Ein eigenes Fahrzeug zu besitzen und damit individuell mobil zu sein, war bisher der Inbegriff für Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Individuelle Mobilität definierte sich lange über ein eigenes Fahrzeug, das immer verfügbar vor der eigenen Haustüre bereit stand. Die Zeiten in denen praktische und komfortable Mobilität nur übers eigene Fahrzeug vor der Tür definiert wurden, ändern sich derzeit langsam aber kontinuierlich. Und mit ihr ändert sich das Nutzungsverhalten von Fahrzeugen. Die neue Unabhängigkeit und Freiheit heißt heute MaaS – ‘Mobility as a Service’. Das bedeutet Mobilität dann gezielt online buchen, wenn man sie braucht. Über eine zentrale Plattform werden verschiedene Fahrzeugnutzungen angeboten, Nutzer können individuell wählen welches Gefährt für die gewünschte Strecke das jeweils beste ist.
Finnland legt das Tempo vor
Finnlands Hauptstadt Helsinki will seine Bürger herausfordern. Schon bis zum Jahr 2025 soll es für keinen Bewohner der Stadt mehr attraktiv sein, ein eigenes Auto zu besitzen. Stattdessen setzt das skandinavische Land auf Mobility as a Service (MaaS). Eine herausfordernde Idee – kann man sich doch hierzulande, gerade außerhalb der Großstädte, ein bequemes Leben ohne eigenes Gefährt kaum ausmalen. Seit 2016 nutzen die Finnländer die App “Whim”, welche ähnlich der in Deutschland verwendeten App “moovel” bestmögliche Transportmöglichkeiten für den Nutzer vorschlägt über mehrere verschiedene Verkehrsmittel hinweg. Ob Zug, Taxi, Bus, Carsharing- oder Bikesharing-Angebote, die App findet das für den Nutzer schnellste, kostengünstigste und bequemste Fortbewegungsmittel.
Zentrale Plattform für Buchungen
MaaS Plattformen basieren im Grunde auf einer digitalen Plattform, die Reisen von Beginn bis Ende (end-to-end) mithilfe von Reiseplanung, Buchungen, elektronischen Fahrkarten und Zahlungsmöglichkeiten über alle Transportmittel hinweg, ob privat oder öffentlich, möglich macht.
Mobilität als Dienstleistung, kurz MaaS (Mobility as a Service) bringt uns ein Stück näher zur Nutzerzentrierten Mobilitäts-Erfahrung. Heute sind wir im Zeitalter der ständigen Verfügbarkeit von Information angekommen. Im digitalen Zeitalter ist kaum mehr ein Fahrzeug nicht verbunden mit einer Informationsquelle, sei es das Internet, die Vermietungsplattform oder das eigene Smartphone, das uns zuverlässig zum Ziel manövriert. Um mobil zu sein braucht es durch MaaS heute nur noch ein Smartphone und eine Internetverbindung.
Städte sind Vorreiter
Die sich in allen Großstädten zuspitzende Parkplatzsituation, sowie die Belastung der Umwelt durch Abgase und Zeitverluste durch permanente Verkehrsstaus, verschärfen die Notwendigkeit neue Lösungen für die individuelle Mobilität zu finden. Städte wollen effiziente Lösungen, die schnell umsetzbar sind. Denn neue Infrastruktur bereitzustellen ist langsam und kostspielig. Heute brauchen wir Lösungen, die mit der bereits bestehenden Infrastruktur angegangen werden können.
Herausforderungen auf dem Land
In urbanen Ballungszentren lässt sich schon heute MaaS relativ reibungslos umsetzen. Hier sind verschiedenste Anbieter von Taxis über E-Scooter bis hin zu Fahrrädern und Rollern präsent und im Stadtgebiet meist so verteilt, dass sie von jedem Standort in der Stadt zeitnah und problemlos erreicht werden können. Auf dem Land kann es schon schwieriger werden. Nichtsdestotrotz würde auch auf dem Land eine zentrale Plattform für Buchungen über verschiedene Verkehrsmittel hinweg als Angebot von Städten oder Landkreisen deutliche Reiseerleichterungen mit sich bringen. Dazu müssen sich jedoch festgefahrene Strukturen bei Verkehrsbetrieben verändern. In Baden-Württemberg gibt es zumindest mal die Informations App ‘bwegt’, die Informationen zu Bussen und Bahnen regionenübergreifend anbietet.
- Die neue Unabhängigkeit und Freiheit durch die Mobilität heißt heute MaaS – ‘Mobility as a Service’.
- MaaS Plattformen basieren auf einer digitalen Plattform, die Reisen von Beginn bis Ende (end-to-end) möglich macht.
- Mobilität als Dienstleistung bringt uns ein Stück näher zur Nutzerzentrierten Mobilitäts-Erfahrung.
- In urbanen Ballungszentren lässt sich schon heute MaaS relativ reibungslos umsetzen.
- Die finnische App „Whim“ ermöglicht das bisher einfachste Erleben von Mobilität.
Wandel in der Mobilität
Zentrale Plattformen über die alle Verkehrsmittel gebucht werden können, sind heute noch nicht weit verbreitet. Finnland bietet als bisher einziger Staat über die App “Whim” die Möglichkeit, Mobilität so einfach wie noch nie zu erleben. Wer in Finnland ankommt, muss keine Fahrpläne checken. Whim schlägt Routen nach unterschiedlichsten Kriterien vor, wie beispielsweise die gesündeste, die umweltfreundlichste, die schnellste oder eine die an möglichst vielen Sehenswürdigkeiten vorbei geht.
MaaS verändert die Art, wie wir reisen und im Alltag mobil sind massiv. Mit dieser Veränderung verschieben sich auch die Machtverhältnisse im Mobilitätssektor. Anbieter von Dienstleistungen wie beispielsweise Bereitstellung einer zentralen MaaS Plattform mit Ticketsystem werden immer wichtiger als Mittler zwischen Hersteller und Endnutzer. Magility begleitet Unternehmen im Wandel der Mobilität mit Strategieausrichtung, Geschäftsmodell Design und Marktetablierung durch Innovation und Technologie. Sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf Sie!