyse.
Zukunftssicher: So implementieren Sie Künstliche Intelligenz in Ihr Unternehmen
In der schnelllebigen Welt der Technologie ist es unerlässlich, dass Unternehmen sich für zukunftsweisende Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) rüsten. Die Integration von KI kann nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch neue Möglichkeiten für Innovation und Wachstum eröffnen. Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen optimal auf diese Veränderungen vorbereitet ist?
In seinem Vortrag zum Thema “KI – Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz”, gehalten am 19. April 2024 im Rahmen einer von der Landtagsabgeordneten des Wahlkreises Kirchheim/Teck, Frau Dr. Natalie Pfau-Weller, initiierten Informationsveranstaltung gibt Dr. Michael Müller folgende Empfehlungen:
- Entdecken Sie neue Geschäftsmodelle
- Gewinnen Sie gegen Markt und Wettbewerb
- Entwickeln Sie innovative Produkte und Services
- Stärken Sie ihre Unternehmensstruktur
- Optimieren Sie Ihre Wertschöpfungskette
Eine Umfassende Strategie
Ein entscheidender Schritt besteht darin, eine umfassende Strategie zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele Ihres Unternehmens zugeschnitten ist. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie bei der Entwicklung Ihrer KI-Strategie berücksichtigen sollten:
Analyse des bestehenden Geschäftsmodells
Bevor Sie mit der Integration von KI beginnen, ist es wichtig, Ihr aktuelles Geschäftsmodell gründlich zu analysieren. Identifizieren Sie mögliche KI-Anwendungsbereiche, um Prozesse zu optimieren oder neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.
Wettbewerbsanalyse
Untersuchen Sie, wie Ihre Mitbewerber KI bereits einsetzen und welche Vorteile sie daraus ziehen. Schauen Sie sich außerdem genau an, welche Fehler Ihre Mitbewerber diesbezüglich machen oder gemacht haben. Dies kann Ihnen dabei helfen, zu verstehen, wie KI in Ihrer Branche eingesetzt wird und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Gewinnen Sie dadurch Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz.
Entwicklung innovativer Produkte
Entwickeln Sie innovative Produkte und Services: Setzen Sie Künstliche Intelligenz ein, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die die Bedürfnisse Ihrer Kunden erfüllen und Ihr Unternehmen vom Wettbewerb unterscheiden. Treffen Sie datengetriebene Entscheidungen und implementieren Sie effizientere Prozesse.
Überprüfung der Fähigkeiten und Strukturen Ihrer Organisation
Stellen Sie sicher, dass Ihre Organisation über die erforderlichen Fähigkeiten und Strukturen verfügt, um KI erfolgreich zu implementieren und zu nutzen. Dies kann die Schulung von Mitarbeitern, die Einführung neuer Arbeitsabläufe und die Anpassung der Organisationsstruktur umfassen. Bei Neueinstellungen achten Sie darauf, dass Sie Fachkräfte mit KI-Kenntnissen einstellen und eine Kultur der Innovation fördern, um den erfolgreichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu unterstützen.
Identifikation innovativer Geschäftsideen
Darüber hinaus sollten Sie innovative Geschäftsideen für Ihr Unternehmen identifizieren, die durch den Einsatz von KI verwirklicht werden könnten. Dabei sind die Bewertung der finanziellen Umsetzbarkeit und der genauen Umsetzungsstrategien dieser Ideen unumgänglich, um Ihr Unternehmen auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft vorzubereiten. Indem Sie frühzeitig handeln und eine fundierte KI-Strategie entwickeln, können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen auch in einer zunehmend digitalen Welt erfolgreich bleibt.
Optimierung der Wertschöpfungskette
Prüfen Sie, an welchen Stellen im Unternehmen Sie KI zur Verbesserung der Effizienz in Produktion, Logistik, Vertrieb oder Kundenbetreuung einsetzen können.
Beispiel Nutzung Künstliche Intelligenz in Ihrem Unternehmen – Process Mining
Setzen Sie vermehrt auf Process Mining zur Automatisierung von Geschäftsprozessen, nachdem Sie bereits Robotic Process Automation (RPA), Enterprise Service Management (ESM) und ERP-Automatisierung implementiert haben. Process Mining analysiert vorhandene Prozesse und identifiziert potenzielle Probleme, bevor sie auftreten. Durch Korrelation von Datenflüssen unterstützt es bei der Prozessoptimierung. Tools wie
- Celonis Execution Management System,
- Kofax Insight,
- IBM Process Mining,
- Signavio Process Intelligence
- UiPath Process Mining
bieten eine solide Basis für diese Aufgaben. In Kürze werden wir über Process Mining einen separaten Blogartikel auf unserer Seite veröffentlichen.
XaiTeck Solution
Bei der XaiTeck GmbH haben wir einen holistischen pyramidalen Ansatz entwickelt um die Effektivität und Effizienz eines Unternehmens durch Künstliche Intelligenz zu verbessern.

Level 1- Monitoring von rechtlichen Anforderungen & Trends und makroökonomischen Faktoren
- KI-gestützte Textanalyse: Automatische Extraktion und Analyse von relevanten Informationen aus Textquellen wie Nachrichtenartikeln, Gesetzestexten und Wirtschaftsberichten.
- Sentimentanalyse: Identifizierung und Bewertung der Stimmung in Texten, um potenzielle Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen.
- Predictive Analytics: Prognose zukünftiger Entwicklungen auf Basis historischer Daten und aktueller Trends, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Level 2 – Monitoring & Optimierung von Geschäftsmodellen
- Process Mining: Analyse von Geschäftsprozessen mithilfe von Event-Logs, um Ineffizienzen und Verbesserungspotenziale aufzudecken.
- Simulationen: Modellierung von Geschäftsmodellen und Simulation verschiedener Szenarien, um die Auswirkungen von Veränderungen zu bewerten.
- Machine Learning: Automatische Identifizierung von Mustern und Zusammenhängen in Unternehmensdaten, um Optimierungsmöglichkeiten zu finden.
Level 3 – Konsolidierung und Optimierung von Lieferantennetzwerken
- Clustering-Algorithmen: Gruppierung von Lieferanten nach ähnlichen Merkmalen, um die Lieferkette zu optimieren.
- Netzwerkoptimierung: Automatische Identifizierung der effizientesten Lieferwege und -routen.
- Verhandlungsunterstützung: KI-basierte Tools zur Analyse von Verhandlungsdaten und zur Entwicklung optimaler Verhandlungsstrategien.
Level 4 – Verwaltung und Verfeinerung spezifischer Vermögenswerte, Dienstleistungen und Produkte
- Predictive Maintenance: Prognose von Wartungsbedarf und Optimierung von Wartungsintervallen, um Ausfallzeiten zu reduzieren.
- Empfehlungssysteme: Personalisierte Produktempfehlungen für Kunden, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
- Chatbots: KI-gestützte Kundensupport-Tools zur Beantwortung von Kundenfragen und zur Lösung von Problemen.
Level 5 – Überwachung und Verfeinerung von Organisationsabläufen
- Workflow-Automatisierung: Automatisierung repetitiver Aufgaben, um die Effizienz zu steigern und Fehler zu reduzieren.
- Robotic Process Automation (RPA): Einsatz von Software-Robotern zur Automatisierung von Prozessen, die zuvor von Menschen ausgeführt wurden.
- KI-gestützte Entscheidungsfindung: Unterstützung von Führungskräften bei der Entscheidungsfindung durch Bereitstellung von relevanten Informationen und Analysen.
Level 6 – Monitoring und Optimierung spezifischer Prozessschritte
- Anomalieerkennung: Identifizierung von Abweichungen von der Norm in Prozessdaten, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Root Cause Analysis: Automatische Identifizierung der Hauptursachen von Prozessfehlern.
- Optimierung von Durchlaufzeiten: Reduzierung der Zeit, die für die Durchführung von Prozessen benötigt wird.
Der Ansatz von XaiTeck Solution zeigt, wie ein holistischer pyramidaler Ansatz die Effektivität und Effizienz eines Unternehmens verbessern kann. Von der Überwachung und Analyse rechtlicher Anforderungen bis hin zur Optimierung von Lieferantennetzwerken und der Verfeinerung von Organisationsabläufen bietet dieses System eine umfassende Palette an KI-gestützten Lösungen. Mit automatisierten Textanalysen, Predictive Analytics, Machine Learning und Robotic Process Automation werden nicht nur aktuelle Prozesse optimiert, sondern auch zukünftige Entwicklungen vorhergesagt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Dieser ganzheitliche Ansatz ebnet den Weg für eine transformative Weiterentwicklung von Unternehmen in einer zunehmend digitalisierten Welt.
Das Marktvolumen für KI wird in den nächsten Jahren rasant wachsen

Hinweis(e): Weltweit; Januar 2023 Quelle(n): Statista – Next Move Strategy Consulting; ID 1405265Der fortschreitende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen verspricht eine Vielzahl von Vorteilen und Chancen für die Zukunft. Von der Optimierung von Prozessen bis hin zur Schaffung personalisierter Kundenerlebnisse eröffnen sich neue Möglichkeiten für Wachstum und Innovation. Dabei ist zu erwarten, dass das Marktvolumen für KI in den kommenden Jahren rasant wachsen wird. Jedoch sind mit dieser Entwicklung auch Risiken und regulatorische Herausforderungen verbunden, die es zu bewältigen gilt. Außerdem gibt es ethische Bedenken. Im nächsten Artikel werden wir uns genauer mit diesen Aspekten befassen und untersuchen, wie Unternehmen diese Chancen ergreifen und gleichzeitig die Risiken minimieren und ethischen Anforderungen gerecht werden können, um die Potenziale von KI optimal zu nutzen. Kontaktieren Sie uns gerne gleich hier, wenn wir Sie bei der Implementierung von KI-Lösungen unterstützen können oder Sie weitere Fragen haben.
von Nada Welker | Mai 3, 2024 | Künstliche Intelligenz, Marktentwicklung & Trends, Strategie im Wandel
Dr. Michael Müller, Gründer und CEO der Magility GmbH und Mitgründer der XaiTeck GmbH, hielt im April 2024 einen Vortrag mit dem Titel „KI – Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz” im Rahmen einer Informationsveranstaltung der CDU, initiiert von der Landtagsabgeordneten des Wahlkreises Kirchheim unter Teck, Frau Dr. Natalie Pfau-Weller. Er teilte die Bühne mit Dr. Julian Feinauer, Gründer und CEO der pragmatic industries GmbH aus Kirchheim unter Teck.
Künstliche Intelligenz – Chance oder Herausforderung?
Die Veranstaltung „Künstliche Intelligenz – Chance oder Herausforderung?“ wurde von Frau Dr. Natalie Pfau-Weller, Mitglied der CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, organisiert und fand im Kompetenzzentrum der Firma Heinrich Feeß GmbH & Co. KG in Kirchheim unter Teck statt. Frau Dr. Pfau-Weller eröffnete die Veranstaltung und hob hervor, dass das Thema Künstliche Intelligenz sowohl gesamtgesellschaftlich als auch politisch rasant an Bedeutung gewinnt.
Dr. Natalie Pfau-Weller führt ins Thema ein
Künstliche Intelligenz, ein faszinierender Bereich der Informatik, beschäftigt sich damit, wie Maschinen menschenähnliche Intelligenz entwickeln und Aufgaben ausführen können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Doch während wir uns über die Potenziale und Vorteile dieser Technologie freuen, müssen wir uns auch den Herausforderungen und Risiken stellen, die Künstliche Intelligenz mit sich bringt. Auch der Bedarf der Regulierung ist groß – denn KI ist Chance und Risiko zugleich – KI wird z.B. auch Wahlkämpfe verändern. Bilder und Videos, die verändert werden, sogenannte Deep Fakes, können den Wahlkampf gefährden und manipulieren. Als Beispiel führt sie das Deep Fake Bild von Papst Franziskus im Pelzmantel auf, das erst kürzlich durch die Medien ging.
Beispiele und Initiativen – Was tut die Politik für den Fortschritt?
Auf eine Zwischenfrage aus dem Publikum hin, was die Politik unternimmt, um KI-Themen zu fördern, erwähnte Frau Dr. Pfau-Weller das Cyber Valley bei Tübingen. Dieses Projekt, das seit 2016 gefördert wird, sei ein aufregendes Beispiel für die Nutzung von KI. Das Cyber Valley fungiert als Forschungszentrum für KI und hat schon bedeutende Fortschritte erzielt.
Weiter erzählt sie, dass sogar auf lokaler Ebene die Exekutive beginnt, die Potenziale von KI zu erkunden, sei es bei der Verbesserung der Infrastruktur oder beim Schutz vor Naturkatastrophen. Sie erwähnte auch, dass das Thema KI kürzlich sogar in einer Gemeinderatssitzung diskutiert wurde. Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie KI bereits heute in verschiedenen Bereichen unseres Lebens präsent ist und wie wichtig es ist, sich mit ihren Implikationen auseinanderzusetzen.
Da es aber bei dieser Veranstaltung um die wirtschaftlichen Aspekte der Künstlichen Intelligenz gehe, übergibt sie das Wort an Dr. Michael Müller für den ersten Vortrag des Abends.
Magility Group – Partner für innovative Unternehmen
Auch Dr. Michael Müller beginnt mit einer Begrüßung und stellt die Magility Group vor, zu der seit letztem Jahr auch die XaiTeck GmbH zähl, welche Dienstleistungsangebote rund um Strategien und Konzepte für die Nutzung Künstlicher Intelligenz für Unternehmen anbietet. Auch KI-gestützte Datenanalysen gehören ins Portfolio.

Künstliche Intelligenz- eine Abgrenzung der wichtigsten Begriffe
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Bereich der Informatik, der sich darauf konzentriert, Expertensysteme zu entwickeln oder sogar menschliche Intelligenz nachzuahmen. Ein wichtiges Teilgebiet der KI ist das maschinelle Lernen, das es Maschinen ermöglicht, aus vorhandenen Daten zu lernen, um Entscheidungen oder Vorhersagen zu treffen. Eine spezifische Methode des maschinellen Lernens ist Deep Learning, das Schichten von neuronalen Netzwerken verwendet, um Daten zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen. Ein weiterer Bereich ist die generative KI, zu der auch ChatGPT gehört. Diese ermöglicht es, mithilfe von Anweisungen Texte, Bilder und Videos zu erstellen, zu verbessern und mit ihnen zu interagieren, unter Verwendung großer trainierter Modelle.
Technische Innovationen entwickeln sich rasant
Dr. Michael Müller verdeutlicht anschaulich, wie rasant die Technologien sich in der Vergangenheit entwickelt haben und wie sich diese Geschwindigkeit durch die steigende Anzahl technischer Innovationen immer mehr beschleunigen wird.

In einem Durchschnitts-Smartphone steckt schon heute weitaus mehr als das hundertfache an Rechenleistung als in einem Rechenzentrum, das vor Jahrzehnten um die 50 Millionen Mark gekostet hat.

Schon heute kann das Gehirn eines Menschen an intelligente technische Systeme angeschlossen werden, als Beispiel nennt Dr. Müller Exoskelette und Brain Machine Interfaces (BMIs), die heute schon, z.B. in der Health Branche, eine große Rolle spielen und, um eine Anwendung zu nennen, ins Gehirn eingepflanzt werden können, um z.B. Krampfanfälle zu reduzieren. Das die Künstliche Intelligenz in der Automobil- & Mobilitätsindustrie eine bedeutende Rolle spielen wird haben wir 2017 schon in unsere Magility Blog beschrieben. Seit 2017 hat sich schon sehr viel getan und insebsondere bei der Weiterentwicklung des Autonomen Fahrens sind KI-Anwendungen schon heute nicht mehr wegzudenken.
Die Zukunft mit KI – Was kommt noch?

Zukünftige Entwicklungen könnten das Bioprinting und die Energiespeicherung betreffen, etwa durch die Kernfusion. Das Bioprinting könnte menschliche Ersatzteile aus dem Drucker möglich machen. Auch die Besiedelung von Weltraumstationen auch außerhalb des Mondes wird durch Kernfusion möglich werden. All diese Dinge sind keine Inhalte von Science Fiction Serien oder Dystopien mehr. Irgendwann werden die damit zusammenhängenden Begriffe und die neuen Technologien, die durch Künstliche Intelligenz möglich werden, so alltäglich sein wie die Nutzung eines Smartphones.
Dr. Michael Müller weist darauf hin, dass KI eine gemeinsame Schnittstelle der Treiber-Technologien ist, die im Faktor 10 wachsen werden. Er betont, dass keine staatliche Organisation um diese in den obigen Grafiken ersichtlichen Themen herumkommen wird.
Fünf konvergierende Technologie Plattformen – Künstliche Intelligenz ist die verstärkende konvergierende Technologie
Derzeit hat die XaiTeck fünf konvergierende Innovationsplattformen identifiziert:
- Künstliche Intelligenz
- Energiespeicherung
- Robotik
- Öffentliche Blockchains
- Multicom-Sequenzierung (Funktionsweise biologischer Systeme)
Dies sind die aufkommenden sog. „General Purpose Technologies“, von denen wir bei der Magility Group, zu der auch die XaiTeck gehört, glauben, dass sie das wirtschaftliche Wachstum grundlegend transformieren und beschleunigen werden. Künstliche Intelligenz ist dabei die Verbindende Instanz, die zu allen Innovationsplattformen Schnittstellen aufweist.
Potentiale und Ziele durch rasante Entwicklung von KI-Technologien
Die rasante Entwicklung von KI-Technologien wie Explainable Artificial Intelligence (XAI) ermöglicht es uns, die Entscheidungsfindung von KI-Systemen besser zu verstehen und nachzuvollziehen. Diese Fortschritte eröffnen zahlreiche Möglichkeiten für ihre Integration in verschiedene Bereiche wie Wirtschaft, Gesundheitswesen und Bildung. Durch die Nutzung von immer leistungsfähigeren Rechenressourcen können wir die Grenzen dessen, was mit KI möglich ist, ständig erweitern.
Ziele:
- Rechnergestützte AI-Systeme und Software, die sich mit Daten weiterentwickeln, können zukünftig aktuell unlösbare Probleme lösen, Wissensarbeit automatisieren und die Integration von neuen Technologien in jeden Wirtschaftssektor beschleunigen.
- Die Einführung von neuronalen Netzwerken dürfte bedeutsamer sein als die Einführung des Internets und potenziell Billionen von Euro an Wert schaffen.
- In großem Maßstab werden diese Systeme beispiellose Rechenressourcen benötigen, und KI-spezifische Rechenhardware sollte die Rechenzentren der nächsten Generation dominieren, in denen KI-Modelle trainiert und betrieben werden.
Das Potenzial für Endbenutzer ist klar:
- Es wird eine Vielzahl von KI-gesteuerten intelligenten Geräten geben, die das Leben der Menschen durchdringen und die Bereiche Arbeit, Spiel und Zeitvertreib verändern werden.
- Die Einführung künstlicher Intelligenz wird jeden Wirtschaftssektor transformieren, jedes Unternehmen beeinflussen und jede Innovationsplattform ankurbeln.
Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz
Wie die Anwendungsbereiche von Künstlicher Intelligenz aussehen können, wie man sich als Unternehmen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz erfolgreich aufstellt, um Effektivität und Effizienz des eigenen Unternehmens sicherzustellen, wie Unternehmen ihr Geschäftsmodell anpassen können und welche Rolle das Process Mining dabei spielt, erfahren Sie im zweiten Teil unseres Nachberichts in der nächsten Woche auf unserem Maglity-Blog.
Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz für Unternehmen
Im Dritten Teil unseres Nachberichts zeigen wir die Chancen und die Risiken der Künstlichen Intelligenz für Unternehmen auf, gehen auf Ethikfragen und deren gesellschaftliche Auswirkungen ein, zeigen ein Anwendungsbeispiel für die Nutzung von KI auf (anhand eines innovativen Wahlkampf-Konzepts für Frau Dr. Pfau-Weller für die nächste Landtagswahl in Baden-Württemberg) und klären, was Traumfrauen mit KI zu tun haben. Außerdem berichten wir über Dr. Julian Feinauers Vortrag, in dem genauer darauf eingegangen wird, was Kaffeetassen mit KI und Energieverbrauch zu tun haben und in welchem Zusammenhang das Fahren eines Elektrofahrzeugs diesbezüglich steht.
Seien Sie gespannt auf die weiteren Ausführungen, und bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne gleich hier.
von Nada Welker | Okt. 31, 2023 | Automotive Cyber Security, IoT Cyber Security
Unser Magility CEO, Dr. Michael Müller, hat mit seinem Vortrag “Cyber Security – Bedrohung oder Business?” bei der Informationsveranstaltung “Effektive Cybersecurity – Im Gespräch mit Experten”, gemeinsam mit den beiden anderen Referenten, Herrn Christoph Nold von der IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen und Marc Schwarz von der smartSEC GmbH aus Wernau, die Teilnehmer wachgerüttelt. Auch Dino Munk, Geschäftsführer der Cyber Security GmbH war vor Ort, um den Teilnehmern in anschließenden Gesprächen Rede und Antwort zur Cyber Sicherheit in Unternehmen zu stehen.
Die Veranstaltung wurde von Frau Dr. Natalie Pfau-Weller, Mitglied der CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, organisiert; Veranstaltungsort war das Kompetenzzentrum der Firma Heinrich Feeß GmbH & Co. KG in Kirchheim unter Teck. Frau Dr. Pfau-Weller eröffnete die Veranstaltung und betonte, dass das Thema Cybersicherheit angesichts der vermehrten Cyberangriffe sowohl in der CDU als auch im Landtag zunehmend an Bedeutung gewinne.
Cyber Angriff auf die IHK und die “Lessons learned”
Den Anfang machte Christoph Nold von der IHK Bezirkskammer, der von dem Hackerangriff auf die IHK im Jahr 2022 berichtete und auch seine “Lessons learned” mit den Teilnehmern teilte.
Die IHK-Gesellschaft für Informationsverarbeitung (IHK-GfI) hatte am 3. August 2022 ein auffälliges Verhalten in ihren IT-Systemen festgestellt und reagierte sofort. Experten des IHK Cyber Emergency Response Teams (IHK-CERT) der IHK-GfI untersuchten den Vorfall gemeinsam mit externen IT-Sicherheitsexperten. Aus Sicherheitsgründen wurde kurzfristig entschieden, die Verbindung aller Industrie- und Handelskammern zum Internet zu trennen, um den Angreifern den Zugriff auf die Systeme zu verwehren und weitere Angriffe zu unterbinden, insbesondere den Diebstahl oder die Verschlüsselung von Daten. Zwar hatte dies zur Folge, dass die IHK-Website offline ging und die Mitarbeitenden weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar waren. Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben konnte aber dank diesem entschlossenen Handeln größeren Schaden an ihren IT-Systemen verhindern.
Die Ergebnisse der IT-Forensik zeigten, dass der Angriff von langer Hand vorbereitet wurde und die eingesetzten Manipulationswerkzeuge der Hacker hochentwickelt waren. Die Hacker nutzten eine Software-Sicherheitslücke eines Wissensmanagementsystems, das bei der IHK im Einsatz war: Durch einen unvorsichtigen Mitarbeiter, der das identische Passwort des Wissensmanagementsystems für den Login in das interne Netzwerk benutzte, konnten die Hacker den Hauptadmin des IHK Netzwerks übernehmen und die Cyber Sicherheit der IHK war stark gefährdet.
Cybersicherheit gefährdet durch Unachtsamkeit der Mitarbeiter?
An diesem Beispiel wird schnell deutlich: Als Einfallstor der Hacker dient oft die Unachtsamkeit eines Mitarbeiters. Daher sollte das Risikobewusstsein der Mitarbeiter bei jeder Cyber Sicherheits-Maßnahme im Mittelpunkt stehen.
Hacks aus der Region
Für Nold ist klar: Es ist nicht die Frage, ob ein Unternehmen, eine öffentliche oder lokale Verwaltung gehackt wird, es ist nur die Frage, wann das passiert. Der Referent führte Beispiele aus dem Landkreis Esslingen an:
- Hack auf Metabo: Die Angreifer drangen in die IT-Systeme des Unternehmens ein und stahlen Daten, darunter Kundendaten, Geschäftsgeheimnisse und geistiges Eigentum. Der Angriff führte zu erheblichen Produktionsausfällen und Umsatzeinbußen für Metabo. Auch nicht zu vernachlässigen ist der Reputationsschaden, der durch einen solchen Angriff entsteht. Es kann lange dauern, bis ein gehacktes Unternehmen in der Öffentlichkeit wieder das Image eines zuverlässigen Unternehmens erlangt.
- Hackerangriff auf die Messe Stuttgart: Am 3. September 2019 wurde die Messe Stuttgart Opfer eines Hackerangriffs. Wieder verschafften sich die Angreifer Zugang zu den IT-Systemen und erbeuteten sensible Daten. Der Angriff führte zu erheblichen Betriebsstörungen und Umsatzeinbußen für die Messe. Die Messe musste ihre IT-Systeme ausschalten , um die Verbreitung der Ransomware zu verhindern. Auch Aussteller waren betroffen. Der Angriff beschädigte das Image der Messe als zuverlässiger Veranstaltungsort, und als Folge mussten einige Veranstaltungen abgesagt werden.
- Schwerer Hackerangriff auf die Pilz GmbH: Am 13. Oktober 2019 wurde der schwäbische Automatisierungs- und Sicherheitsspezialist Pilz GmbH & Co. KG Opfer eines schweren Hackerangriffs. Die Angreifer raubten aus den IT-Systemen des Unternehmens in erheblichem Umfang vertrauliche Daten. Der Angriff führte zu erheblichen Produktionsausfällen und Umsatzeinbußen in Millionenhöhe. Der Hackerangriff auf Pilz hat gezeigt, dass auch Unternehmen mit einem starken Fokus auf IT-Sicherheit nicht vor Cyberangriffen gefeit sind. Unternehmen sollten ihre IT-Sicherheitssysteme ständig auf dem neuesten Stand halten und sich regelmäßig auf Cyberangriffe vorbereiten, um das Risiko eines erfolgreichen Angriffs zu verringern.
- Hackerangriff auf die Eberspächer Group: Am 24. Oktober 2021 wurde die Eberspächer Gruppe Opfer eines gezielten Hackerangriffs, der Teile ihrer IT-Infrastruktur beeinträchtigte. Das Unternehmen reagierte umgehend auf verdächtige Aktivitäten, schaltete Netzwerke und Server ab und erstattete Anzeige. Der Angriff betraf Server weltweit und verschlüsselte einen Teil der Daten mithilfe von Ransomware. Trotz der Herausforderungen, darunter die weltweit unzureichende Verfügbarkeit von Elektronik-Bauteilen, hat Eberspächer den Fokus auf die Kundenzufriedenheit gelegt und die Lieferfähigkeit aufrechterhalten. Die Wiederinbetriebnahme der IT-Infrastruktur erfolgte schrittweise nach gründlicher Prüfung und Datensäuberung, wobei Teile des Netzwerks sicherer wiederhergestellt wurden, als sie es zuvor waren.
Christoph Nold verwies weiter auf Untersuchungen von Statista, aus denen klar hervorgeht, dass sich die Schadenssummen, die durch Cyber Angriffe derzeit entstehen auf Rekordniveau befinden, trotz der Stagnation der Fallzahlen von Cyberangriffen.
Nold erwähnte auch ein Ergebnis aus der letzten DIHK-Umfrage zum Thema Digitalisierung: In kleineren Unternehmen existieren meist keine Notfallpläne für den Fall eines Cyberangriffs. Das sieht Christoph Nold sehr kritisch, denn gerade für die kleinen Unternehmen kann ein solcher Angriff das Aus bedeuten. Große Unternehmen sorgen meist vor, so gut sie es können.
Die Lessons Learned bei der IHK
Nach dem Cyberangriff auf die IHK wurden entscheidende Schritte unternommen, um mit der Situation umzugehen:
- Isolierung der Systeme: Um den Angriff einzudämmen und Schäden zu begrenzen, wurden alle Software-Systeme vorübergehend heruntergefahren.
- Hinzuziehen externer Experten: Externe Dienstleister, Forensik-Experten und das Landeskriminalamt (LKA) wurden in den Prozess einbezogen, um den Vorfall zu analysieren und die Täter zu identifizieren.
- Wiederherstellung der Kommunikation: Da die Telefonie ebenfalls von internetgestützten Systemen abhing und durch das Herunterfahren beeinträchtigt wurde, mussten alternative Kommunikationswege schnell aufgebaut werden, um die interne und externe Kommunikation wiederherzustellen.
- Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit: Die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens war beeinträchtigt, daher war es entscheidend, die betroffenen Prozesse und Dienstleistungen rasch wiederherzustellen.
- Prüfung von Schadsoftware und Neuaufbau der IT-Infrastruktur: Um zukünftige Angriffe zu verhindern, wurden die IT-Systeme auf Schadsoftware überprüft und gegebenenfalls gesäubert. Zusätzlich wurde die IT-Infrastruktur neu aufgebaut und verstärkt, um zukünftige Sicherheitsrisiken zu minimieren.
Diese Maßnahmen verdeutlichen die Notwendigkeit der schnellen und koordinierten Reaktion auf Cyberangriffe, um Schäden zu begrenzen und die Sicherheit der betroffenen Organisation wiederherzustellen.
Was hat die IHK nach dem Angriff verändert?
Die IHK hat ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt:
- Die IHK erlaubt nur noch den Einsatz von eigenen USB-Sticks. Fremde USB-Sticks sind nicht mehr zulässig.
- Die IHK lässt regelmäßig Phishing-Mails von externen Dienstleistern versenden, um die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter zu testen. Die Ergebnisse der letzten Auswertung sind erschreckend: Von 500 Mitarbeitern klicken immer noch circa 50 auf die Phishing-Mails, obwohl die IHK bereits einen Cyber-Angriff auf die IT-Systeme erlitten hat. Hier sieht die IHK noch internen Handlungsbedarf.
- Um die Mitarbeiter und auch externe interessierte Unternehmen weiter zu sensibilisieren, bietet die IHK ein virtuelles IT-Sicherheitsfrühstück an. Das Sicherheitsfrühstück widmet sich in Form einer Webinarreihe den fortwährend wichtigen Themen der IT- und Cyber Sicherheit und bietet Unternehmen fundierte Einblicke in die Grundlagen der Cyber Sicherheit sowie wertvolle praktische Ratschläge mit dem Ziel, die digitale Sicherheit zu stärken und Herausforderungen bei der Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen zu meistern.
- Die IHK verweist ihre Mitarbeiter auf die Angebote des Landes Baden-Württemberg. Das Land Baden-Württemberg macht Angebote zur Förderung der Cyber Sicherheit in Unternehmen und Organisationen. Diese Angebote richten sich an Privatpersonen und Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen. Die Angebote sollen die Menschen, Unternehmen und Organisationen dabei unterstützen, sich vor Cyberangriffen zu schützen.
Cyber Security Bedrohung oder Business?
Dr. Michael Müller übernahm nach einer kurzen, von Dr. Natalie Pfau-Weller moderierten Fragerunde das Wort und stieg mit der Frage ein, wer denn vom Cyberangriff auf die Deutsche Bundeswehr in den letzten Tagen mitbekommen habe.
Nachdem dies bei keinem Veranstaltungsteilnehmer der Fall war, erläuterte Dr. Müller, dass beim jüngsten Cyberangriff auf die Bundeswehr 2023 die IT-Systeme der Bundeswehr durch den Einsatz von Ransomware verschlüsselt wurden. Die Bundeswehr hat den Angriff abgewehrt und konnte die IT-Systeme wiederherstellen, und sie hat die Cyberangriffe als ernste Bedrohung für ihre Sicherheit und Handlungsfähigkeit eingestuft und eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um sich besser vor solchen Angriffen zu schützen. In den Massenmedien muss man nach diesen, eigentlich höchst wichtigen Informationen, ganz genau suchen. Auf den Titelseiten stehen Sie nicht!
Dr. Michael Müller und Cyber Sicherheit
Dr. Michael Müller ist geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der Magility GmbH, einer Unternehmensberatung mit Sitz in Wendlingen am Neckar, im aufstrebenden Neckarspinnerei Quartier. Er hat über 30 Jahre Erfahrung in der Automobil- und Mobilitätsindustrie. Sein fachlicher Schwerpunkt ist das Design von digitalen und internationalen Geschäftsmodellen und deren operative Umsetzung. 2022 ging die Magility Cyber Security GmbH (MCS) als Ausgründung der Magility GmbH an den Start. Dr. Michael Müller hatte zuvor über die Magility GmbH schon jahrelang Cyber Security Projekte mit Fokus auf die Automobilindustrie betreut. Mit der MCS und dem Geschäftsführer und Mitgesellschafter Dino Munk ist dieses wichtige Thema von einem Magility-Geschäftsbereich in den Mittelpunkt einer ganzen Organisation gerückt. Die MCS ist heute Beratungspartner für die Umsetzung holistischer Cyber Security Strategien für die Gesamtorganisation von Unternehmen im Geltungsbereich der UNECE. Die Fachexperten für Automotive Cyber Security entwickeln für Unternehmen ein ganzheitliches und regelkonformes Cyber Security Management System entlang der gesamten Supply Chain. Dabei stellt die MCS mit Ihrem Cyber Security Ecosystem sicher, dass auch die angrenzenden Bereiche und Schnittstellen zu IT-Security, OT-Security und Privacy mit validiert und in der Cyber Sicherheits-Gesamtstrategie optimal neben der Produkt-Cyber Security integriert werden.
Die größten Cyberangriffe der letzten Jahre
Dr. Michael Müller zeigte die 9 größten Cyber Angriffe der letzten 3 Jahre auf und verdeutlichte, welche immensen Schäden den betroffenen Unternehmen nicht nur monetär durch diese Angriffe entstanden sind.

Auch fasste er die 9 größten Angriffe im militärischen Umfeld alleine aus dem Jahr 2023 zusammen
- 2023-02-25: Cyberangriff auf die ukrainische Militärführung im Vorfeld des russischen Einmarsches. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Kommunikation und des Informationsflusses in der ukrainischen Armee.
- 2023-03-08: Cyberangriff auf das US-Verteidigungsministerium. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Website des Ministeriums und zur Beschädigung von Daten.
- 2023-04-20: Cyberangriff auf die NATO-Kommandozentrale in Brüssel. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Kommunikationssysteme der Kommandozentrale.
- 2023-05-20: Cyberangriff auf die chinesische Marine. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Navigationssysteme der Marine.
- 2023-06-20: Cyberangriff auf die israelische Luftwaffe. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Flugabwehrsysteme der Luftwaffe.
- 2023-07-20: Cyberangriff auf die russische Armee. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Radarsysteme der Armee.
- 2023-08-20: Cyberangriff auf die britische Armee. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Kommunikationssysteme der Armee.
- 2023-09-20: Cyberangriff auf die französische Armee. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Waffensysteme der Armee.
- 2023-10-20: Cyberangriff auf die deutsche Armee. Der Angriff führte zu einem Ausfall der Logistiksysteme der Armee
Er machte dadurch für alle Teilnehmer deutlich sichtbar, um welche Tragweite es sich bei Angriffen von Cyber-Kriminellen handelt und wie wichtig das Thema der Cyber Security Vorsorge ist. Weiter führt Dr. Müller aus, wie die Unternehmen in den meisten Fällen von den Cyber-Kriminellen attackiert werden. 
Auf Platz 1 der Sicherheitsvorfälle bei der privaten Internetnutzung in Europa liegt der Empfang betrügerischer Nachrichten („Phishing“). Cyber-Kriminelle versuchen immer mehr Menschen zu manipulieren und auf diese Weise Schadsoftware zu installieren oder an sensible Daten heranzukommen. Diese als Social-Engineering bezeichneten Angriffe dienen oft als Grundlage für weitere Attacken. Mit dem sogenannten Phishing wird versucht, an vertrauliche Daten wie Kennwörter und persönliche Informationen zu gelangen.

Wenn erst einmal der Diebstahl von vertraulichen Zugangsdaten gelungen ist, wird das gesamte System weiter infiltriert und gegebenenfalls zusätzliche Backdoors zum Klau sensibler Daten eingebaut.
Bereits im Jahr 2019 erhielten rund ein Viertel der Befragten in Europa Phishing-Mails und 12 Prozent wurden zu betrügerischen Websites (Phishing-Domains) umgeleitet.
End-to-End Sicherheit als kritischer Erfolgsfaktor
Dr. Michael Müller klärte weiter auf, dass durch die moderne Konnektivität End-to-End Sicherheit zum kritischen Erfolgsfaktor für Unternehmen wird. Durch die stetig steigende Vernetzung von Fahrzeugen, Häusern (Smart Homes und Smart Cities) sowie medizinischen Geräten spielt Cyber Sicherheit nicht mehr nur in der IT-Landschaft der Unternehmen eine bedeutende Rolle. Durch vernetzte Geräte entsteht eine ganz neue Dimension möglicher Auswirkungen von Cyber-Angriffen. Die Produkt Cyber Security über den gesamten Lebenszyklus der Produkte wird immer relevanter. Die Szenarien eines gehackten Herzschrittmachers kann sich jeder selbst ausmalen.
Grundsätzlich muss Cyber Sicherheit deshalb auf unterschiedlichen Ebenen verankert werden:

End-to-End Security entlang des Lebenszyklus und der Value Chain
Auch das vernetzte Gesamtfahrzeugsystem setzt End-to-End Security vorraus. Nicht nur das Fahrzeug, sondern auch sämtliche Verbindungen nach außen und innen müssen geschützt sein und das über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs. Flottenmanagement und OTA (Over the Air) Software Updates werden zum kritischen Erfolgsfaktor.
Cyber Security kann nicht mehr als Einzelmaßnahme betrachtet werden, sie ist heute schon eine neue interdisziplinäre Unternehmens-Systemfunktion, so Dr. Michael Müller.
Das Cyber Sicherheit Management Systeme für Unternehmen
Die Magility Cyber Security (MCS) setzt genau hier an und fokussiert sich nun umso stärker auf die Unterstützung von Unternehmen und deren Lieferanten beim Umgang mit den neuen Bedrohungen. Hierzu empfiehlt die MCS unter anderem die Anwendung eines Cyber Security Management Tools bzw. Systems (CSMS) zur nachhaltigen Sensibilisierung und Bekämpfung von Cyber Risiken, hier dargestellt als CSMS Regelkreis:

Potentielle Cyber Crime Ziele der Zukunft
Zum krönenden Abschluss seines lebhaften Vortrags gab Dr. Müller noch einen Ausblick auf die potentiellen Cyber-Crime Ziele der Zukunft
- Kybernetische Organismen (sog. „Cyborgs“) und eingebettete Brain Machine Interfaces (BMI)
- Bionische Systeme (Schwachstellen bionischer Technologien, bionische Digital-/ Cyber-Sicherheit, Biometrie)
- Biometrische Authentifizierungsgefahren (Biometrics z.B. Fingerabdruckscans, Fotos, Irisscans, Stimmerkennung, Gesichtserkennung, EEG, EKG etc.)
- Behaviormetrics Analysen (Gehen, Schreiben etc.)
- Vernetzte implantierbare medizinische Geräte (IMDs) wie Herzschrittmacher, Insulinpumpen etc.
- Vernetzte Therapiegeräte (MRT, Röntgen, Anästhesiegeräte, Infusionspumpen etc.)
- Genetische Privacy – digital gespeicherte Genanalysen von DNA; Bio Hacking (potentielle Gefahr: Biokriminalität und Bio Terrorismus, Identitätsdiebstahl, Klonen etc.)
- Augmented und Virtual Reality Anwendungen (Verbrechen gegen persönliche Avatare, Gaming, Teledildonics etc.) Stichwort Metaversum
Einblicke in die Praxis eines IT-Notfallmanagers
Nach dem sehr anschaulichen Vortrag von Dr. Michael Müller übernahm Marc Schwarz von der SmartSec als Dritter und letzter Redner des Abends das Wort. Er gab den Teilnehmern Einblicke in seine Praxis als IT-Notfallmanager, Tipps für eine pragmatische Vorbereitung auf den Ernstfall und stand, wie die anderen Vortragenden, anschließend für Fragen zur Verfügung. Er begann mit einer Anekdote seines Tages. Sogar an diesem Tag hat er einen Anruf über sein Notfalltelefon bekommen. Ein Mittelstandsunternehmen mit 80-100 Mitarbeitern wurde tagesaktuell Opfer eines Cyberangriffs. Alle Unternehmensdaten wurden von den Cyber-Angreifern voll verschlüsselt. Es herrscht völliges Chaos, nicht einmal mehr auf die Backups des Unternehmens kann zugegriffen werden. Die Botschaft von Marc schwarz war ganz klar:
“Es gibt es nicht mehr, das es einen nicht trifft. Das Hackerbusiness ist einfach viel zu lukrativ. Jeder kann Opfer werden!”, so Marc Schwarz.
Die Hacker haben Zeit
In der Regel bemerken die Opfer einen Cyberangriff im Durchschnitt nach 200 Tagen. Die Täter haben also genügend Zeit, so lange ins System vorzudringen, bis sie auch Zugriff auf die Backups haben. Dann folgt die Verschlüsselung der Daten. Die Opfer haben dann oftmals gar keinen Zugriff mehr auf Ihre Daten – es war leicht für alle Zuhörer, sich auszumalen, was das bedeutet. Es folgen Erpresserschreiben, die professionell verfasst sind, mit herunterlaufender Uhr und beigefügtem “Kundenservice” mit verschiedenen Funktionen zum Bezahlen und Beschreibungen zum von den Hackern erwünschten Vorgehen. Der “Kundenservice” der Hacker ist laut Marc Schwarz oft besser als der vieler Serviceanbieter.
Die Chaosphase im Unternehmen
Es folgt bei den meisten Unternehmen die Chaosphase. Wer jetzt keinen präventiv verfassten Notfallplan aus der Tasche ziehen kann hat ein gewaltiges Problem. Marc Schwarz machte den Teilnehmern durch den persönlichen Einblick sehr anschaulich deutlich, dass ein Notfallplan mit Prozessbeschreibungen im Ernstfall für ein Unternehmenüberlebenswichtig sein kann! Schwarz weiß es aus Erfahrung: Es gibt einen typischen Verlauf der Krise. “Vorbereitung lohnt und Vorbereitung hilft”, ist sich Schwarz ganz sicher. Da die IT-Notfälle meistens nach einem ähnlichen Schema ablaufen, kann man sich auch gut darauf vorbereiten. Er fasste zusammen: Ein kritischer Hackerangriff scheitert meistens nicht an der IT, sondern am Management. Das Management wisse oft nicht, was zu tun ist.
Handlungsempfehlungen für den Ernstfalls
Marc Schwarz teilt seine Handlungsempfehlungen mit den Teilnehmern:
- Aufbau eines Notfallstabs – Rollen zuteilen, die im Ernstfall durchzusetzen sind. Alle organisatorischen Themen beachten!
- Alarmierungsprozess festlegen – Wer darf den Stecker ziehen, 4-Augen Prinzip? Wie läuft der Prozess ab?
- Geschäftsprozesse priorisieren – Was hat Priorität, welche Geschäftsbereiche haben Vorrang? Die genaue Festlegung ist notwendig, sonst gibt es im Ernstfall zu viele Diskussionen. Der Prozess muss für alle Beteiligten klar und nachvollziehbar und im Vorhinein kommuniziert sein.
- Was muss nach dem Angriff unbedingt schnell wieder laufen? Prios festlegen! Top 10 formulieren. Wenn keine Prio-Liste existiert, wird es zu emotionalen Diskussionen im Ernstfall kommen.
- Kritische IT-Systeme ableiten – Zu jedem Geschäftsprozess der Top 10 muss heruntergebrochen werden, was dazu an Hardware benötigt wird. Diese Hardware sollte als Notfall-Hardware an einem bestimmten Platz deponiert und für die Verantwortlichen leicht zugänglich sein.
- Wiederanlauf definieren – Auch für die Weiterführung der Geschäfte müssten Prozesse im Voraus festgelegt werden, so dass jeder weiß, was und wie es zu tun ist.
- Durchführen von Notfallübungen – Zu guter Letzt sollten regelmäßig Notfallübungen im Unternehmen stattfinden, denn wenn ein Szenario einmal durchgespielt wurde, kommt es im Ernstfall nicht zum totalen Chaos. Jeder weiß dann, wie die Abläufe und die Prozesse im Ernstfall zu sein haben.
Marc Schwarz zog sein Fazit: Wie die Chaosphase angegangen wird, ist absolut entscheidend. Die Vorbereitung auf einen Cyber-Angriff ist das A&O. Und: Beim zweiten Mal ist alles leichter!
Frau Dr. Pfau-Weller übernahm und moderierte die Fragen der Teilnehmer, bei denen die Referenten noch ein paar Anekdoten aus ihrem Arbeitsalltag und interessante Informationen teilten, die jeden einzelnen Teilnehmer ganz sicher nachhaltig zum Denken anregen.
Nach diesem Abend ist sich jeder Teilnehmer sicher, dass es heute keine IT- bzw. Cyber-Sicherheit mehr gibt. Die Frage dabei ist nur, wie wir damit umgehen und wie wir uns und unsere Unternehmen aufstellen, um im Ernstfall nicht im Chaos unterzugehen.
Die Cyber Security Experten der Magility Cyber Security GmbH helfen gerne dabei! Kontaktieren Sie uns gleich hier zu einem ersten Beratungsgespräch.
von Nada Welker | Juli 18, 2022 | Startups, Automotive, High Tech Trends, Know-how und Inspiration, Marktentwicklung & Trends, Strategie im Wandel
Quo vadis, Tech-Startups? Die Startup-Branche steht aktuell an einem Scheideweg. Gründer beklagen seit langem, wie schwer das Thema Finanzierung geworden ist. Haben junge Unternehmen bis zum letzten Jahr schnell viel Risikokapital einsammeln können, stehen sie nun vor der Herausforderung, das weitere Wachstum nachhaltig finanziell zu gestalten. Nicht zuletzt auch die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben dazu beigetragen, dass der Druck für Risikokapital-finanzierte Tech-Startups immer größer wird. In Stuttgart traf sich die nationale und internationale Startup-Szene im Rahmen des Startup-Autobahn Expo Days nun schon zum 12. Mal, um unter anderem darüber zu diskutieren, wohin der Weg der Startups und der Finanzierungsbranche zukünftig geht.
Sind die goldenen Jahre für Tech-Startups vorbei?
Kursstürze, Entlassungswellen – auch bei vermeintlich erfolgreichen Unternehmen schlägt die aktuelle Krise auf den Weltmärkten zu. Egal ob Klarna, Gorillas oder Tesla: Startups und große Tech-Unternehmen gleichermaßen haben gerade weltweit mit großen Turbulenzen zu kämpfen. Risikokapitalgeber halten das vormals billige Geld lieber zurück, Startups schielen nicht mehr auf den nächsten großen Wachstumssprung, sondern darauf, ob sie das nächste halbe Jahr überleben werden. Wie aus der Tracking-Seite layoffs.fyi hervorgeht, wurden seit Jahresbeginn ca. 50.000 Mitarbeitende weltweit in der Startup-Branche entlassen. Auch in dem Land für Tech-Startups, in Israel, scheint der große Boom vorbei zu sein. Lagen die Investitionen in Tech-Startups im vergangenen Jahr noch bei 25 Milliarden US-Dollar, ging das Tempo in diesem Jahr bislang deutlich zurück. Ein Trend, der sich allem Anschein nach so fortsetzen soll. Steigende Zinsen, der Ukraine-Krieg und vor allem der Fachkräftemangel im Software-Bereich setzen Israels Vorzeigebranche ordentlich zu. Viele Startups drosseln Ausgaben, Investoren sind wählerischer geworden.
Und obwohl Deutschland über ein großes Netzwerk von Investoren und Business Angels verfügt, das auch inzwischen weltweit anerkannt ist, haben es hier vor allem Startups in frühen Phasen nicht erst seit gestern immer schwerer, ausreichend Kapital zu generieren, um zu skalieren. Aufgrund des erhöhten Risikos in der frühen Gründungsphase, stehen den meisten Startups traditionelle Bankfinanzierungen nicht zur Verfügung – sie müssen dann auf Risikokapital zugreifen. Der deutsche Markt hat sich dafür in den letzten Jahren sehr weiterentwickelt, im internationalen Vergleich liegt Deutschland jedoch weiterhin nur im Mittelfeld. Den Großteil der Finanzierungen stellen ausländische Investoren aus USA und Asien zur Verfügung . Und auch in späteren Finanzierungsphasen haben sie meistens die Nase vorn; eine Entwicklung, die im Hinblick auf die Innovationskraft und die Sicherung von Knowhow und Arbeitsplätzen im Inland der aktuellen Bundesregierung großes Kopfzerbrechen bereitet.
Das Startup-Ökosystem in Deutschland hat sich schnell entwickelt: bereits im Jahr 2020 arbeiteten knapp 400.000 Menschen bei einem Startup. Bis 2030 soll sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Und auch beim Risikokapital lag Deutschland im Europavergleich 2021 vorne: 15 Milliarden Euro wurden in Startups investiert. Gab es im Jahr 2020 in Deutschland 25 sogenannte „Unicorns“ (Startups mit einer Marktbewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar), soll diese Zahl in Europa bis 2030 verdoppelt werden. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass das realisiert werden kann: Europa und Deutschland sollen als starker Tech-Startup-Standort erhalten und entwickelt werden. Auf Basis der „EU Digital Decade 2030„, einer Initiative der Europäischen Kommission unter der Leitung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, sollen Europa und Deutschland fit gemacht werden für den digitalen Wandel. Neben der Umsetzung von digitalen Diensten und dem Ausbau von schnellem Internet auf dem Land und in Städten, steht dabei die Stärkung Europas als Gründerstandort ganz oben auf der Agenda. Die deutsche Bundesregierung hat dafür einen 10-Punkte-Plan ausgerufen, der Teil einer konsequenten Startup-Strategie ist:
- Finanzierung für Startups stärken
- Startups die Gewinnung von Talenten erleichtern und Mitarbeiterbeteiligung attraktiver gestalten
- Gründungsgeist entfachen, Gründungen einfacher und digitaler machen
- Startup-Gründerinnen und Diversität stärken
- Startup-Ausgründungen aus der Wissenschaft erleichtern
- Rahmenbedingungen für gemeinwohlorientierte Startups verbessern
- Startup-Kompetenzen für öffentliche Aufträge mobilisieren
- Startups den Zugang zu Daten erleichtern
- Reallabore (Testräume für Innovation und Regulierung) stärken
- Startups ins Zentrum stellen
Diese Strategie soll im Sommer im Bundeskabinett verabschiedet werden, im Anschluss soll die Umsetzung sowie ein regelmäßiges Monitoring erfolgen. Wie sich allerdings bis dahin die Situation in der Branche verschärft haben könnte, bleibt abzuwarten.
Die Startup-Szene erfindet sich neu
Dass die aktuellen Krisen auf der Welt und an den Finanzmärkten alle Industrien beschäftigen, war auch auf dem 12. Expo Day in Stuttgart spürbar, der in diesem Sommer endlich wieder vor Ort im Wizemann Areal in Stuttgart stattfand. Dort trafen sich mehr als 1.000 Interessierte, und 27 Startups auf drei Bühnen, um sich über aktuelle Projekte und Zukunftsthemen auszutauschen. Startup Autobahn powered by Plug and Play ist eine Open Innovation Plattform für Tech-Startups aus Automobilindustrie, Maschinenbau, Health- und Enterprise-Branche, mit mittlerweile mehr als 30 renommierten Industriepartnern (u.a. Mercedes-Benz, Webasto, Bosch oder Deutsche Post). Ziel des Accelerators sind gemeinsame Pilotprojekte – im Rahmen des zwei Mal im Jahr stattfindenden Expo Days werden diese dann der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Fokus der Eröffnungs-Keynote von Ola Källenius, dem Chef der Mercedes Benz Group AG, stand dabei „Transformation and Innovation at Mercedes Benz“ mit zwei großen Herausforderungen: Decarbonisation, also die Erreichung von CO2-Neutralität, und die Digitalisierung im Fahrzeug. Mit der Entwicklung des Konzeptfahrzeugs Vision EQXX habe Mercedes mindestens 10 Jahre Vorsprung in der Industrie, die sich eines holistisches Gesamtkonzepts zur CO2-Reduktion in der Supply Chain, der Produktion und des Fahrzeugs selbst verschrieben hat. Er prognostiziert eine 100% elektrische Zukunft für den Stuttgarter Autobauer, die bis spätestens Ende 2030 Realität werden soll. Zum Thema digitalisiertes Fahrzeug sprach Källenius über die Koexistenz von Software und Hardware und das immense Innovationspotential in diesem Bereich. Hier käme die Innovation nicht selten durch Kooperation – auch beim Vision EQXX seien viele Tech-Startups beteiligt gewesen, die sich aus Pilotprojekten bei Startup Autobahn entwickelt haben, wie zum Beispiel UBQ materials aus Israel oder Ventus aus Stuttgart. „Efficiency is the new currency of the EV area“, sagt Källenius, und diese sei nur realisierbar, wenn man den Status Quo so oft wie möglich hinterfrage.

Ola Källenius at his keynote
Dass die Zusammenarbeit mit Tech-Startups für beide Seiten große Vorteile bringt, darüber sprach Tanja Rückert, CDO bei Bosch, in ihrem Panel. Natürlich müsse zunächst der strategic fit klar sein, vor allem auch aus Kundensicht. Doch welche konkreten Vorteile haben Startups und Unternehmen, wenn sie sich strategisch zusammenschließen? Für Startups: Ressourcen, Prozesse und Skalierbarkeit, für Unternehmen: Agilität und Verschlankung von Innovationszyklen.
Saori Dubourg (MoB BASF) brachte eine ganz neue Sichtweise zum Thema Nachhaltigkeit bei Startup-Finanzierungen in ihrem Vortrag „The future needs a better design“ auf die Bühne. Bis noch vor kurzem sei das Ziel gewesen, möglichst viel zu investieren („volume“) – zukünftig liegt der Fokus, in allen Bereichen, aber auch in der Finanzierung, auf dem nachhaltigen Einsatz von Ressourcen („value“). Weltweit seien Investments in ESG-Fonds auf unglaubliche 2,57 Billionen US-Dollar gestiegen – zukünftige Investment-Strategien fokussieren sich also mehr und mehr auf den sozialen und umwelttechnischen Nutzen, statt auf reines finanzielles Wachstum.
Im reinen Frauen-Panel unter der Leitung von Natascha Zeljko, Co-Founder and Chief Editor bei F10 FemaleOneZero & CURAZE, ging es darum, wie viel Chancen die aktuelle Krise mit sich bringt. Die zentrale Frage dabei war: Wie viele Firmen haben es wirklich verstanden, dass ständige Veränderung und das kontinuierliche Hinterfragen des Status Quo essentiell für den Unternehmenserfolg ist? Prof. Dr. Katharina Hölzle (Universität Stuttgart & Fraunhofer IAO) argumentierte, dass das Verständnis für Veränderung nun da sei, die radikale Umsetzung davon allerdings in vielen Unternehmen noch auf einem anderen Blatt Papier stehe. Vor allem die jüngere Generation hätte Transformation gedanklich schon verinnerlicht. Es sei nun allerdings Aufgabe der Schulen und Universitäten, diesen Menschen auch die Werkzeuge zur Umsetzung mitzugeben. Katharina Hopp (Bosch) machte deutlich, dass Innovation der einzige Weg heraus aus Krisen ist. Vor allem als Hardware-Hersteller sei Bosch gezwungen, strategische Allianzen mit Software-Startups einzugehen. Beim Thema Diversität in der Gründerszene seien Frauen immer noch unterrepräsentiert. Sie müssten noch sichtbarer werden, sich besser vernetzen und vor allem: Vorbilder finden. Nicole Büttner (Merantix Momentum) nannte hier die Unternehmerin und Gründerin Verena Pausder, die zusammen mit fünf anderen Unternehmerinnen kürzlich ihr Investment in die Frauenmannschaft des Fußballklubs 1. FC Viktoria 1889 Berlin verkündete. Ihr Ziel ist kein geringeres, als die deutsche Sportwelt nachhaltig zu verändern.

Unser Fazit des Tages:
- das Kapital im Markt ist immer noch da, und muss verteilt werden
- es geht „Back to the Basics“: zukünftig werden sich nur die Tech-Startups behaupten können, deren Idee wirklich gut und auch nachhaltig erfolgreich ist
- eine Krise ist die beste Zeit, um ein Unternehmen zu gründen
- die Geschwindigkeit von Finanzierungsrunden wird sich verlangsamen von ca. 18 Monaten auf 24 bis 30 Monate
- Diversität in Unternehmen braucht klare Strukturen, Vorbilder und KPIs
Um im eigenen Unternehmen Innovation voranzutreiben, lohnt sich die Zusammenarbeit mit passenden Startups. Wir von magility helfen Ihnen dabei, die richtigen Kontakte in unserem internationalen Tech-Startup-Netzwerk zu knüpfen. Kontaktieren Sie uns jetzt – Wir beantworten gerne Ihre Fragen.
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von Nada Welker | Juni 1, 2022 | Marktentwicklung & Trends, Future Economy, Themenreihe Digitalisierung
NFTs – Non-Fungible Token
Non-Fungible Token – kurz: NFT sind dabei, eine zentrale Rolle in der Welt der Bits and Bytes einzunehmen. Warum? Ganz einfach: Sie sind kryptografisch eindeutig, überprüfbar, unteilbar und unersetzbar und damit im wahrsten Sinn des Wortes einzigartig. Und damit ruft man Sammler auf den Plan, denn was einzigartig ist, möchten viele Menschen besitzen. In Zahlen ausgedrückt: Der Umsatz mit NFTs konnte sich im Jahr 2021 um den Faktor 250 steigern – von 100 Millionen auf 25 Milliarden Dollar. Das ist eine Zahl mit neun Nullen.
Kleider machen Token
Bildlich gesprochen verfügt ein Token über einen gut sortierten Kleiderschrank. Je nachdem, ob es ein Wirtschaftsgut repräsentiert oder sich als Vermögensgegenstand zeigt, legt das Token sozusagen den jeweiligen Umhang um. Es nimmt aber auch gerne die Erscheinungsform eines realen Gutes an oder lässt sich im Zusammenhang mit einer Blockchain repräsentativ mit der Nutzung als Vermögenswert verknüpfen.
Austauschbar und eingesperrt
Im Kontext finanzieller Transaktionen tritt sozusagen die Lower Class unter den Token auf. Sie befähigen ihre Besitzer dazu, Handlungen oder Operationen innerhalb eines geschlossenen Systems vorzunehmen, wie es zum Beispiel eine Blockchain darstellt. Oder sie verhindern das Vorhaben, falls jemand auf die Idee kommt, einen Datensatz in der Kette zu manipulieren. Allerdings sind Token im Gegensatz zu Coins immer nur innerhalb eines geschlossenen Systems unterwegs. Bezogen auf eine Kryptowährung sind alle Token fungibel, also austauschbar.
NFT – Einzigartig und speziell
Bei den NFT ist genau das nicht der Fall. Non-fungible Token sind nicht austauschbar. Sie repräsentieren ein ganz konkretes Asset und sind damit einzigartig. Mit den gewöhnlichen Token verbindet sie nur noch die Technik der Speicherung auf der Blockchain. Womit wir wieder beim Sammeln sind. NFT eignen sich hervorragend für alles, was es nur in limitierter Auflage gibt. Zum Beispiel digitale Sammelkarten, Charaktere in Spielen, virtuelle Besitztümer und ganze Landstriche in virtuellen Welten oder die sogenannte Krypto-Kunst.
Das Kunstwerk ist tot – es lebe das NFT
Kürzlich musste mal wieder ein Kunstwerk des britischen Straßenkünstlers Banksy herhalten, um sich von einer Künstlergruppe namens „Burnt Banksy“ vor laufender Kamera verbrennen lassen. Titel des Bildes: „Morons“. Sein Wert: 85.000 Euro. Allerdings wurde das Bild vor seiner Zerstörung digitalisiert und in ein NFT umgewandelt. Die vom Meister selbst eingerichtete Institution „Pest Control“ hatte das Original als solches verifiziert und verwahrt nun das Echtheitszertifikat so lange, bis das NFT ersteigert ist. Dann wird es dem glücklichen Besitzer zusammen mit dem kryptografisch eindeutigen, überprüfbaren, unteilbaren und unersetzbaren einzigartigen Code des NFTs übergeben. Vielleicht ist das Banksys Antwort auf Walter Benjamins Fragestellungen zum Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit.
Ein weiteres Beispiel eines NFT-Kunstwerkes: Die Collage des Künstlers Mike Winkelmann “Everydays – The First 5.000 Days”, bestehend aus 5.000 winzigen Abbildungen von digitalen Bildern.

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Das Metaversum wächst
Andere Projekte greifen nach den Sternen eines durch die Nutzer kontrollierten, dezentralen Online-Ökosystems. Das Web 3.0 soll die Macht der wenigen Giga-Plattformanbieter auflösen und blockchainbasiert auf voneinander unabhängige Rechner verteilt sein. Jeder User ist dann ein Teil des Web 3.0 und hat zu jeder Zeit die absolute Kontrolle über seine Daten. Einige Startups mit dieser Vision präsentieren sich derzeit als vielversprechende Objekte für Investoren.
WWW für Kryptowährung
Eines dieser Projekte stammt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und nennt sich Nexus. Hier soll ein komplettes Ökosystem mit groß angelegten Produkt- und Dienstleistungspaketen entstehen. Das Besondere daran sind die Treuepunktdienste, mit deren Hilfe Kunden zu Fans werden sollen. Die Betreiber versprechen sich dadurch eine möglichst lebenslange Bindung der User an eine Marke oder Produktphilosophie. Auch Nexus stellt Generative NFT mit Signaturen von Künstlern, Sportlern und anderen Prominenten zur Verfügung. Darüber hinaus sollen aber auch Mystery-Boxen mit seltenen Sammlerstücken ausgegeben werden. Ein übergeordnetes Ziel ist eine verbesserte Blockchain-Technologie, mit der der virtuelle Punktzahlungsverkehr schneller bewältigt werden kann. Die Lieblingsvorstellung nicht nur in den Vereinigten Arabischen Emiraten: ein weltweit vernetztes Zahlungssystem für sämtliche, also auch kleine Transaktionen. Möglich könnte dies durch die gesetzliche Einführung einer Kryptowährung auf nationaler Ebene werden. Länder wie Dänemark, Malta oder die Schweiz sehen zumindest kein Problem bei der Bezahlung in Kryptowährung. El Salvador hat den Bitcoin sogar als weltweit erstes Land zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt.
Lernen – Handeln – Spielen
Wer sich sicher und versiert im Web 3.0 bewegen und Vermögenswerte in Kryptowährung schaffen will, muss lernen und üben. Wo könnte dies besser gelingen als unter fachkundiger Anleitung im virtuellen Raum? Man begebe sich also auf Erkundungstour in den digitalen Wolkenkratzer von Bloktopia. Dort befindet man sich in einem immersiven, auf dem Polygon-Netzwerk betriebenen Metaverse mit 21 Stockwerken, auf die ein limitiertes Angebot von 21 Millionen Bitcoin verteilt ist. Auf den einzelnen Ebenen bekommen die Anleger einiges geboten: Sie können ihre Skills in speziellen Einrichtungen durch direkten Zugriff auf Bildungs- und Lerntools prominenter Insider in der Kryptografie verbessern. Ausprobieren lässt sich das Gelernte zum Beispiel durch den An- und Verkauf von Immobilien oder das Nutzen anderer Einnahmequellen wie Token Staking, Werbung oder Spiele. Dass diese Anlageform eine zeitgemäße Idee ist, kann man an den vielen Nachfragen im Netz erkennen.
Rollentausch
Basiert auf einer Ethereum-Blockchain ist Illuvium ein Multiplayer-Rollenspiel in einer 3-D-Open World, deren Spezies Illuvials sind. Jeder Illuvial ist als Non-Fungible-Token einzigartig. Sein Wert kann gesteigert werden, wenn ihn sein Besitzer durch geschicktes Taktieren im Kampf verbessert und hochlevelt. Dabei kommt der ILV-Token ins Spiel, mit dem Spieler für ihre Leistungen belohnt werden. Das könnte belanglos sein, zählte der ILV nach Angaben von blockchainwelt nicht zu den 200 wertvollsten Kryptowährungen dieser Tage mit einer Marktkapitalisierung von rund 350 Millionen Euro.
Ausblick – Werden NFTs Teil einer neuen Startup-Finanzierungsstrategie?
Noch sind es nur digitalisierte Kunstwerke sowie digitale Assets die mit NFTs erworben werden können. Warum nicht auch Startup-Ideen in Form von NFT-Anteilen dem Markt zu Verfügung stellen? Wir von magility beobachten die Entwicklungen genau und sind gespannt, was der neue „NFT-Markt“ in Zukunft noch bringt. Beschäftigen Sie sich gerade mit diesem Thema und sind an einem Austausch interessiert? Wir von magility freuen uns über Ihre Anregungen und Ihre Sichtweisen zu den aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich. Kontaktieren Sie uns gleich hier.