von Nada Welker | Feb. 9, 2024 | Strategie im Wandel, Aktuelles von Magility, Elektrifizierung, High Tech Trends, Know-how und Inspiration, Technologien für neue Märkte, Themenreihe Digitalisierung
Digitalisierung und Elektrifizierung im Weinbau prägen nicht nur die eingesetzten Technologien, sondern bieten Weinbauunternehmen auch die Möglichkeit, ihre Böden, Terroirs und Topographien effizient zu optimieren. Diese Technologien sind nicht nur Werkzeuge zur Analyse, sie ermöglichen auch eine aktive Gestaltung der Energiewende in der Weinbranche. Auf der Fachtagung des Weincampus Neustadt zum Thema: „Energiewende im Weinbau – Neue Konzepte für mehr Nachhaltigkeit“ gab es zum Thema fruchtbare Diskussionen.

Folgend haben wir von magility für Ebene 3 einige Wege aufgelistet, wie Digitalisierung und Elektrifizierung Weinbauunternehmen in dem Prozess, zur aktiven Gestaltung der Energiewende, unterstützen können.
Bodenanalyse und Optimierung
- Digitale Sensoren überwachen die Bodenbeschaffenheit, um fundierte Entscheidungen in Bezug auf Bewässerung, Bodenbearbeitung und Düngung zu treffen.
- Optimierung basierend auf Echtzeitdaten verbessert die Effizienz und Nachhaltigkeit im Weinbau
Terroir-Verständnis und Nutzung
- Satellitendaten ermöglichen die Überwachung von Klima und Niederschlag in Weinbaugebieten.
- Datenanalyse unterstützt die Optimierung von Anbaumethoden und Rebsortenwahl entsprechend den spezifischen Terroir-Bedingungen.
Nutzung der Topographie
- GIS-Systeme überwachen Sonneneinstrahlung und Belüftung in Weinbaugebieten.
- Datenanalysen helfen, Anbaumethoden und Rebsortenwahl entsprechend der topographischen Gegebenheiten zu optimieren.
Optimierung der Bewässerung und Energieeffizienz
- Sensoren überwachen den Wasserbedarf der Trauben, um die Bewässerung bedarfsgerecht zu steuern.
- Effiziente Bewässerung trägt nicht nur zur optimalen Traubenentwicklung bei, sondern senkt auch den Energieverbrauch.
Automatisierung der Bodenbearbeitung
- Roboter automatisieren die Bodenbearbeitung und tragen zur Senkung des Energieverbrauchs bei.
- Effiziente Prozesse durch Automatisierung optimieren den Ressourceneinsatz und erhöhen die Nachhaltigkeit.
Die Integration von Digitalisierung und Elektrifizierung in den Weinbau ermöglicht eine präzise, nachhaltige und energiesparende Bewirtschaftung. Weinbauunternehmen, die diese Technologien strategisch einsetzen, können nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen und gleichzeitig ihre Produkte unter Berücksichtigung der je nach Region spezifischen Bedingungen verbessern.
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von Nada Welker | Feb. 8, 2024 | Strategie im Wandel, Elektrifizierung, Technologien für neue Märkte, Themenreihe Digitalisierung
Gesetzliche Rahmenbedingungen und deren regionale Ausprägung beeinflussen den Weinbau auf vielfältige Weise, von Bepflanzungsvorschriften bis hin zur Verarbeitung des Weins. In diesem Kontext bieten Digitalisierung und Elektrifizierung Weinbauunternehmen innovative Werkzeuge, um flexibel auf sie betreffende Vorschriften zu reagieren und gleichzeitig ihre Effizienz zu steigern. Hier sind einige Wege, wie digitale Technologien eingesetzt werden können.
Energiemanagement: Smart Grids steuern
- Digitale Tools ermöglichen ein effizientes Energiemanagement durch die Steuerung von Smart Grids.
- Diese intelligente Energieverwaltung hilft, den Energieverbrauch zu optimieren und Kosten zu senken.
Überwachung der Einhaltung von Vorschriften
- Digitale Sensoren können eingesetzt werden, um Bewässerungsprozesse zu überwachen.
- Gewährleistung der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zur Bewässerung und zu anderen Anbauaspekten.
Effizienzsteigerung in der Produktion
- Digitale Tools optimieren Produktionsprozesse und tragen zur Effizienzsteigerung bei.
- Kosten können gesenkt und Ressourcen effektiver genutzt werden.
Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen
- Digitale Technologien ermöglichen die Anwendung von Innovationen, wie die Entwicklung neuer Weinsorten.
- Erschließung neuer Vertriebskanäle durch digitale Vermarktungsstrategien.
Durch die geschickte Nutzung digitaler Technologien können Weinbauunternehmen ihre Anpassungsfähigkeit an regionale Rahmenbedingungen verbessern und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil sichern. Die Flexibilität, schnell auf neue Vorschriften zu reagieren und gleichzeitig innovative Ansätze in der Produktion zu integrieren, trägt maßgeblich zur Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Weinbranche bei. Digitalisierung und Elektrifizierung stellen somit nicht nur Werkzeuge dar, sondern auch Schlüsselfaktoren für die Zukunft des modernen Weinbaus. Kontaktieren Sie uns gerne für einen fachlichen Austausch.
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von Nada Welker | Feb. 5, 2024 | Strategie im Wandel, Aktuelles von Magility, Elektrifizierung, News from Magility, Technologien für neue Märkte, Themenreihe Digitalisierung
Die Fachtagung zum Thema „Energiewende im Weinbau – Neue Konzepte für mehr Nachhaltigkeit“ am Weincampus Neustadt war ein voller Erfolg. Die Veranstaltung fand am 31. Januar 2024 in der Aula des Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz als interaktives Format statt und zog eine vielfältige Gruppe von Weinexperten, Winzern und Interessierten an.
Die Teilnehmer wurden eingeladen, sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, die die Energiewende für die deutsche Weinbranche mit sich bringt. Der Fokus lag auf den Problemen und Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen im Weinbau, insbesondere im Hinblick auf Einsparpotenziale sowie Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien.
Die Veranstaltung begann um 16:30 Uhr und bot nicht nur die Möglichkeit zur persönlichen Teilnahme in der Aula des DLR Rheinpfalz, sondern ermöglichte auch eine virtuelle Teilnahme über den Livestream https://schlagabtausch.ef-sw.de/.
PodiumsteilnehmerInnen
Die Podiumsdiskussion brachte renommierte Expertinnen und Experten der Weinbranche zusammen, die eingeladen waren, um ihre Perspektiven auszutauschen. Unter den Diskussionsteilnehmern waren neben Dr. Michael Müller, geschäftsführender Gesellschafter der Magility GmbH aus Wendlingen am Neckar auch Jochen Schmitt vom Weingut Egon Schmitt in Bad Dürkheim, Matthias Wolf, Geschäftsführer des Weinguts Schloss Ortenberg, Hans-Christoph Stolleis, Inhaber des Weinguts Stolleis in Neustadt an der Weinstraße, Saskia Wörthwein, Geschäftsführerin der Weinmanufaktur in Untertürkheim sowie Moritz Prinz zur Lippe, Auszubildender im Weingut Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen.
Ein wichtiges Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Weinproduktion
Die Diskussion konzentrierte sich auf die Wege, wie die Weinproduktion nachhaltiger gestaltet werden kann, und beleuchtete die Rolle erneuerbarer Energien im Weinbau. Die Teilnehmer erfuhren, wie kleine und mittelständische Weinunternehmen Einsparungen realisieren und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende im Weinbau leisten können.
Die Fachtagung war kostenfrei, und die Teilnehmer mussten sich nicht im Voraus anmelden. Diese offene Struktur ermöglichte eine breite Beteiligung und trug dazu bei, dass verschiedene Perspektiven gehört wurden.
Insgesamt war die Veranstaltung ein gelungenes Forum für den Austausch von Ideen und Informationen rund um die Energiewende im Weinbau. Der Weincampus Neustadt setzt damit ein wichtiges Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Weinproduktion und fördert den Dialog zwischen Experten und Praktikern der Branche.
Die Mehrdimensionalität des Weinbaus: Ein Blick auf die Ebenen des Erfolgs
Die Energiewende im Weinbau ist vielschichtig zu betrachten. Der Weinbau, eine komplexe und facettenreiche Branche, ist auf verschiedenen Ebenen von Einflüssen geprägt, die von globalen Trends bis hin zu spezifischen Anbaubedingungen reichen. Dr. Michael Müller warf in seinem Vortrag einen genaueren Blick auf die verschiedenen Ebenen, die den Weinbau maßgeblich beeinflussen und fasste diese Ebenen anschaulich für die Teilnehmenden zusammen.

Ebene 1: Die Welt – Globale Trends und Politik
Auf der obersten Ebene geht es um die globalen Trends und um politische Entscheidungen im Weltmaßstab. Klimaveränderungen und Globalisierung sind Beispiele für Faktoren, die den Weinbau weltweit beeinflussen können. Die Branche muss sich kontinuierlich an diese Entwicklungen anpassen.
Ebene 2: Region – Klimatische Bedingungen und Gesetzgebung
Die zweite Ebene ist die Region, in der klimatische Bedingungen eine entscheidende Rolle spielen. In Deutschland sind Weinbaugebiete wie Pfalz, Mosel, Rheingau und Baden von großer Bedeutung. Hier beeinflussen Gesetze, Vorschriften, Infrastruktur und kulturelle Gegebenheiten den Weinbau. Das deutsche Weingesetz ist ein Beispiel für eine Norm mit großem Einfluss auf die Regionen.
Ebene 3: Boden, Terroir, Topographie – Einfluss auf den Geschmack
Auf der dritten Ebene kommen Boden, Terroir und Topographie ins Spiel. Diese komplexen Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und prägen maßgeblich den Geschmack des Weins. Jedes Weinanbaugebiet hat seine eigenen Besonderheiten, die sich auf dieser Ebene manifestieren.
Ebene 4: Weinpflanze, Weinberg – Rebsorte, Anbaumethode, Pflege
Die vierte Ebene umfasst die Weinpflanze und den Weinberg. Hier sind die Auswahl der Rebsorte, die Anbaumethode und die Pflege entscheidend. Verschiedene Rebsorten eignen sich für unterschiedliche Anbaumethoden, woraus eine vielfältige Weinlandschaft resultiert.
Ebene 5: Weinlese, Ausbau – Technik und Vinifikation
Die Weinlese und der Ausbau bilden die fünfte Ebene. Die Wahl der Lesetechnik, die Vinifikation und der Ausbau beeinflussen maßgeblich die Qualität des Weins.
Ebene 6: Marke, Marketing und Sales – Identität und Vertrieb
Auf der sechsten Ebene stehen Marke, Marketing und Sales im Fokus. Hier spielen die Markenidentität, die Marketingstrategie, die Vertriebswege und der Vertrieb eine entscheidende Rolle für den Erfolg im Markt.
Insgesamt zeigt diese hierarchische Betrachtung, dass der Weinbau eine multidimensionale Branche ist, in der auf jeder Ebene sorgfältige Überlegungen und Anpassungen notwendig sind, um Qualität und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Ein tiefes Verständnis für jede Ebene ermöglicht es Winzern, erfolgreich in diesem anspruchsvollen Umfeld zu agieren.
Zusammenfassung der Teilnehmerstimmen zur Energiewende im Weinbau
- Einsparungen sind notwendig: Es herrschte unter den Teilnehmenden Einigkeit darüber, dass Maßnahmen zur Einsparung von Ressourcen und Energie im Weinbau unumgänglich sind.
- Nachdenken und Umsetzungsgeschwindigkeit: Es wurde betont, dass zwar viel nachgedacht wird, aber eine schnellere Umsetzung und mehr Geschwindigkeit bei der Implementierung von Lösungen notwendig ist.
- Zukunftsinvestition: Die Teilnehmer sahen die Anpassung an nachhaltige Praktiken als Investition in die Zukunft.
- Bedarf an Start-ups: Es wurde der Wunsch nach mehr Unterstützung durch Start-ups geäußert, die innovative Lösungen für Winzer entwickeln können.
- Fokus auf Weinproduktion: Die Teilnehmer betonten in der Diskussion die Wichtigkeit, sich auf die Weinproduktion zu konzentrieren und technologische Lösungen anderen zu überlassen.
- Wissensquelle: Die Frage nach dem Erwerb von Know-how wurde aufgeworfen, und es wurde der Bedarf nach mehr Best-Practice-Austausch und Foren betont.
- Experimentieren und Ausprobieren: Die Notwendigkeit, neue Ansätze und Technologien auszuprobieren, wurde unterstrichen.
- Hilfe von der Politik: Die Politik wurde aufgefordert, bei Herausforderungen wie langsamen Genehmigungsprozessen, beispielsweise für Kabel im Boden, zu unterstützen.
- Netzanpassungen: Kritik wurde an nicht passenden Netzstrukturen geäußert, und die Forderung nach Verbesserungen wurde laut.
- Priorität für PV-Dachflächen: Die Priorisierung von Photovoltaik-Dachflächen wurde vorgeschlagen.
- Gewinnsicherung für Winzer: Es wurde betont, dass Maßnahmen zur Nachhaltigkeit auch dazu dienen sollten, den Profit für Winzer zu sichern, um so auch die Umsetzung neuer Konzepte zu ermöglichen.
- Handeln statt Reden: Mehrfach wurde appelliert, nicht nur zu reden, sondern aktiv Maßnahmen zu ergreifen. Der Austausch und die Zusammenarbeit wurden als Schlüsselfaktoren hervorgehoben.
Am Schluss stand der Dank für die Einblicke aus einer anderen Perspektive, die die Diskussion bereichert haben.
Magility fasst zusammen
Die Digitalisierung und Elektrifizierung im Weinbau prägen eine nachhaltige Zukunft und sind Treiber der Energiewende im Weinbau. Von der Weinlese bis zur Vermarktung ermöglichen innovative Technologien Effizienzsteigerungen, Qualitätsverbesserungen und eine aktive Unterstützung der Energiewende. Weinbauunternehmen, die intelligente Lösungen anstreben, setzen nicht nur auf umweltfreundliche Praktiken, sondern positionieren sich als Vorreiter für nachhaltigen Weinbau. Eine ganzheitliche Betrachtung entlang aller Ebenen – von der Weinlese bis zur Vermarktung – schafft einen Weg zu einem zukunftsorientierten und umweltbewussten Weinanbau. In den nächsten Tagen werden wir in unserem Blog auf die unterschiedlichen Handlungsebenen des Weinbaus genauer eingehen. Freuen Sie sich auf nähere Informationen und kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen, Anregungen oder Projektanfragen. Wir helfen gerne weiter.
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von Nada Welker | Jan. 19, 2024 | Ökosystem Strom, Automotive, Elektrifizierung, Marktentwicklung & Trends
Die Elektromobilität nimmt einen immer größeren Stellenwert im „Ökosystem Strom“ ein, stellt Unternehmen jedoch vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnet sie jedoch auch zahlreiche Chancen für innovative Lösungen und neue Geschäftsmodelle. In diesem Blogartikel werfen wir einen konzentrierten Blick auf die wichtigsten Aspekte der Elektromobilität im Stromsystem.
Herausforderungen der Elektromobilität im Ökosystem Strom in Kürze
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Netzkapazität und Stromversorgung
Die Sicherstellung ausreichender Netzkapazität ist entscheidend für zuverlässige Ladevorgänge. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, in Technologien zu investieren, die die Netzkapazität optimieren und die Integration erneuerbarer Energien fördern.
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Vielfalt der Stecker und Standards
Die Vielfalt der Stecker und Standards stellt eine Herausforderung dar. Die Kompatibilität von Ladestationen mit verschiedenen Steckertypen und Standards ist unerlässlich. Standardisierte Lösungen sind der Schlüssel, um eine breite Palette von Elektrofahrzeugen zu unterstützen.
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Ladezeiten und Geschwindigkeit
Schnelle Ladezeiten sind ein Kundenbedürfnis von höchster Priorität. Unternehmen müssen die richtige Ladegeschwindigkeit und -technologie auswählen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Hier spielen technologische Innovationen eine wichtige Rolle.
Die Standortwahl für Ladestationen ist entscheidend für den Erfolg. Unternehmen müssen Faktoren wie Zugänglichkeit, Verkehrsdichte und Parkmöglichkeiten sorgfältig berücksichtigen.
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Kosten und Wirtschaftlichkeit
Die Investition in Ladestationen ist teuer. Unternehmen müssen eine wirtschaftliche Planung durchführen, die die Nutzung und die Preise für Ladevorgänge berücksichtigt.
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Benutzerfreundlichkeit und Kundenerfahrung
Benutzerfreundliche Ladestationen, einfache Bezahlsysteme und eine positive Kundenerfahrung sind entscheidend. Die Integration von Apps und zuverlässige Systeme tragen zur Kundenzufriedenheit bei.
Die Kenntnis und Einhaltung der regulatorischen Anforderungen ist unabdingbar. Unternehmen müssen sich über Gesetze und Vorschriften im Klaren sein und diese umfassend einhalten.
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Ladeinfrastruktur für Flotten
Die Entwicklung einer effizienten Ladeinfrastruktur für Flotten erfordert eine ganzheitliche Strategie. Skalierbare Lösungen sind gefragt, um den Anforderungen von Flottenbetreibern gerecht zu werden.
Regelmäßige Wartung ist die Voraussetzung dafür, Ausfälle zu vermeiden. Unternehmen müssen gut organisierte Wartungsprozesse sicherstellen und im Bedarfsfall einen zuverlässigen Support bieten.
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Datensicherheit und Abrechnung
Die Sicherheit von Kundendaten und zuverlässige Abrechnungsprozesse sind von großer Bedeutung. Unternehmen sollten auf robuste Sicherheitsprotokolle setzen und transparente Abrechnungsverfahren implementieren.
Es ist eine Herausforderung, ausreichend Ladestationen bereitzustellen. Unternehmen müssen skalierbare Modelle entwickeln, um die steigende Anzahl von Elektrofahrzeugen zu unterstützen.
Die erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderungen im Ökosystem Strom erfordert eine umfassende strategische Planung, technisches Fachwissen und eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen. Bei magility unterstützen wir Unternehmen gerne dabei, eine umfassende E-Mobilitätsstrategie zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen.
E-Fahrzeuge und E-Flotten als flexible Energiequelle im Ökosystem Strom
Elektrofahrzeuge und E-Flotten bieten nicht nur Mobilität, sondern können auch als flexible Energiequelle agieren. Durch bidirektionales Laden, auch bekannt als Vehicle-to-Grid (V2G), können sie zur Netzstabilisierung beitragen.
Herausforderungen im Bereich E-Fahrzeuge und E-Flotten
- Infrastruktur für Ladestationen: Siehe vorheriger Abschnitt.
- Ladezeiten: Erfordern sorgfältige Planung und Integration in Betriebsabläufe.
- Reichweitenangst: Immer noch haben viele Verbraucher Angst vor der begrenzten Reichweite. Leistungsfähigere Batterien sind gefragt.
- Kosten: Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen.
- Ladeinfrastrukturkosten: Investitionen in Ladestationen und Infrastruktur.
- Technische Kompetenz: Umstellung erfordert qualifiziertes Personal und Zugang zu Fachkräften.
- Flottenmanagement: Erfordert spezielle Softwarelösungen.
- Ladeinfrastrukturmanagement: Optimale Nutzung der Infrastruktur.
- Umweltauswirkungen: Berücksichtigung von ökologischen Aspekten.
- Markenauswirkungen: Umstellung kann das Markenimage beeinflussen.
- Cyber-Sicherheit: Notwendige Sicherheitsmaßnahmen implementieren.
- Verfügbarkeit von staatlichen Anreizen: Abhängig von regionalen Förderprogrammen.
Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert strategische Planung, Investitionen in die Infrastruktur und Schulungen für Mitarbeiter. Bei magility bieten wir umfassende Beratungsdienstleistungen, um Unternehmen bei der erfolgreichen Umsetzung ihrer E-Fahrzeug-Initiativen im Ökosystem Strom zu unterstützen.
Bidirektionales Laden: Potenziale und Herausforderungen
Bidirektionales Laden (BDL) oder Vehicle-to-Grid (V2G) ist eine innovative Technologie, bei der Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz ziehen, sondern auch Energie ins Netz speisen können.
Herausforderungen beim bidirektionalen Laden
- Technische Komplexität: Erfordert spezielle Hardware in Fahrzeugen und Ladestationen.
- Batterielebensdauer: Kontrollierte Lade- und Entladevorgänge sind entscheidend.
- Standardisierung: Einheitliche Standards für Interoperabilität fehlen.
- Netzintegration: Erfordert sorgfältige Integration ins bestehende Netz.
- Sicherheit: Robuste Sicherheitsprotokolle und Hardware notwendig.
- Wirtschaftliche Anreize: Schaffung von Anreizen für Endverbraucher und Betreiber.
- Regulatorische Hürden: Anpassungen bestehender Vorschriften notwendig.
- Datensicherheit: Schutz von Nutzerdaten ist zentrale Herausforderung.
Potenziale von bidirektionalem Laden
- Netzstabilisierung: Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes.
- Lastspitzenmanagement: Reduzierung von Lastspitzen im Netz.
- Erneuerbare Integration: Effiziente Integration erneuerbarer Energien.
- Zusätzliche Einnahmequellen: Einnahmen durch Einspeisung ins Netz.
- Notstromversorgung: Nutzung von E-Fahrzeugen als Notstromquelle.
- Nachhaltigkeit: Erhöhung der Nachhaltigkeit des gesamten Energiesystems.
Unternehmen, die in die bidirektionale Ladetechnologie investieren, können nicht nur von den ökologischen Vorteilen profitieren, sondern auch neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Unsere Experten bei magility unterstützen Unternehmen geimeinsam mit unseren Partnern wie z.B. HIVE Power gerne bei der Erschließung der damit verbundenen Potenziale.
Bei Magility gestalten wir nicht nur aktiv Business-Ecosysteme. Wir laden Sie herzlich ein, sich mit uns zu vernetzen und gemeinsam über die aktuelle Stromlandschaft zu diskutieren. Bleiben Sie gespannt auf vertiefende Einblicke in unseren kommenden Blogartikeln zum Thema Electricity Ecosystem!
von Nada Welker | Mai 2, 2023 | Automotive, Digital Twin, ESG, Future Economy, Marktentwicklung & Trends, New Mobility, Strategie im Wandel
Nachhaltige Mobilität ist einer der Automotive Megatrends 2023, wenn nicht sogar des aktuellen Jahrzehnts. Umweltschutz stand noch nie so sehr im öffentlichen und politischen Fokus, wie jetzt: Im Rahmen des letzten Weltumwelttages kündigte die UNO ihre Pläne für strengere Vorschriften zur CO2-Reduktion an; viele Länder, darunter China und die USA, präsentieren ihre Pläne zur Förderung von Elektrofahrzeugen. Im Oktober 2022 beschloss das EU-Parlament eine Reduzierung der CO2-Emissionen von Neufahrzeugen bis zum Jahr 2030 in Höhe von 55% bei PKW bzw. 50% bei leichten Nutzfahrzeugen wie Transporter und Vans gegenüber 2021. Bis 2035 muss diese Reduktion bei 100% liegen – heißt: neue PKW und Transporter müssen emissionsfrei sein. Für LKW mit mehr als 16 Tonnen liegt die geplante Reduktion bei 30% ab 2030; allerdings ist zu erwarten, dass noch striktere Regelungen folgen werden. Als Beitrag zum Naturschutz, als Wettbewerbsvorteil und für ein positives ESG Rating ergreifen viele Unternehmen Maßnahmen, um den Vorschriften für Nachhaltigkeitsreportings und der Reduktion von CO2 gerecht zu werden.
Für die Automobilindustrie mit ihren PKW- und LKW-Herstellern und anderen Stakeholdern bedeuten die neuen EU-Ziele in erster Linie große Veränderungen – aber auch eine große Chance auf Innovation und radikale, nachhaltige Transformation der eigenen Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse. Deutsche PKW-Hersteller begegnen der Herausforderung nachhaltige Mobilität hauptsächlich mit der Weiterentwicklung des Elektromotors auf Basis der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie: Mercedes Benz möchte bereits ab 2030 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr auf den Markt bringen, Opel sogar schon ab 2028.
Dass die Umsetzung von Regulierungen und der Einsatz von nachhaltiger Mobilität schon heute auch in der betriebseigenen Flotte möglich ist, zeigt das Beispiel der Bridging IT GmbH. Bereits 2011 begann der IT-Dienstleister damit, einzelne Fahrzeuge durch E-Fahrzeuge zu ersetzen. 2015 besaß das Unternehmen die bis dato größte E-Flotte in Deutschland – und diese wächst immer weiter.
Soweit so gut. Doch wie sieht es bei Frachtflotten aus? Schließlich haben die großen Brummer auf zwei bis vier Achsen einen enormen CO2-Ausstoß vorzuweisen – mit 141,3 Millionen Tonnen CO2-Emissionen in 2020 ist Deutschland deutlich EU-Spitzenreiter bei Transporten auf der Straße. Und das ist alles andere als nachhaltig.

CO2-Emissionen von Straßentransporten in der EU in 2020 (Quelle: https://www.statista.com/statistics/1236750/road-transportation-greenhouse-gas-emissions-eu/)
Truck Fleet to Zero – wie ein Logistikunternehmen nachhaltige Mobilität erfolgreich umsetzt
Erstmals am 44. Internationalen Wiener Motorensymposium vom 26.4.-28.4.2023 in Wien in ausführlicher Ausarbeitung erschienen.
Dass es auch anders geht, nämlich nahezu klimaneutral, zeigt die Firma Mosolf Transport Solutions GmbH aus Kirchheim/Teck. Der führende Technik- und Logistikdienstleister für die Automobilindustrie möchte in einem umfassenden Transformationsprojekt einen Teil seiner Flotte auf E-Trucks umstellen. Die Ergebnisse der ersten Projektphase in enger Zusammenarbeit mit der Magility GmbH stellte Geschäftsführer Egon Christ nun auf dem 44. Wiener Motorensymposium vor.
Impressionen vom Symposium in der Bildergalerie
Nachhaltige Mobilität stellt Logistiker vor große Herausforderungen
Der Wechsel zu neuen Antriebstechnologien birgt unzählige große Herausforderungen: Er muss nicht nur schnell und einfach möglich sein – im Vergleich zur bestehenden Dieseltechnologie muss eine neue Technologie vor allem vergleichbar robust, haltbar und verlässlich sein. Es dürfen sich unter keinen Umständen Risiken im operativen Bereich oder Nachteile im Wettbewerb oder bei den Kosten ergeben. Beim Einsatz von E-Mobilität kommen weitere Faktoren wie der Aufbau einer betrieblichen und der Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur, die Frage nach staatlichen Förderprogrammen zum Aufbau dieser Strukturen und zur Erneuerung der Flotte hinzu. Betrieblich gesehen kommen bei der technischen Transformation Wirtschaftlichkeitsbewertungen, Risikoverständnis und Risikomanagement in der TCO-Rechnung in der Umsetzung zum Tragen. Die Komplexität der Veränderung wird zeitgleich auch von externen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel sich verändernde Anschaffungskosten der Fahrzeuge, aktuell schwer zu kalkulierende Energiekosten, aber auch stark volatile Faktoren wie Maut, Steuergesetze, THG-Regulierungen und Förderrichtlinien.
Wie Transformation gelingen kann
Das Design-to-Quality Modell
Aufgrund der Komplexität der Herausforderungen setzte Mosolf auf einen strukturierten Transformationspfad, der die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen zuverlässig abbildet, bewertet und verfolgbar macht. Dabei wurde ein Design-to-Quality-Modell verwendet, das verschiedene Technologien und Energieoptionen bewertet und es auf die wichtigsten Parameter reduziert.

Gesamtbewertungsmodell auf der Grundlage eines „Design to Quality“-Designs (Quelle: Mosolf/Magility GmbH, 2023)
Um die Gesamtbetriebskosten zu kalkulieren, wurde ein Gesamtkostenmodell für die Anschaffungskosten und die Betriebskosten entwickelt. Von besonderer Relevanz sind hierbei auch: die Aufwendungen für die Ladeinfrastruktur, Förderprogramme, Einsatzprofile, Ladung, Wartung und Verschleiß sowie Steuern, Versicherungen und Mautkosten.
Die Ergebnisse des Gesamtmodells zeigten Überschneidungen zwischen den Technologieoptionen über die Betriebszeit der Fahrzeuge auf, aus denen dann eine Entscheidungsmatrix erstellt wurde. Wichtigster Parameter im Kostenmodell für die Anschaffungskosten der Fahrzeuge war dabei die Kostenentwicklungskurve der Batterietechnologien – diese hat den größten Einfluss auf die Kostensenkung. Auch Skaleneffekte reduzieren die Kosten für elektrische Antriebe und Ladetechnologien massiv.

Kostenentwicklungskurve für Batteriesysteme von 2009 bis 2030 (Quelle: Mosolf/Magility GmbH, 2023)
Klar zu erkennen war, dass sich seit 2009 eine eindeutige Richtung der Kostenentwicklung bei Batterien abzeichnet. Diese Analyse stützte sich auf mehr als 20 Quellen und Studien. Weitere Erkenntnisse wurden beispielsweise aus einer dynamischen Kostenberechnung gewonnen. Dabei wurden Technologien (Diesel-, Brennstoffzellen- und batterieelektrische Fahrzeuge) und ihre Potenziale auch für die Zukunft mithilfe von verschiedenen CADRs und CAGRs prognostiziert:
- unterschiedliche Reichweiten
- verschiedene Technologien und Architekturen
- verfügbare Förderprogramme
- Emissionsanforderungen
Erkenntnisse zur nachhaltigen Mobilität für Logistikunternehmen
Insgesamt konnten in Projektphase 1 viele wertvolle Erkenntnisse zu einem Transformationsprozess hin zum Einsatz von batteriebetriebenen Fahrzeugen gewonnen werden:
- Durch die dynamische Kostenbetrachtung können Beschaffungsszenarien professionell und ganzheitlich geplant werden.
- Entscheidungsmatrizen helfen dem Management, die Umstellung ihrer Flotten entlang der typischen Nutzungszeiträume zu optimieren.
- Neue Batterietechnologien und Fahrzeugarchitekturen werden weitere Kostenreduktionen ermöglichen.
- Mit der Ladetechnologie MCS (megawatt charging system) können schon jetzt deutliche Verkürzungen in den Ladezeiten erreicht werden. Die Ladetechnologie für LKW mit mehr als 16 Tonnen wird sich dynamisch weiterentwickeln.
- In Anbetracht der nicht unerheblichen Herausforderungen, war es unabdingbar, den Entscheidungsprozess durch ein professionelles Chancen- und Risikomanagement zu unterstützen, das frühzeitig Aufschluss über Risiken und Chancen des Projektes geben kann.
Traditionelle Entscheidungsprozesse funktionieren bei dieser Art von Transformation nur selten gut – moderne Entscheidungsprozesse sind weitreichender und komplexer, da eine größere Auswahl an Technologien zur Verfügung steht und Chancen, Potenziale und Risiken bewertet werden müssen. Bei der Entscheidung für oder gegen elektrische Antriebe und nachhaltige Mobilität müssen Unternehmen auch abwägen, ob sie ihre eigene Infrastruktur aufbauen oder externe Optionen nutzen wollen. Staatliche Subventionen und die Verantwortung für unternehmerisches Handeln spielen dabei natürlich ebenfalls eine große Rolle.
Der neue Entscheidungsfindungsprozess für die Transformation hin zu Elektromobilität umfasst die Abbildung zukünftiger Kostentrends mithilfe digitaler Zwillinge, die Risiken und Schwankungen der Energiekosten vorhersehen. Die Investitionskosten werden stark von den Anwendungsfällen beeinflusst, die bestimmen, wann die Kostenparität erreicht wird. Der Grad der Ambition für die Transformation kann langsam, mittel oder schnell sein.
Nachhaltige LKW-Mobilität ist schon heute Realität
Fest steht: Geschäftsmodelle werden jetzt in Richtung Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit entwickelt. Bei Mosolf ist der erste Schritt getan: Die ersten Elektro-Lkw sind beschafft und die Ladeinfrastruktur ist aufgebaut. Der Testbetrieb hat begonnen und die nächste Beschaffungswelle ist in Planung.
Möchten auch Sie den Weg zu nachhaltiger Mobilität beschreiten? Unsere Experten unterstützen Sie gerne bei Ihrem Transformationsprojekt!