von Nada Welker | Dez. 6, 2021 | Corona
Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft schwer getroffen und zu einem Einbruch des internationalen Handels geführt. Die weltweite Industrieproduktion erreichte im April ihren Tiefpunkt und lag rund 15 % unter dem Niveau vom Dezember des Vorjahres. Der internationale Handel war im April um 16 % und im Mai um 17 % niedriger als im Dezember, was in der folgenden Grafik zu sehen ist:

Die Entwicklung der Weltwirtschaft wirkt sich auch auf den deutschen Mittelstand aus. Als Teil globaler Wertschöpfungsketten kann er sich Nachfragerückgängen und Produktionsunterbrechungen im Ausland kaum entziehen. Und ist daher nicht nur von den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus im Inland betroffen.
Ausländischer Wertschöpfungsanteil an deutschen Exporten
Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln sind die USA der wichtigste Lieferant importierter Wertschöpfung, gefolgt von China. Der Anteil Chinas an der Wertschöpfung der deutschen Exporte liegt bei 1,6 Prozent. Das bedeutet, dass 7,8 Prozent der importierten Produkte, die in die deutschen Exporte fließen, aus China stammen. Die Hälfte der für den Export importierten Wertschöpfung stammt aus den EU-Mitgliedstaaten. Frankreich ist hier der wichtigste Lieferant, an zweiter Stelle steht die italienische Wirtschaft als Vorleistungslieferant für die deutschen Exporte.
Zwar scheint die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von einzelnen Ländern eher gering zu sein. Insgesamt kommen aber mehr als ein Fünftel der Leistungen für inländische Verbraucher, Unternehmen, den öffentlichen Sektor und die Exportwirtschaft aus dem Ausland. Zudem dürfte die Abhängigkeit von der ausländischen Wertschöpfung stark sektorabhängig sein.
Vom gesamten weltweiten Dienstleistungsangebot der deutschen Wirtschaft stammen 76,6 Prozent aus der inländischen Wertschöpfung. 23,4 Prozent stammen dagegen aus dem Ausland. Hiervon wiederum stammen weniger als die Hälfte (rund 10 Prozent) aus anderen EU-Ländern. Auf die USA entfallen 2,3 Prozent, auf China 1,9 Prozent und auf das Vereinigte Königreich 1,4 Prozent der erbrachten Leistungen unter Berücksichtigung der inländischen Wertschöpfung:

Wie erwartet ist die Abhängigkeit von ausländischen Anbietern im Bergbau mit 84,6 Prozent besonders ausgeprägt. Auch die Land- und Forstwirtschaft, einschließlich der Fischerei, bezieht mit 45,2 % fast die Hälfte ihrer Wertschöpfung aus dem Ausland. Im Baugewerbe und bei den Dienstleistungen ist die Abhängigkeit vom Ausland mit 16,8 bzw. 15,7 Prozent zwar unterdurchschnittlich, aber dennoch nicht zu vernachlässigen. Berücksichtigt man die Binnenorientierung der Dienstleistungen des Baugewerbes, so zeigen die Daten, dass ein Bauprojekt im Wert von 100 Millionen Euro Dienstleistungen im Wert von jeweils rund 1,6 Millionen Euro aus den USA und China bezieht.
Deutschland besonders stark in globale Lieferketten integriert
Aufgrund der derzeitigen Corona-Krise werden nun Dominoeffekte mit dramatischen Folgen für den deutschen Wohlstand erwartet. Grund hierfür seien Handelsbarrieren, welche vor allem für Zulieferungen und medizinische Güter errichtet wurden.
Wie stark die deutsche Wirtschaft in den Welthandel verwoben ist, macht die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) deutlich. Deutschland ist unter den großen Industrienationen intensiver in internationale Lieferketten eingebunden als jedes andere Land: Misst man die Offenheit einer Volkswirtschaft am Verhältnis des Handelsvolumens zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), so beträgt der wirtschaftliche Integrationsgrad der Bundesrepublik Deutschland 88 Prozent. Einer der höchsten Werte weltweit.
Was wir aus der Krise lernen können
Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf uns. Sie hat auch erhebliche Folgen für Konzerne, ihre Wertschöpfungsketten und auch auf die Verrechnungspreise, die sich teilweise sehr stark verändern müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Generell sollten demnach betroffene Unternehmen mögliche Auswirkungen von Anpassungen in ihrer Wertschöpfungskette berücksichtigen und frühzeitig Maßnahmen zur Minimierung von Steuer- und Compliance-Risiken ergreifen, um die Krise bestmöglich zu bewältigen.
Über das Ausmaß und die Dauer der wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Pandemie kann man derzeit generell nur spekulieren. Deutsche Unternehmen befürchten nicht nur den Verlust von Exporten nach China, sondern auch eine Unterbrechung ihrer eigenen Wertschöpfungsketten: Denn Mitarbeiter können ihre Arbeit nicht mehr verrichten – aufgrund von Krankheit, eingeschränkter Mobilität oder gar Angst. Auch der Mangel an Vorleistungen aus China oder anderen Ländern ist ein Produktionshindernis. Das Coronavirus ist ein Nachfrage- und Angebotsschock.
Die Internationalisierung der Produktion und die damit einhergehende Arbeitsteilung haben zu erheblichen Effizienzgewinnen in den beteiligten Volkswirtschaften geführt. Die Vorleistungen in internationalen Wertschöpfungsketten, der gegenseitige Technologietransfer oder der Wissensaustausch über Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen haben auch in Deutschland die Produktionsmöglichkeiten und den Wohlstand erhöht.
Träten Pandemien dagegen häufiger auf, würde dies bei ausgeprägten Abhängigkeiten früher oder später zu dauerhaften Produktionsschocks führen. Rückverlagerungen an inländische oder andere ausländische Standorte wären die Folge. Der teilweise Verzicht auf die Vorteile der internationalen Arbeitsteilung wäre durch die damit einhergehende Minimierung der Risiken aus Produktionsabhängigkeiten gerechtfertigt. Eine effiziente Internationalisierung führt jedoch zu einer Diversifizierung der Risiken – einschließlich der Reduzierung nationaler Abhängigkeiten. Insofern sollten internationale Wertschöpfungsketten vor allem auf ihre Nachhaltigkeit hin untersucht und nicht per se auf den Prüfstand gestellt werden.
Nachhaltige Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sind denkbar, wenn Wirtschaftskrisen von überschaubarer Dauer als Vorwand für eine politisch motivierte Auflösung der internationalen Zusammenarbeit angeführt werden. Auch das Argument einer Umstrukturierung der internationalen Produktionspotentiale infolge von Epidemien oder Pandemien muss in den aktuellen politischen Rahmen eingeordnet werden. Dieser ist häufig durch protektionistisches und autarkes Denken geprägt. Nicht die Verflechtung der Länder und die daraus resultierenden Wohlstands- und Kooperationsvorteile, sondern die Entkopplung der Volkswirtschaften und das Streben nach wirtschaftlicher und politischer Unabhängigkeit stellen in vielen Fällen die Maxime des politischen Handelns dar. Es besteht daher die Gefahr, dass sich COVID-19 langfristig betrachtet zu einem weiteren Knock-out für die Globalisierung entwickelt.
Lieferketten benötigen eine Diversifizierung – staatliche Eingriffe sollten eingeschränkt bleiben
Eine strukturelle Veränderung der Wertschöpfungsketten hängt stark von den Unternehmen ab. Eine Maßnahme könnte zum Beispiel darin bestehen, die Lieferketten zu diversifizieren, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Produktionsausfällen bei vorgelagerten Produkten zu erhöhen.
Laut Galina Kolev, Ökonomin am IW und Expertin für Welthandel, sollten staatliche Eingriffe in das Marktgeschehen nur in Bereichen in Betracht gezogen werden, die für die Grundversorgung der Bevölkerung mit beispielsweise Grundnahrungsmitteln oder medizinischen Produkten von großer Bedeutung sind. Eine nationale Abschottung sei kein Ausweg.
Wir von magility werden weiterhin die Auswirkungen der Corona-Krise auf Wertschöpfungsketten und die Wirtschaft im Allgemeinen beobachten. Wir halten Sie hierzu gerne auf dem Laufenden.
Haben Sie noch Fragen? Dann kontaktieren Sie uns jederzeit. Folgen Sie uns ebenfalls gerne auch auf LinkedIn, um keine News verpassen.
von Nada Welker | Nov. 29, 2021 | Marktentwicklung & Trends
Videos streamen, online shoppen oder lustige Videos an Freunde schicken – digitale Plattformen sind ein selbstverständlicher Teil unseres alltäglichen Lebens. Doch hinter diesen Plattformen verbirgt sich noch viel mehr: Sie verkörpern die Marktplätze von heute und bieten Platz für eine Vielfalt unterschiedlicher Geschäftsmodelle. Digitale Plattformen bilden die Basis für Social-Media-Anbieter, Suchmaschinen, Vergleichs- und Bewertungsportale oder auch Online-Gaming. All diese Plattformen verfolgen dasselbe Ziel: Sie führen Anbieter und Interessenten, bzw. potenzielle Kunden auf dem digitalen Marktplatz zusammen und fördern Innovationen und Austausch. Kurz gesagt: Angebot und Nachfrage treffen effektiv aufeinander. Durch digitale Plattformen entstehen neue Verbindungen von Kundengruppen, attraktive Märkte, Wettbewerbsvorteile durch eine bessere Markterschließung, sowie neue Einnahmequellen. Die Plattformökonomie schafft Mehrwert und ist ein wichtiger Baustein für die Konvergenz der Industrien.
Potenziale stecken in der wachsenden Marktmacht
Digitale Plattformen werden oft ausschließlich mit sozialen Netzwerken, darunter Youtube, Facebook oder Instagram in Verbindung gebracht. Die Anwendungsmöglichkeiten der digitalen Plattformen gehen jedoch wesentlich weiter. Verbrauchergruppen, Unternehmen und auch staatliche Einrichtungen werden dort vereint. Folglich etablierten sich unterschiedliche Plattformsegmente. Von Business-to-Business (B2B)- über Business-to-Customer (B2C)- zu Business-to-Government (B2G)-Plattformen findet sich heute im World-Wide-Web alles wieder. Aufgrund der immer steiler werdenden Wachstumszahlen springen zunehmend unterschiedlichste Hersteller und Händler auf den Zug der Plattformökonomie auf – und das zu Recht: Internetbasierte Plattformen übernehmen wichtige Funktionen im Wirtschaftsleben und im Alltag und bieten als digitales Geschäftsmodell enorme Wachstumschancen. Genutzt werden kann das Potential der digitalen Plattformen entweder durch den Aufbau einer eigenen Onlineplattform oder durch die reine Nutzung einer schon bestehenden Plattform z.B. als Vertriebskanal. Im Jahr 2020 nutzten 6 von 10 Unternehmen in Deutschland bereits digitale Plattformen oder haben selbst schon eine solche aufgebaut.
Wahrgenommene Risiken der digitalen Plattformen
Trotz der mannigfachen Vorteile und Chancen birgt die Plattformökonomie auch Risiken. Aus einer Studie, die sich mit der Bedeutung digitaler Plattformen für Unternehmen in Deutschland im Jahr 2020 auseinandergesetzt hat, geht hervor, dass immer noch einige Unternehmen dem Gebrauch von digitalen Plattformen aufgrund der Anforderungen an den Datenschutz, die IT-Sicherheit sowie fehlendem qualifiziertem Personal, sehr zurückhaltend gegenüberstehen.

Außerdem wird sowohl bei Plattform-Nutzern und -Betreibern als auch bei den Nicht-Nutzern das Risiko eines zu starken Wettbewerbs wahrgenommen. Aufgrund des einfachen Markteintritts nimmt der Wettbewerb bei den Anbietern digitaler Plattformen immer mehr zu. Ein weiterer Risikofaktor ist der erhöhte Preisdruck: Um sich von der Konkurrenz abheben zu können, ist ein attraktives Preisangebot essentiell, welches möglichst günstiger ist, als das der Konkurrenz.

Die abgebildete Statistik zeigt deutlich, dass überwiegend Nicht-Nutzer noch viele Risiken und Nachteile im Bereich der digitalen Plattformen wahrnehmen.
“The Winner takes it all”: Ein Gewinner – viele Verlierer?
Wie bereits erwähnt ist die Intensität des Wettbewerbs von digitalen Plattformen enorm. So ist es keine Seltenheit, dass es in gewissen Märkten zu einer starken Marktkonzentration bis hin zu einer Monopolstellung kommen kann. Man spricht auch von sogenannten “The winner takes it all”-Märkten. Beherrscht eine Plattform alleine einen Markt, dann gibt es keinen fairen Wettbewerb mehr. Für die Zentralisierung der Plattformmärkte sind im Grunde 3 Faktoren verantwortlich:
- Die für Plattformen charakteristischen Netzwerkeffekte: Plattformen, die bereits viele Kunden aufweisen, ziehen aufgrund ihrer breiten Kundenbasis immer mehr neue Nutzer an. Der Wert und auch die Attraktivität eines Produktes oder einer Dienstleistung hängt also davon ab, wie viele andere Nutzer das Angebot ebenfalls wahrnehmen. Folglich dominiert diese Plattform den Markt und kann beispielsweise die Preise erhöhen oder bislang kostenlose Funktionen zu kostenpflichtigen machen.
- Der Skaleneffekt: Er beschreibt die Senkung der Produktionskosten durch den Größenvorteil eines Unternehmens, die sich in sinkenden Stückkosten der Produkte oder Dienstleistungen niederschlägt. In Bezug auf digitale Plattformen geht es um die Erhebung und Auswertung von Daten. Grundsätzlich haben Anbieter, die viele Daten zur Verfügung haben, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
- Lohnt sich der Aufwand eines Plattformwechsels? – Der Lock-In-Effekt: Der zeitliche oder finanzielle Aufwand, der betrieben werden muss, um von einer Plattform zu einer anderen zu wechseln, wird oftmals als Hindernis wahrgenommen. Aus diesem Grund vermeiden viele Nutzer den Wechsel.
Diese Effekte haben einen Einfluss auf die Zentralisierung des Marktes und wirken sich negativ auf die Wettbewerbsintensität aus. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) wird es dadurch immer schwerer sich im Markt durchzusetzen.
Grundsätzlich gilt in der Welt der Plattformen: Wachse so schnell und stark, dass niemand mehr gegen dich ankommt, denn die Größe ist dort der wichtigste Wettbewerbsvorteil.
Die Datenerhebung und -auswertung ist ein wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfungskette von Plattformen. Dabei wird eine beinahe unbegrenzte Menge an Daten gesammelt und mithilfe von Algorithmen weiterverarbeitet und zur Verfügung gestellt. Je mehr Informationen aus der Datenanalyse hervorgehen, desto einfacher ist es, die Interessen der Zielgruppe zu ermitteln und somit eine passende Werbestrategie zu entwickeln. Die umfangreiche Nutzung von Daten ermöglicht demnach eine ständige Optimierung und Steigerung der Effizienz bei Produktdesign, Fertigung, Vertrieb, Marketing und weiteren wichtigen Bereichen der Wertschöpfungskette. Daten haben also – wenn sie gespeichert und sinnvoll verarbeitet werden können – einen ökonomischen Wert. Während einzelne Datensätze noch keinen brauchbaren Wert darstellen, werden große Datenmengen, sogenannte Big Data zur Ressource. Die Notwendigkeit der Bereitstellung nutzbarer Daten ist schon lange kein Geheimnis mehr. Aus diesem Grund werden einige Dienstleistungsangebote scheinbar kostenlos angeboten. Im Gegenzug stellt der Nutzer den Zugriff auf seine Daten frei. Demnach verliert der Wettbewerb digitaler Plattformen im Produktraum immer mehr an Bedeutung und konzentriert sich vermehrt auf den Datenraum. Folglich entwickelt sich die Architektur der Plattformen zu einer Infrastruktur der Datenwirtschaft weiter.
[infobox headline=“Das Wichtigste in Kürze“]
- Digitale Plattformen verkörpern die Marktplätze von heute und bieten eine Basis für die Entwicklung unterschiedlichster Geschäftsmodelle.
- Digitale Plattformen verfolgen das Ziel, Anbieter und potenzielle Kunden auf dem digitalen Marktplatz zusammenzubringen.
- Internetbasierte Plattformen übernehmen wichtige Funktionen im Bereich Wirtschaft und Alltag und bieten enorme Wachstumschancen für digitale Geschäftsmodelle.
- Es gibt 3 Faktoren, die für die Zentralisierung der Plattformmärkte verantwortlich sind: Netzwerkeffekte, Skaleneffekte und Lock-In-Effekte
- Die umfangreiche Nutzung von Daten ermöglicht eine ständige Optimierung und Steigerung der Effizienz bei Produktdesign, Fertigung, Vertrieb, Marketing und weiteren wichtigen Bereichen der Wertschöpfungskette.
[/infobox]
Ein Blick in die Zukunft der Plattformökonomie
Aktuell kann man von einer Evolution der Plattformökonomie sprechen: Bereits vorhandene Plattformen entwickeln sich immer weiter und gewinnen immer mehr Nutzer für sich, andere werden vom Markt verdrängt und neue Plattformen werden etabliert. Im Hinblick auf die Zukunft ist es nach wie vor möglich und empfehlenswert, als Unternehmen in die Plattformökonomie einzusteigen. Dabei gilt es aber, stets die technologischen Entwicklungen im Auge zu behalten, da der Wandel auf dem Markt der digitalen Welt die einzige Konstante darstellt. Außerdem geben 53% der Unternehmen der bereits genannten Studie an, dass es europaweit einheitliche Regeln für digitale Plattformen geben sollte, um die Nutzung der Plattformen zu fördern. Zusätzlich wünschen sich die Hälfte der Unternehmen eine verstärkte Rechtssicherheit. Ebenso werden öffentliche Förderung und Unterstützung bei Kooperationen mit anderen Unternehmen zum Aufbau digitaler Plattformen als wichtig empfunden.
Im Jahr 2030 wird man kaum noch auf digitale Plattformen verzichten können. Dabei werden diese hauptsächlich im Bereich Wirtschaft unumgänglich sein. Doch auch Unternehmen sollten – wenn nicht bereits geschehen – zukunftsorientiert handeln und auf den Zug der Plattformökonomie aufspringen.

Wir von magility haben die neuesten Entwicklungen im Bereich der Plattformökonomie stets im Blick und halten Sie auf dem Laufenden. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne!
Um keine News zu verpassen, folgen Sie uns gerne auf LinkedIn.
von magility | Sep. 23, 2014 | Know-how und Inspiration
Von Roland Schwientek, Partner magility GmbH & Co. KG
Supply Chain Agilität – was ist das und wozu ist sie wichtig?
Agilität ist häufig das Geheimnis und meist der zentrale Erfolgsfaktor stark wachsender und wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmen. Sie verbindet operative Flexibilität mit strategischem Weitblick.
Supply Chain Agility (SCA) steht für die ständige Veränderungsbereitschaft und Anpassungsdynamik in einem sich rasch verändernden wirtschaftlichen und politischen Lieferanten-Marktumfeld.
Kurzfristig wirkt sie operativ u.a. auf das Qualitätsmanagement, die Lieferantensteuerung und den Bestell- und Abrufprozess. Mittel- und langfristig gewährleistet SCA eine vorausschauende, pro-aktive Gestaltung neuer Handlungsfelder. Strategisch designed SCA z.B. neue Antworten auf Lieferantenauswahl- und Entwicklung, In- und Outsourcingoptionen sowie neue Beschaffungsmärkte und Technologien.
Damit hält man mit SCA den Schlüssel zur nachhaltigen Verbesserung der gesamten Supply Chain Performance in den Händen. Insbesondere die ständig neuen Veränderungen und Herausforderungen z.B. durch politische Entwicklungen in relevanten Beschaffungsmärkten (u.a. derzeit Russland, Ukraine oder Naher Osten) sowie wirtschaftlich volatile Entwicklungen (u.a. Rohstoffpreise, Energiepreise, Währungsschankungen) erfordern ein rasches und wirksames Reagieren zum gezielten Abschöpfen von kurzfristigen Opportunitäten und dem gezielten Managen von größeren Risiken.
Erste Schritte im Supply Chain Management wurden bereits häufig eingeleitet:
- Effektive und schlanke Lieferantenstruktur (Lieferantenpyramiden)
- Professionelles Lieferantenmanagement (Auswahl, Bewertung, Entwicklung)
- Wirksame Wettbewerbshebel im Lieferantenmarkt
- Fehlerfreie Teile-/Warenlieferung und effizienter Logistikprozess
- Standardisierte Beschaffungsprozesse und umfassende Datentransparenz
Diese ersten Schritte sollten aber in Richtung Supply Chain Agility erweitert werden, u.a.:
- Strategischer langfristiger Plan für Rohstoffe und Schlüsselmaterialien
- Risiko Assessment für die bestehende Lieferantenbasis und ausgewählte Beschaffungsländer
- Pro-aktive regelmäßige Kommunikation mit A-Lieferanten zu Liefer-, Qualitäts-, Preisthemen
- Gemeinsame Initiativen zur Kostensenkung
- Assessment neuer Liefermärkte und neuer Lieferanten
Ausblick Supply Chain Agility – wohin führt sie uns?
Die Transformation von klassischem Supply Chain Management zu Supply Chain Agility führt in aller Regel zu folgenden Konsequenzen:
- Das Managen von komplexen, effizienten Wertschöpfungsketten dominiert das Handling von einzelnen Teilen und Waren
- Die Marktvolatilitäten bleiben – auch nach der Finanzkrise – und erfordern eine schnelle Reaktionsfähigkeit der Geschäftsführung, im Einkauf und in der Materialwirtschaft
- Szenarien und Risikobewertungen sind selbstverständlicher Teil des Supply Chain Managements
- Pro-aktive Handlungsoptionen sind stetig abrufbar und rasch einsetzbar
- Strategische Ausrichtungen – u.a. die Einkaufsstrategie – sind anpassungsfähig an neue, unerwartete Entwicklungen
- Die verantwortliche Mannschaft ist jederzeit in der Lage, schnell überzeugende Lösungen zu finden, neue Wege einzuschlagen und sie auch erfolgreich zu gehen
Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite damit Sie das „next level of Supply Chain performance“ erreichen!
Kontaktieren Sie uns unter: info@magility.com