von Nada Welker | März 12, 2021 | Technologien für neue Märkte, Future Economy, Themenreihe Digitalisierung
Das menschliche Gehirn dient als Vorlage
Kognitive Technologien imitieren Funktionen des menschlichen Gehirns. Dazu zählen zum Beispiel die natürliche Sprachverarbeitung, Data Mining und Mustererkennung.
Watson „denkt“ schon fast wie ein Mensch
Ein herausragendes Beispiel für Kognitive Technologie ist der Watson-Supercomputer von IBM. Er „denkt“ mindestens so gut wie das menschliche Gehirn. Seine Verarbeitungsrate beträgt 80 Teraflops. Die offene Multi-Cloud Plattform dient zum Beispiel zur Automatisierung eines KI-Lebenszyklus oder zur Beschleunigung von Wertschöpfungszeiten mit vorgefertigten Unternehmensanwendungen.
Zum menschlichen Denken zählt ein Bewusstsein
Natürlich denkt Watson nicht wirklich, da ihm ein Bewusstsein für die Befehle abgeht, die er nach von Menschen festgelegten Parametern ausführt. Dennoch sind kognitive Technologien mehr und mehr in der Lage, Rückschlüsse aus dem Vergleich gesammelter Daten zu ziehen.
Bei Google gilt die Devise: KI first
Ein weiteres prominentes Beispiel ist Alphabet vom Großkonzern Google. Wie das Handelsblatt berichtet, bezeichnet CEO Sundar Pichai künstliche Intelligenz als wichtigste Sache, an der die Menschheit derzeit arbeite. Demnach gelte für alle neun Produkte des Konzerns die Strategie: KI first. Rund eine Milliarde aktive Nutzer profitieren laut Bericht monatlich davon, wenn sie im Internet surfen, sich von Google Maps navigieren lassen oder Bilder in Google Photos einstellen. Sie sollen künftig mehr und mehr über die reine Informationsabfrage hinaus durch kognitive Technologien aktiv Vorschläge und Alternativen zu ihren Suchanfragen erhalten.
Auch Streamingdienste liefern aktiv nutzerbezogene Vorschläge
Netflix fährt eine ähnliche Strategie. Der Streaming Media Service generiert mit Hilfe kognitiver Technologie Empfehlungen, die entsprechend der Nutzerliste des Abonnenten erstellt und fortlaufend ergänzt und optimiert werden. Ganz wie auch beim Musik-Streamingdienst Spotify.
Kognitive Technologie erzeugt einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft
Beim Blick auf den wachsenden Einsatz kognitiver Technologien sieht die Consultingfirma Deloitte einen Paradigmenwechsel in der Geschäftswelt, der durch innovative Unternehmensarchitekturen vorangetrieben wurde. So sei aus einem Teilbereich des wissenschaftlichen Forschungsfeldes über künstliche Intelligenz ein ganz praktischer Anwendungsbereich auf dem Technologiesektor entstanden. Geschuldet ist dies Deloitte zufolge unter anderem vermehrten Mergers– und Acquisitions-Aktivitäten (M&A).
Die wichtigsten Einsatzgebiete im Überblick
Laut Deloitte sind es vor allem Netzwerk- und Halbleiterhersteller, Hardwareproduzenten, IT-Anbieter, Software-Entwickler und Internetplayer, die sich für den Einsatz kognitiver Technologien interessieren. Der Studie zufolge sind die Haupteinsatzgebiete bislang folgendermaßen definiert:
- Computer Vision kann durch spezielle Programmierung komplexe Muster aus uneingeschränkten (d.h. naturalistischen) visuellen Umgebungen Herausfiltern. So können Computer einzelne Objekte, Szenen oder Aktivitäten zum Beispiel im Straßenverkehr erkennen und entsprechend reagieren.
- Beim maschinellen Lernen werden Computersysteme so programmiert, dass sie mittels kognitiver Technologie die Daten über ihre Leistung fortlaufend autonom sichten, analysieren und an die Anforderungen optimiert anpassen. Maschinelles Lernen ist in drei Bereiche aufgeteilt: Das überwachte Lernen findet zum Beispiel in der Texterkennung oder bei Umsatzvorhersagen Einsatz. Unüberwachtes Lernen dagegen findet sich zum Beispiel in Clusteranalysen wieder. Verstärkendes Lernen wird in der Verkehrssteuerung, beim autonomen Fahren oder auch in der Robotik angewandt.
- Mit dem Natural Language Processing (NLP) werden Rechner in die Lage versetzt, mit Text zu arbeiten. Durch die Verarbeitung natürlicher Sprache können die Programme Bedeutungen identifizieren und zum Beispiel Synonyme zuordnen. Eines der angestrebten Ziele ist es, computererzeugte Texte zu produzieren, die gut lesbar, stilistisch natürlich und grammatikalisch korrekt sind.
- Programme zur Spracherkennung sind Dank Siri und Alexa hinlänglich bekannt. Kognitive Technologie transkribiert die menschliche Sprache automatisch, liefert abgefragte Informationen und ergänzt diese aktiv durch entsprechende Vorschläge, die wiederum zum Beispiel von kognitiver Technologie des maschinellen Lernens individualisiert generiert werden.
- Bei der Optimierung geht es darum, über kognitive Technologie die bestmögliche Lösung zum Beispiel für einen Arbeitsprozess zu finden. Dabei werden komplexe Entscheidungen und Kompromisse bei begrenzten Ressourcen automatisiert.
- In diesem Zusammenhang ist auch das Planen und Terminieren zu sehen. Es geht darum, mit Hilfe kognitiver Technologie eine Folge von Aktivitäten so zu entwickeln, dass die Ziele auch unter Einhaltung von zum Beispiel zeitlichen Beschränkungen effektiv und optimal erreicht werden.
- Regelbasierte Systeme nutzen Datenbanken mit bestehendem Wissen, um einen Prozess zu automatisieren. Kognitive Technologie zieht allerdings darüber hinaus aus diesen bestehenden Informationen Schlussfolgerungen, um zum Beispiel größere und komplexere Texte inhaltlich richtig einzuordnen.
- Die Robotik ist in einem Grenzgebiet zwischen künstlicher Intelligenz und Maschine angesiedelt. Zum Beispiel in der Fertigung von Fahrzeugteilen sind Roboter längst ein wichtiger Bestandteil, um etwa gesundheitsbelastende Tätigkeiten wie Lackierungen ersatzweise für den Menschen auszuführen. Kognitive Technologien dienen darüber hinaus der Zusammenarbeit oder Interaktion von Mensch und Roboter. Dabei integrieren sie mit kleinen Hochleistungssensoren, Aktoren und anderer Hardware nahtlos zum Beispiel Computer Vision und automatisierte Planung.
- Auch Brain-Computer-Interfaces (BCI´s) und Androiden entspringen den kognitiven Technologien. Dabei wird die Gedankenkraft des Menschen übersetzt ins Digitale. Wir hatten 2018 über die Methodik und die Entwicklungen aus diesem Bereich berichtet. Epilepsiepatienten können durch BCI-Devices z.B. vor einem sich ankündigenden Anfall gewarnt werden. Die Entwicklungen sind seit 2018 schnell vorangeschritten und BCI´s werden nicht nur in z.B. der medizinischen Forschung verwendet, sondern sind mittlerweile massentauglich geworden. So kann etwa ein Endnutzer eines BCI-Devices selbst seinen Schlaf überwachen und auswerten oder die Auswirkungen seiner Meditations-Einheiten überwachen.
Magility sorgt für die Sicherheit der Daten
Doch bei allem Segen, den kognitive Technologien versprechen, gibt magility-Geschäftsführer Dr. Michael Müller zu bedenken, dass es sich um die Verarbeitung sensibler Daten handelt, die es zu schützen gilt. Der Einbau von Sicherungssystemen und die ständige Überwachung des Datenflusses könnten, so der Sicherheitsexperte, Hackerangriffen, Betriebsspionage und Datenklau zuverlässig vorbeugen.
von magility | Apr. 15, 2019 | Aktuelles von Magility, Know-how und Inspiration, Technologien für neue Märkte, Themenreihe Digitalisierung
Wie reagiert ein Unternehmen auf aktuelle Innovationswellen und immer rasanter voranschreitende technologische Trends, um sich auch in Zukunft in einem dynamischen Marktumfeld mit schnellen Innovationszyklen erfolgreich zu positionieren?
Netzwerktreffen lokaler Führungskräfte
Führungskräfte lokaler mittelständischer Unternehmen trafen sich am Donnerstag, 4. April 2019 im futuristischen Ambiente der Carola Daimler Cars Eventlocation um genau dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen. Dort fand die vierte, von magility und der Führungsriege der VP Bank gemeinsam organisierte Netzwerkveranstaltung “Future Digital Business Networks” statt. Diesmal stand das Thema “Innovationen im Zeitalter des Internet of Things” im Fokus. Durch den spannenden Abend führte, der aus TV- und Hörfunk bekannte Moderator, Andreas Groß.
Finanzwesen trifft auf Unternehmensberatung
Antony Lassanianos, CEO der VP Bank (Schweiz) AG, begrüßte die hochkarätigen Gäste aus Industrie und Wirtschaft. Im Anschluss bereicherten Dr. Michael Müller, CEO der magility GmbH, Jan Dietz, Partner der magility GmbH sowie Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank und Dr. Urs Monstein, CEO a.i. und COO der VP Bank Gruppe, mit Ihren Vorträgen zu hochaktuellen Themen den Abend.
Dr. Thomas Gitzel ordnete digitale Innovationen aus volkswirtschaftlicher Sicht ein und veranschaulichte den Zuhörern, unter seinem Vortragstitel “Investing in Chance”, wie durch die richtigen Anlagen von dem globalen Megatrend profitiert werden kann. Den Zuhörern gab er sein Credo “Ohne Innovation droht der Stillstand” mit auf den Weg.
High-Tech Innovationen – Trends 2019
Im Anschluss zeigte Dr. Michael Müller die Technologie Trends 2019 auf und veranschaulichte, wie diese neuen Technologien als Basis für innovative Produkte und Dienstleistungen genutzt werden können. Artificial Intelligence, Big Data, DIY Biohacking, Quantum Computing, 5G und Robotik waren nur einige der Schlagworte, die er in seinem Beitrag erläuterte. IoT Investitionen werden sich laut Dr. Müller bis 2020 global auf circa 250 Milliarden Euro erhöhen. Elektrik und Elektronik sowie Cyber Security stehen dabei technologieübergreifend im Mittelpunkt. Jedes neue Gerät, das einem IoT Ecosystem hinzugefügt wird, schafft eine neue Angriffsfläche für Cyber-Attacken. Auch das Connected Car ist bereits heute ein essenzieller Teil des IoT. Für die Automobilbranche wird Software zum kritischen Erfolgsfaktor. Es gibt keine funktionale Sicherheit und keinen Datenschutz mehr ohne Cyber Security. Trotz riesiger Potentiale, die sich durch High-Tech-Innovationen ergeben, muss das Gesamtsystem mehrschichtig und nachhaltig geschützt werden. End-to-End Cyber-Security Lösungen müssen zum Fundament der neuen Technologien der Zukunft werden. Die Vertraulichkeit der Daten sowie der Schutz vor Cyber-Angriffen sind eine Grundvoraussetzung für die Massenakzeptanz von technologischen Neuerungen und High-Tech-Innovationen, so Müller.
Konnektivität – Die Basis technischer Innovationen im IoT Ecosystem
Die Konnektivität bildet die Grundvoraussetzung für technische Innovationen im IoT Ecosystem. Es wird immer wichtiger Produkte ineinandergreifen zu lassen. Die Produktzyklen sind kurz und auch die Prozesszyklen unterliegen heute einer ständigen Transformation. In Zukunft wird es durch die Möglichkeiten des IoT laut Müller nicht mehr nur einen Regelkreis geben der intern kommuniziert. Es wird viele Regelkreise geben, die miteinander vernetzt sind und die selbstständig untereinander kommunizieren. Es entstehen multiple Netzwerke von Echtzeitanwendungen, die ein Eigenleben entwickeln werden, also sich selbst verändernde Regelkreise in Echtzeit. Der Umgang mit diesen, sich selbst verändernden Netzwerken, wird die große Herausforderung für Unternehmen in der Zukunft, so Müller.
Digitale Geschäftsmodelle im IoT Umfeld
Jan Dietz ging anschließend näher auf die Anwendung der Technologietrends und Innovationen des IoT Umfelds ein. Er veranschaulichte, wie sich diese Trends auf Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle auswirken und wie sich Unternehmen bestenfalls den Herausforderungen in dieser disruptiven Zeit stellen. Digitale Geschäftsmodelle besitzen große Erfolgspotentiale, ganz vorne stehen Plattform-Ansätze wie sie beispielsweise Car-Sharing Anbieter wie car2Go, DriveNow oder Anbieter von multimodalen Mobilitätsdiensten wie moovel anwenden. Wachstumschancen ergeben sich für Unternehmen auch durch die Anwendung von KI, insbesondere von Machine Learning. Weiter stellte Jan Dietz Geschäftsmodelle aus dem Bereich digitalisierte Ökosysteme vor. Hierbei fielen Begriffe wie Blockchain und Digital Twin. Auch den Bereich DIY Biohacking betrachtete er kritisch und erläuterte, welche Geschäftsmodelle sich durch Biochips, Exoskelette und Smart Fabrics ergeben können. Selbstverständlich durften auch Anwendungsbeispiele die sich durch die Vernetzung ergeben nicht fehlen. So wird beispielsweise die Technologie der “Augmented Reality” schon in den verschiedensten Bereichen angewendet und auch durch Smart Homes und “IoT enabled Workplaces” ergeben sich interessante Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle. Nachdem dargestellt wurde, welche Möglichkeiten sich durch 5G und Quantencomputer in Zukunft ergeben, schloss Jan Dietz seinen Vortrag mit einer Einschätzung des Attraktivitätsgrades der vorgestellten Geschäftsmodelle bezüglich Investmentpotentialen – nicht ohne zu erwähnen, dass ein konsequentes Risiko- und Projektmanagement sowie ein professionelles Cyber Security Management die Basis des Erfolgspotentials bilden.
Future Banking – Innovationen und Digitalisierungstrends
Die Vortragsrunde schloss Dr. Urs Monstein. Er skizzierte das “Future Banking” und erlaubte den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen der Bank, um aufzuzeigen, wie die VP Bank mit Innovationen und Digitalisierungstrends intern umgeht. Er ging dabei auch auf den Spagat zwischen Anpassungsfähigkeit und Standardisierung ein, den Banken bezüglich ihrer IT Strategie heute bewältigen müssen. Die VP Bank bedient sich aktuell schon verschiedenster State-of-the-art Lösungen und blickt den Veränderungen, die sich durch das IoT und den damit verbundenen Herausforderungen ergeben, positiv entgegen. High-Tech Lösungen und Innovationen sind wichtig und können auch den Banken und deren Kunden viele Prozesse erleichtern und vereinfachen. Im Mittelpunkt steht aber am Ende immer der Mensch. Deshalb ist es trotz neuer digitaler Angebote und Robo Advisors wichtig, den richtigen und zur eigenen Persönlichkeit passenden Vermögensverwalter an der Seite zu haben.
Podiumsdiskussion – Ein Blick hinter die Kulissen
Im Anschluss an die Vorträge folgte eine anregende Podiumsdiskussion mit Moderator Andreas Groß, in der die Inputs der Vorträge mit den Referenten und Veranstaltern vertieft diskutiert, sowie kritisch hinterfragt wurden. Andreas Groß sorgte mit seinen treffenden, teilweise auch mit Humor gespickten und stets herausfordernden Fragen für eine lockere Stimmung in der Podiumsrunde. So gaben die Referenten auch sehr persönlich gehaltene Stellungnahmen zu den diskutierten Themen des Abends ab. Damit regten sie die folgenden spannenden Netzwerkgespräche an, die sich beim anschließendem Flying Dinner zwischen Teilnehmern und Referenten ergaben.
Der kritische Erfolgsfaktor Mensch
Begleitend zur Veranstaltung „Future Digital Business Networks“ wurden Dr. Michael Müller und Jan Dietz von magility auf der Stuttgarter Börse zum Thema des Abends interviewt.
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Weitere Informationen
Wir danken unserem Partner VP Bank sowie unseren Gästen aus Wirtschaft und Industrie für ihr Kommen und ihren Input an diesem gelungenen und für alle Seiten inspirierenden Abend in der Carola Daimler Cars Eventlocation. Wir freuen uns schon jetzt auf die Fortsetzung der Netzwerkveranstaltung “Future Digital Business Networks” Im Frühjahr 2020.
Wenn Sie in der Unternehmensleitung tätig sind und Interesse haben, an der Netzwerkveranstaltung „Future Digital Business Networks“ im nächsten Jahr teilzunehmen, kontaktieren Sie uns. Wir merken Sie gerne für die Einladungsrunde zu Future Digital Business Networks vor.
Sie möchten sich schon vorher über neueste Innovationen, Trends, deren Chance und Risiken und Geschäftsmodelle der Zukunft informieren? Dann sprechen Sie uns von magility gerne an!