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“Future Digital Business Networks – Innovationen im Zeitalter des IoT”

“Future Digital Business Networks – Innovationen im Zeitalter des IoT”

Wie reagiert ein Unternehmen auf aktuelle Innovationswellen und immer rasanter voranschreitende technologische Trends, um sich auch in Zukunft in einem dynamischen Marktumfeld mit schnellen Innovationszyklen erfolgreich zu positionieren?

Netzwerktreffen lokaler Führungskräfte

Führungskräfte lokaler mittelständischer Unternehmen trafen sich am Donnerstag, 4. April 2019 im futuristischen Ambiente der Carola Daimler Cars Eventlocation um genau dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen. Dort fand die vierte, von magility und der Führungsriege der VP Bank gemeinsam organisierte Netzwerkveranstaltung “Future Digital Business Networks” statt. Diesmal stand das Thema “Innovationen im Zeitalter des Internet of Things” im Fokus. Durch den spannenden Abend führte, der aus TV- und Hörfunk bekannte Moderator, Andreas Groß.

Finanzwesen trifft auf Unternehmensberatung 

Antony Lassanianos, CEO der VP Bank (Schweiz) AG, begrüßte die hochkarätigen Gäste aus Industrie und Wirtschaft. Im Anschluss bereicherten Dr. Michael Müller, CEO der magility GmbH, Jan Dietz, Partner der magility GmbH sowie Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank und Dr. Urs Monstein, CEO a.i. und COO der VP Bank Gruppe, mit Ihren Vorträgen zu hochaktuellen Themen den Abend.

Dr. Thomas Gitzel ordnete digitale Innovationen aus volkswirtschaftlicher Sicht ein und veranschaulichte den Zuhörern, unter seinem Vortragstitel “Investing in Chance”, wie durch die richtigen Anlagen von dem globalen Megatrend profitiert werden kann. Den Zuhörern gab er sein Credo “Ohne Innovation droht der Stillstand” mit auf den Weg.

High-Tech Innovationen – Trends 2019

Im Anschluss zeigte Dr. Michael Müller die Technologie Trends 2019 auf und veranschaulichte, wie diese neuen Technologien als Basis für innovative Produkte und Dienstleistungen genutzt werden können. Artificial Intelligence, Big Data, DIY Biohacking, Quantum Computing, 5G und Robotik waren nur einige der Schlagworte, die er in seinem Beitrag erläuterte. IoT Investitionen werden sich laut Dr. Müller bis 2020 global auf circa 250 Milliarden Euro erhöhen. Elektrik und Elektronik sowie Cyber Security stehen dabei technologieübergreifend im Mittelpunkt. Jedes neue Gerät, das einem IoT Ecosystem hinzugefügt wird, schafft eine neue Angriffsfläche für Cyber-Attacken. Auch das Connected Car ist bereits heute ein essenzieller Teil des IoT. Für die Automobilbranche wird Software zum kritischen Erfolgsfaktor. Es gibt keine funktionale Sicherheit und keinen Datenschutz mehr ohne Cyber Security. Trotz riesiger Potentiale, die sich durch High-Tech-Innovationen ergeben, muss das Gesamtsystem mehrschichtig und nachhaltig geschützt werden. End-to-End Cyber-Security Lösungen müssen zum Fundament der neuen Technologien der Zukunft werden. Die Vertraulichkeit der Daten sowie der Schutz vor Cyber-Angriffen sind eine Grundvoraussetzung für die Massenakzeptanz von technologischen Neuerungen und High-Tech-Innovationen, so Müller.

Konnektivität – Die Basis technischer Innovationen im IoT Ecosystem 

Die Konnektivität bildet die Grundvoraussetzung für technische Innovationen im IoT Ecosystem. Es wird immer wichtiger Produkte ineinandergreifen zu lassen. Die Produktzyklen sind kurz und auch die Prozesszyklen unterliegen heute einer ständigen Transformation. In Zukunft wird es durch die Möglichkeiten des IoT laut Müller nicht mehr nur einen Regelkreis geben der intern kommuniziert. Es wird viele Regelkreise geben, die miteinander vernetzt sind und die selbstständig untereinander kommunizieren. Es entstehen multiple Netzwerke von Echtzeitanwendungen, die ein Eigenleben entwickeln werden, also sich selbst verändernde Regelkreise in Echtzeit. Der Umgang mit diesen, sich selbst verändernden Netzwerken, wird die große Herausforderung für Unternehmen in der Zukunft, so Müller.

Digitale Geschäftsmodelle im IoT Umfeld 

Jan Dietz ging anschließend näher auf die Anwendung der Technologietrends und Innovationen des IoT Umfelds ein. Er veranschaulichte, wie sich diese Trends auf Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle auswirken und wie sich Unternehmen bestenfalls den Herausforderungen in dieser disruptiven Zeit stellen. Digitale Geschäftsmodelle besitzen große Erfolgspotentiale, ganz vorne stehen Plattform-Ansätze wie sie beispielsweise Car-Sharing Anbieter wie car2Go, DriveNow oder Anbieter von multimodalen Mobilitätsdiensten wie moovel anwenden. Wachstumschancen ergeben sich für Unternehmen auch durch die Anwendung von KI, insbesondere von Machine Learning. Weiter stellte Jan Dietz Geschäftsmodelle aus dem Bereich digitalisierte Ökosysteme vor. Hierbei fielen Begriffe wie Blockchain und Digital Twin. Auch den Bereich DIY Biohacking betrachtete er kritisch und erläuterte, welche Geschäftsmodelle sich durch Biochips, Exoskelette und Smart Fabrics ergeben können. Selbstverständlich durften auch Anwendungsbeispiele die sich durch die Vernetzung ergeben nicht fehlen. So wird beispielsweise die Technologie der “Augmented Reality” schon in den verschiedensten Bereichen angewendet und auch durch Smart Homes und “IoT enabled Workplaces” ergeben sich interessante Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle. Nachdem dargestellt wurde, welche Möglichkeiten sich durch 5G und Quantencomputer in Zukunft ergeben, schloss Jan Dietz seinen Vortrag mit einer Einschätzung des Attraktivitätsgrades der vorgestellten Geschäftsmodelle bezüglich Investmentpotentialen – nicht ohne zu erwähnen, dass ein konsequentes Risiko- und Projektmanagement sowie ein professionelles Cyber Security Management die Basis des Erfolgspotentials bilden.

Future Banking – Innovationen und Digitalisierungstrends 

Die Vortragsrunde schloss Dr. Urs Monstein. Er skizzierte das “Future Banking” und erlaubte den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen der Bank, um aufzuzeigen, wie die VP Bank mit Innovationen und Digitalisierungstrends intern umgeht. Er ging dabei auch auf den Spagat zwischen Anpassungsfähigkeit und Standardisierung ein, den Banken bezüglich ihrer IT Strategie heute bewältigen müssen. Die VP Bank bedient sich aktuell schon verschiedenster State-of-the-art Lösungen und blickt den Veränderungen, die sich durch das IoT und den damit verbundenen Herausforderungen ergeben, positiv entgegen. High-Tech Lösungen und Innovationen sind wichtig und können auch den Banken und deren Kunden viele Prozesse erleichtern und vereinfachen. Im Mittelpunkt steht aber am Ende immer der Mensch. Deshalb ist es trotz neuer digitaler Angebote und Robo Advisors wichtig, den richtigen und zur eigenen Persönlichkeit passenden Vermögensverwalter an der Seite zu haben.

Podiumsdiskussion – Ein Blick hinter die Kulissen

Im Anschluss an die Vorträge folgte eine anregende Podiumsdiskussion mit Moderator Andreas Groß, in der die Inputs der Vorträge mit den Referenten und Veranstaltern vertieft diskutiert, sowie kritisch hinterfragt wurden. Andreas Groß sorgte mit seinen treffenden, teilweise auch mit Humor gespickten und stets herausfordernden Fragen für eine lockere Stimmung in der Podiumsrunde. So gaben die Referenten auch sehr persönlich gehaltene Stellungnahmen zu den diskutierten Themen des Abends ab. Damit regten sie die folgenden spannenden Netzwerkgespräche an, die sich beim anschließendem Flying Dinner zwischen Teilnehmern und Referenten ergaben.

Der kritische Erfolgsfaktor Mensch

Begleitend zur Veranstaltung „Future Digital Business Networks“ wurden Dr. Michael Müller und Jan Dietz von magility auf der Stuttgarter Börse zum Thema des Abends interviewt.

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Weitere Informationen

Wir danken unserem Partner VP Bank sowie unseren Gästen aus Wirtschaft und Industrie für ihr Kommen und ihren Input an diesem gelungenen und für alle Seiten inspirierenden Abend in der Carola Daimler Cars Eventlocation. Wir freuen uns schon jetzt auf die Fortsetzung der Netzwerkveranstaltung “Future Digital Business Networks” Im Frühjahr 2020.

Wenn Sie in der Unternehmensleitung tätig sind und Interesse haben, an der Netzwerkveranstaltung „Future Digital Business Networks“ im nächsten Jahr teilzunehmen, kontaktieren Sie uns. Wir merken Sie gerne für die Einladungsrunde zu Future Digital Business Networks vor.

Sie möchten sich schon vorher über neueste Innovationen, Trends, deren Chance und Risiken und Geschäftsmodelle der Zukunft informieren? Dann sprechen Sie uns von magility gerne an!

Smart Drugs und Biohacking – Das bessere Ich

Smart Drugs und Biohacking – Das bessere Ich

Dass Menschen ihre Fähigkeiten ausbauen und verbessern wollen, ist so natürlich wie selbstverständlich. Berufliche Tätigkeiten, Sportarten, Sprachen und andere Fertig- und Fähigkeiten werden trainiert und erlernt. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Produktneuheiten werden heute zu sozialen Trends, die den alten Verbesserungstrieb der Menschheit sogar noch intensivieren. Smart Drugs und Biohacking sind zwei dieser Trends, die aktuell in den Fokus rücken.

Biohacking – Zutritt zum Körper

Da unterschiedliche Akteure mit verschiedensten Hintergründen auf dem Gebiet des Biohacking aktiv sind, existiert noch keine allgemeingültige Begriffsdefinition. Betrachtet man allerdings den Begriff Biohacking genauer, fällt eine Umschreibung dieses Worts nicht schwer. Bio steht für die biologische Beschaffenheit des menschlichen Körpers. Hacking beschreibt einen kreativen Umgang mit der Technik und deren Veränderung. Beim Biohacking geht es folglich um effektive, meist vermeintlich positive Veränderungen des eigenen Körpers unter individueller Nutzung des Fortschritts von IT-Know-How, Umweltwissenschaften und Biologie. Das Ziel eines Biohackers ist dabei immer die Erhöhung der eigenen Leistungsfähigkeit und Gesundheit, gemäß dem oft genutzten Slogan “Be the best you can be”.

Die Bandbreite an Biohacks ist groß

Die Möglichkeiten, die sich durch Biohacking ergeben, sind heute schon vielfältig, stecken aber, gemessen an dessen Potential, immer noch in den Kinderschuhen. So gibt es beispielsweise Biohacker, die sich selbst Grinder nennen und sich kleine magnetische Kugeln in die Fingerkuppen einsetzen, um sich für Magnetfelder zu sensibilisieren. Das kleine Unternehmen Cyborgnest hat ein Implantat entwickelt, das wie ein Piercing am Oberkörper befestigt wird und anfängt zu vibrieren, sobald sich der Träger in Richtung Norden bewegt. Damit soll eine Orientierung ähnlich der von Vögeln möglich werden. Unter die Haut eingesetzte Near-Field-Communication-Chips (NFC), die auf der Radio Frequency Identification (RFID-Technologie) basieren, sind derzeit schon weiter verbreitete Biohacks. Die RFID-Technologie ermöglicht, dass sich Sender-Empfänger-Systeme ohne Berührung und völlig automatisiert identifizieren können. Der Biohacker kann mit diesen implantierten Chips zum Beispiel drahtlos (Auto-)Türen öffnen oder bargeldlos bezahlen.

Was erwartet uns in Zukunft?

Bedenkt man, dass Vertreter der Biohacking-Bewegung ein transhumanistisches Weltbild pflegen, also annehmen, dass ein flüssiger Übergang zwischen Mensch und Maschine mehr und mehr real wird, dann ergeben sich daraus interessante Zukunftsaussichten. Die aktuell möglichen kleinen körperlichen Erweiterungen sind bisher lediglich bessere Piercings mit wenigen digitalen Funktionen. Wearables wie Smart-Watches haben einen weitaus größeren Funktionsumfang. Geht man aber von Cyborgs aus, dem Mischwesen aus Organismus und Maschine, kann in mittlerer Zukunft noch sehr vieles möglich werden, was heute noch als Science-Fiction abgetan wird. Beispiele wären digitale Netzhäute, die Menschen sehen lassen wie ein Adler und, nach dem Augmented-Reality-Prinzip, aus dem Internet geladene Informationen einblenden. In der Theorie könnten alle Körperfunktionen in Zukunft durch Implantate verbessert werden.

Gefahren des Biohackings

Anhänger des Biohackings vertreten oftmals eine Do-It-Yourself-Philosophie. Sie sehen sich als Biopunks und damit nicht als Teil institutionalisierter Wissenschaft. Die Verwendung von selbst entwickelten Produkten, die keinen Testvorschriften unterliegen, sowie selbst durchgeführte Operationen am eigenen Körper, bergen aber ein erhebliches Gesundheitsrisiko z.B. durch mögliche auftretende Infektionen. Ganz zu schweigen von den unvorhersehbaren Reaktionen des Körpers auf die Implantate, insbesondere, wenn diese eine hohe Komplexität mit weit reichender Funktionalität aufweisen.

Smart Drugs – Das Ich und die Chemie

Neben der auf Technologie basierenden Verbesserungen des Körpers, gibt es auch Möglichkeiten diese auf chemischer Basis zu erreichen. Schließlich sind die meisten Körperfunktionen nicht mechanisch oder elektrisch gesteuert, sondern basieren auf chemischen Reaktionen, ganz besonders unsere Gehirnfunktion. Die chemischen Substanzen, die diese Verbesserungen erzeugen sollen, werden unter dem Oberbegriff Smart Drugs gehandelt und diskutiert. Gelegentlich wird auch der Begriff Nootropics dafür verwendet. Gemeint sind Nahrungsergänzungsmittel oder auch Arzneimittel, die eine positive Wirkung auf die Denkleistung versprechen. Durch die Einnahme solcher Mittel soll die Konzentrations- und Lernfähigkeit ebenso verbessert werden wie die Schlafqualität. Die Merkmale von Smart Drugs sind unter anderem das Ausbleiben von Nebenwirkungen, Legalität sowie eine fehlende Toxizität. Leistungssteigernde illegale Drogen, wie etwa Amphetamine, sind damit nicht gemeint, da diese erhebliche körperliche Schäden verursachen können. Es gibt allerdings eine steigende Anzahl an Individuen, die Anti-Alzheimer-Mittel einnehmen, obwohl keine entsprechende Diagnose gestellt wurde. Die vermeintliche Harmlosigkeit von Smart Drugs ist jedoch nicht abschließend gesichert, genauso wie deren Wirksamkeit meist nicht durch professionelle Studien nachgewiesen wurde. Smart Drugs sind also so etwas wie die chemische Do-It-Yourself-Variante des Biohackings. Die Nutzer orientieren sich mehr an persönlichen Erfahrungsberichten aus der Szene als an wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen.

[infobox headline=“Das Wichtigste in Kürze“]

  • Beim Biohacking geht es um die Erhöhung der eigenen Leistungsfähigkeit und Gesundheit unter individueller Nutzung des Fortschritts von IT-Know-How, Umweltwissenschaften und Biologie.
  • Im Bereich der Cyborgs, dem Mischwesen aus Organismus und Maschine, wird in Zukunft noch vieles möglich werden.
    • Beispielsweise digitale Netzhäute, die Menschen sehen lassen wie ein Adler.
  • Smart Drugs, auch Nootropics genannt, sind chemische Nahrungsergänzungsmittel, die eine positive Wirkung auf die Denkleistung versprechen.
  • Gefahren treten sowohl beim Biohacking als auch bei den Smart Drugs auf, wenn sich die Nutzer nicht umfangreich informieren und eine Do-It-Yourself-Philosophie vertreten.

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Smart Drugs weitergedacht

Droht neben einer digitalisierten Entmenschlichung nun auch noch eine “Ritalinisierung” unserer Gehirne? Traditionalisten würden diese Gefahr wohl sehen. Absolute Technologieverweigerer sind aber selten geworden. So wird die Ablenkung durch etwa ein Smartphone meist als weniger negativ gesehen, verglichen mit den Möglichkeiten, die sich durch den Besitz ergeben. Genauso könnte es sich auch bald mit digitalen Implantaten verhalten. Stellt sich in Zukunft heraus, dass es durch bestimmte Pillen kostengünstig und gefahrlos möglich ist, den IQ um 20 Prozentpunkte anzuheben, ist anzunehmen, dass die Mehrheit der Bevölkerung nichts dagegen einzuwenden hatte, die eigene Lernfähigkeit, das Erinnerungsvermögen sowie die Schlafqualität etc. zu verbessern.

Das Thema bleibt spannend. Wir von magility blicken gerne gemeinsam mit Ihrem Unternehmen auf aktuelle und kommende Trendthemen, um deren Profitabilität zu prüfen und um zu bewerten, welche disruptiven Innovationen zu Ihrem Unternehmenserfolg beitragen können.  

Nutrigenomik – Genanalyse und Body Monitoring

Nutrigenomik – Genanalyse und Body Monitoring

Durch den Megatrend der Nutrigenomik, verändert sich die Definition der Gesundheit. Einerseits erlauben neue Methoden individualisierte Analysen der genetischen Ausstattung eines Menschen. Daraus können Rückschlüsse über bestimmte Krankheitswahrscheinlichkeiten im Lebensverlauf gezogen werden. Andererseits gibt es neue Erkenntnisse darüber, wie die Ernährung Gesundheitsrisiken stark verringern kann. Das Zusammenspiel dieser neuen Methoden und Erkenntnisse wird unter dem Begriff Nutrigenomik diskutiert.

Was steckt dahinter?

Jeder Mensch besitzt zehntausende Genome in jeder der Billionen Zellen, aus denen er besteht. Die Funktion der Genome besteht darin, den Bauplan und damit die Funktionalität unseres Körpers zu definieren. Leider sind eben diese wünschenswerten Funktionen nicht bei jedem Menschen dauerhaft gesichert. Vererbte Beeinträchtigungen sowie Umwelteinflüsse können genetische Prozesse verändern und nachteilige Mutationen entstehen lassen. Um diesen negativen Prozessen entgegenzuwirken, entwickeln Forscher interdisziplinär ernährungsbasierte Lösungen.

Welche Formen angewandter Nutrigenomik gibt es?

Mittlerweile bieten immer mehr Unternehmen die Analyse der eigenen genetischen Verfassung zu einem recht geringen Preis an – man spricht von einer Genomanalyse. Die Abgabe einer einfachen Speichelprobe genügt, um nach wenigen Tagen Resultate zu erhalten, welche statistische Wahrscheinlichkeiten für Erbkrankheiten beinhalten. Gleichzeitig gibt es immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der Auswirkung von aufgenommenen Nährstoffen auf bestimmte Krankheitsbilder. Man könnte den nicht offiziell definierten Begriff der Nutrigenomik wie folgt zusammenfassen: Die Einnahme teils innovativer Nahrungsergänzungsmittel bewirkt eine deutliche Senkung der Wahrscheinlichkeit, bestimmte Krankheiten zu bekommen. Eine individuell angepasste Mischung von Nährstoffen kann deutlich messbar die Lebensdauer und Lebensqualität erhöhen. Doch auch für gesunde Menschen gibt es viele neue Anwendungsgebiete, etwa durch Brain-Boosting-Supplements, die bei Einnahme die Gehirnleistung, den Schlaf und das allgemeine Wohlbefinden verbessern sollen.

Auf welchen Erkenntnissen basiert die Entwicklung?

Die Nutrigenomik ist ein noch recht junges Forschungsgebiet. Disziplinen wie Molekularbiologie, Genetik, Bioinformatik, Medizin und Ernährungswissenschaften werden kombiniert, um neue Lösungen zu entwickeln und bestehende in ihrer Wirksamkeit zu verbessern. Gleichzeitig erlauben neue Diagnoseverfahren eine genauere und vereinfachte Überwachung des menschlichen Körpers (Body Monitoring).

Die Überwachung des Körpers

Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas stellten jüngst die Hersteller sogenannter Wearables ihre neuesten Entwicklungen vor. Apple etwa lässt seine neue Apple Watch ein Elektrokardiogramm erstellen, das Vorhofflimmern am Herzen erkennt und somit früh vor einem folgenschweren Schlaganfall warnen kann. Der Hersteller Withings tut es Apple gleich. Beide verbauen rote optische Pulssensoren, welche die Sauerstoffsättigung im Blut überwachen. Das kann etwa Bergsteigern dabei helfen, in größerer Höhe ihrer momentanen Konstitution besser einzuschätzen. Die Produkte von Withings lassen sich jetzt sogar um eine Armmanschette erweitern, die durch ein digitales Stethoskop die Herzklappengesundheit messen kann. Es ist gegenwärtig schon bekannt, dass solche Geräte durch Bewegungssensoren auch die tägliche körperliche Bewegung sowie die Schlafgesundheit erfassen. Durch weiter entwickelte Verarbeitungsmöglichkeiten der erhobenen Daten, durch sogenannte Big Data Analysen, werden auch die Anwendungsmöglichkeiten stetig weiterentwickelt.

Die Erweiterung des Körpers

Ein weiterer Trend, der diese Entwicklung verstärkt, ist das Biohacking. Aktive Mitglieder dieser Szene nennen sich selbst Grinder und haben zum Ziel, ihre körperlichen Fähigkeiten durch die Nutzung von Technologie zu erweitern. Hervorgehend aus der Biopunk-Bewegung, setzen sich die Grinder kleine Magnete oder Mikrochips unter die Haut, um etwa magnetische Felder wahrnehmen zu können, ihre Haustüre zu öffnen oder auch um bargeldlos zu bezahlen. Dabei messen die Grinder ihrem Do-It-Yourself Prinzip eine hohe Bedeutung zu. Vieles geschieht auf selbstexperimenteller Basis, wodurch sie sich von den großen Herstellern der technologischen Evolution abgrenzen wollen.

Was erwartet uns sonst noch?

Die Entwicklung der Einflussmöglichkeiten auf die Verbesserung physischer und psychischer Verfassung des Körpers findet also zeitgleich in mehreren Disziplinen statt. Massentaugliche Gentests ermöglichen es, Krankheiten vor ihrer Entstehung zu erkennen und diese vorbeugend ernährungsbasiert zu behandeln. Der steigende Funktionsumfang von Wearables produziert eine massiv wachsende Datenmenge, deren Auswertung teils durch künstliche Intelligenzen verbessert wird. Andererseits nähern sich besonders Technikbegeisterte mit digitalen Implantaten der Vision des Cyborgs an, dem Mischwesen aus Mensch und Maschine. Aufstrebende Hersteller von Brain-Computer-Interfaces (BCI) wie Synchromed, Neuralink, Thync oder Wearable Sensing leiten mit digitalen Stirnbändern, die Hirnströme messen, eine neue Generation von Wearables ein. Dadurch können jetzt schon psychische Defizite wie Konzentrationsstörungen oder Depressionen besser behandelt werden. Menschen in kritischen Funktionen können zudem vor drohendem Sekundenschlaf gewarnt werden. Einzelne Unternehmen setzen BCI’s bereits testweise ein. Dadurch rückt auch die Vision vom unfallfreien Fahren näher, denn viele Unfälle, die durch Gesundheitsprobleme des Fahrers verursacht werden, könnten mit der Integration dieser innovativen Technologie vermieden werden.

[infobox headline=“Das Wichtigste in Kürze“]

  • Nutrigenomik beinhaltet individualisierte Analysen der genetischen Ausstattung eines Menschen, sowie Erkenntnisse darüber, wie die Ernährung Gesundheitsrisiken stark verringern kann.
  • Durch Genomanalysen kann die statistische Wahrscheinlichkeit für Erbkrankheiten bei der jeweiligen Person festgestellt werden.
  • Sogenannte „Wearables“ können beispielsweise die Sauerstoffsättigung im Blut überwachen oder das Vorhofflimmern am Herzen messen.
  • „Grinder“ sind Menschen, die das Ziel verfolgen, ihre körperlichen Fähigkeiten durch die Nutzung von Technologien zu erweitern.
  • In Zukunft werden die Wearables mithilfe der künstlichen Intelligenz optimiert und funktional erweitert.
  • Gefahren lauern in der Angreifbarkeit der Computer durch Hacker-Angriffe.

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Wo lauern Gefahren?

Der zunehmende Datenaustausch zwischen Körper und Maschine verbindet die Angreifbarkeit des Computers durch Hacking direkt mit gesundheitlichen Gefahren. Eine Veränderung von Messdaten aus krimineller Intuition heraus, kann zu falschen medizinischen Handlungen und Eingriffen führen. Sind dann noch Implantate vorhanden, die den Körper mit gewissen Stoffen versorgen und Körperfunktionen direkt beeinflussen können, kann die Cyberkriminalität den digitalen Raum verlassen und hat direkten Zugriff auf den menschlichen Körper. Es fällt nicht schwer, sich Szenarien vorzustellen, die dadurch entstehen können: Der Körper kann manipuliert, dauerhaft geschädigt sowie im schlimmsten Fall ausgeschalten werden. Es gilt also wachsam zu bleiben und bei aller Begeisterung über die neuen Technologien auch die Risiken zu beachten.

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