Neue digitale Geschäftsmodelle und damit weitere oder andere Möglichkeiten der Wertschöpfung sind für die Industrie in Zukunft unabdingbar. Dafür müssen permanent neue Ideen entwickelt und Möglichkeiten aufgetan werden. Da die klassischen Strukturen von Unternehmen meist nicht zulassen in hoher Geschwindigkeit Innovationen zu generieren setzen Unternehmen auf Start-ups. Doch bei der Zusammenarbeit oder bei Übernahmen kommt es häufig zu Schwierigkeiten.
Digitale Transformation
Die digitale Transformation gilt als die gegenwärtig größte Herausforderung der kommenden Jahre. Um den Wandel nicht zu verschlafen, finanzieren und kooperieren Unternehmen immer öfter mit neu gegründeten Unternehmen und schauen vor allem auf deren Schnelligkeit, Innovationskraft und Flexibilität.
Investition in die Zukunft
Was die Start-ups vermeintlich attraktiv macht ist Agilität, Schnelligkeit, Effizienz und die Nähe zum Kunden. Um dem näher zu kommen investieren viele Konzernen in die Newcomer. Sie bieten Räume, Technik und Mentoren um die Entwicklung der Start-ups zu beschleunigen. Dabei ist noch nicht ganz genau klar, was die Konzerne genau von den jungen Unternehmen wollen. Die Zusammenarbeit findet dabei auf unterschiedliche Weise statt. Manche Unternehmen gründen Accelerators, wie etwa die Startup Autobahn, zur Förderung, Konzerne können Kunden der Start-ups werden oder aber die Etablierten investieren über Corporate Capital Venture Fond in Gründungen. Inwiefern sich die Investitionen dabei mittel- bis langfristig auszahlen ist meist nicht absehbar.
Unterschiedliche Ansätze
Was als Austausch von Herangehensweisen gedacht ist führt in der Realität oft zu Schwierigkeiten. Denn in vielen Bereichen ist die Arbeitsweise sehr gegensätzlich. In Konzernen gibt es viel Bürokratie, lange Verträge, viel Absicherung. Start-ups konzentrieren sich vor allem auf ihr Produkt, dass sie schnellstmöglich groß machen möchten. So gestaltet sich eine Zusammenarbeit oft als schwierig. Dennoch setzen große Unternehmen immer mehr auf die Kleinen und deren Potenzial. Es ist kein Zufall, dass die großen deutschen Konzerne mittlerweile regelmäßig Delegationen ins Silicon Valley schicken und schwärmerisch zurückkommen.
Das Beste aus beiden Welten
Viele Unternehmen, gerade in Krisenzeiten, strukturieren sich nach dem Vorbild von Start-ups um. Dabei geht es oft darum Arbeitsplätze umzugestalten, Hierarchien flacher und Teams agiler zu machen. Die Ideen helfen dabei, bestehende Muster zu überdenken. Doch für Konzerne gelten auch andere Regeln als für Start-ups. Denn zwar sind Start-ups innovativ, schnell und agil. Die Kehrseite ist aber eine hohe Arbeitsbelastung für die Mitarbeiter, hohe Fluktuation, unausgereifte Produkte und ein hohes Risiko zu scheitern. All das können und wollen sich sich große Konzerne nicht leisten.
Fluch und Segen
Was für die Konzerne so attraktiv ist wird vielen Start-ups zum Verhängnis. Nur ungefähr zehn Prozent der Neugründungen können sich am Markt halten. Viele überleben die Wachstumsphase nicht, da sie nicht in der Lage sind Strukturen zu etablieren.
Dennoch ist es für Konzerne sicher sinnvoll auch weiterhin mit Start-ups zu kooperieren und zu lernen, aber auch Wissen weiterzugeben. Denn viele visionäre Ideen kommen von den jungen Wilden und können mit Hilfe von dem Know-how der Konzerne realisiert werden.
Luft nach oben
Statistisch gesehen ist für die Möglichkeit durch Beteiligungen an Start-ups Innovationen zu fördern noch Luft nach oben. Bislang haben 11 Prozent der befragten Führungskräfte von Industrieunternehmen 2014 angegeben Anteile an Start-ups zu halten um Neuerungen zu generieren.
Glossar
Accelerator: Eine Institution, die Start-ups in einem bestimmten Zeitraum durch Coaching zu einer schnellen Entwicklung verhilft.
Inkubator: Einrichtungen, die Unternehmen auf den Weg der Existenzgründung bringen und sie dabei unterstützen.
Hub: Raum um Unternehmen und Start-ups zu vernetzen.