Der BDS (Bund der Selbstständigen) in Kirchheim unter Teck hat in diesem Jahr wieder zum traditionellen Herbstempfang geladen, nachdem die Veranstaltung in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt ausgefallen war. 

Mitglieder und Repräsentanten aus Wirtschaft, Kultur und Politik, wie Bundestagsabgeordnete, Fraktionsvorsitzende des Landtages BW wie z.B. Andreas Schwarz sowie Vertreter weiterer gesellschaftlicher Organisationen kamen zusammen, um dem Vortrag zum Thema des Abends zu lauschen. Im Anschluss gab es Gelegenheit, sich bei Snacks und Getränken auszutauschen, sich gegenseitig zu informieren und über das brisante Thema der Cyberkriminalität und Schutzmaßnahmen zu diskutieren. 

Der BDS – leidenschaftliches Engagement für unternehmerisches Handeln

Dr. Julian Feinauer, Gründer der Firma Pragmatic Industries und Co-Vorsitzender des BDS Kirchheim unter Teck, eröffnete den Abend und gab einen Rückblick auf die letzten Aktivitäten des BDS, die durch Robert Schmid, ebenfalls Co-Vorsitzender des BDS, ergänzt wurden. 

Der parteilich ungebundene Wirtschaftsverein BDS wurde von damals schon 150 Mitgliedern 1999 gegründet. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder auf über 300 gewachsen. Heute repräsentiert der BDS ortsansässige Mittelständler und Unternehmen, mit Verantwortlichen aus Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistungen. Im Fokus stehen interne Unternehmensnetzwerke und die Förderung der Kommunikation untereinander. So unterstützt der BDS mit leidenschaftlichem Engagement die Basis für unternehmerisches Handeln und ist auch für Stadtverwaltung, die Lokalpolitik und andere Organisationen ein wichtiger Ansprechpartner geworden. 

Der Wirtschaftsstandort Kirchheim unter Teck

Herr Dr. Bader, Oberbürgermeister der Stadt Kirchheim unter Teck, informierte im Anschluss über die Aktivitäten der Stadt insbesondere bei der Weiterentwicklung der Gewerbegebiete. Kirchheim unter Teck ist als Gewerbestandort, eingebunden in die wirtschaftlich starke Region Stuttgart, sehr attraktiv. Durch die A8 sowie die Nähe zum Flughafen Stuttgart besteht eine sehr gute Anbindung, sowohl an den nationalen wie den internationalen Verkehr. Mit seiner vielfältigen lokalen Wirtschaftsstruktur hat Kirchheim ein hohes Entwicklungspotenzial. Aktuelle Aktivitäten zum Klimaschutz, wie z.B. Photovoltaikanlagen, die bei der Planung der Gewerbegebiete von Anfang an berücksichtigt werden, sollen für ein nachhaltiges Wirtschaften in Kirchheim unter Teck sorgen. Das qualitativ und quantitativ passende Flächenangebot gepaart mit der Schonung natürlicher Ressourcen steht im Mittelpunkt der weiteren Aktivitäten für den Wirtschaftsstandort Kirchheim unter Teck. 

Cyber Security als erfolgsentscheidender Unternehmensfaktor

Wir freuen uns, dass in diesem Jahr Dr. Michael W. Müller, Geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der Magility GmbH, ausgewählt wurde, über das Thema des Abends „Nationale und internationale Cyber-Angriffe: Welche Gefahren birgt das Internet der Dinge?” zu referieren. 

Die Message war dabei deutlich: Das Thema Cyber Security ist aktuell wie nie. Die Einschläge auf internationaler, aber auch nationaler und regionaler Ebene, kommen immer näher. Im Visier der Cyberkriminellen stehen dabei nicht nur Großkonzerne. Es trifft auch vermehrt mittelständische und kleine Unternehmen, sowie öffentliche Verwaltungen in und um die High-Tech-Metropolregion Stuttgart: Pilz, Metabo, Eberspächer, Garp, die Landesmesse Stuttgart. Diese Unternehmen sind allerdings nur einige von vielen, die in den vergangenen zwei Jahren von Cyberangriffen betroffen waren. Die deutsche Polizei erfasste im Jahr 2021 mehr als 120.000 Fälle von Cyberkriminalität in Deutschland, der Digitalverband Bitkom schätzt die daraus entstandenen Kosten für die deutsche Wirtschaft auf über 223 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Aktuellstes Beispiel ist der weltweit führende Automobilzulieferer Continental: Hacker erbeuteten sensible Kundendaten, Strategiepapiere und Unterlagen aus dem Bereich HR und erpressten das Unternehmen mit einem potentiellen Verkauf der Daten: 40 Terabyte Daten im Tausch für 50 Millionen US Dollar.

Für Michael Müller ist diese Bedrohungslage schon lange vorhersehbar gewesen: Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich bei der Magility GmbH ausführlich mit dem Thema Cyber Security, vor allem im Automotive-Kontext. Cyber Security wird heute nicht mehr nur in der Projektebene verankert. Es definiert heute in der Organisationsebene von Unternehmen den prozessualen Rahmen. Das vollständige digitale Ökosystem der Unternehmen muss vor Angriffen geschützt werden. 

Die Magility Cyber Security GmbH

Um diesem unternehmens- und zukunftskritischen Thema einen bedeutenderen Rahmen zu geben, wurde deshalb Anfang 2022 die Firma Magility Cyber Security GmbH (MCS) gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Wendlingen am Neckar, eingebunden ins “High Tech Startup Zentrum Neckarspinnerei Wendlingen”, ist ein kompetenter Partner für die ganzheitliche Umsetzung des Cyber Security Managements in Unternehmen. Die MCS begleitet die Unternehmen auch bei der Implementierung regelkonformer Cyber Security Management Systeme (CSMS) und Software Update Management Systemen (SUMS). Dabei profitiert die MCS auch von dem langjährig aufgebauten Cyber Security Wissen und dem internationalem Ecosystem der magility. 

Angriffsziele der Zukunft: Eine Einschätzung der Magility Cyber Security Experten

Abseits der aktuell gefährdeten Industrien, werden zukünftig auch Cyberangriffe auf Ziele erfolgen, die bisher noch nicht so stark im Bewusstsein der Allgemeinheit stehen:

  • Kybernetische Organismen (sog. „Cyborgs“) und eingebettete Brain Machine Interfaces (BMI)
  • Bionische Systeme (Schwachstellen bionischer Technologien, bionische Digital-/ Cyber-Sicherheit, Biometrie)
  • Biometrische Authentifizierungsverfahren (Biometrics z.B. Fingerabdruckscans, Fotos, Irisscans, Stimmerkennung, Gesichtserkennung, EEG, EKG etc.)
  • Behaviometrics-Analysen (Gehen, Schreiben etc.)
  • Vernetzte implantierbare medizinische Geräte (IMDs) wie Herzschrittmacher, Insulinpumpen etc.
  • Vernetzte Therapiegeräte (MRT, Röntgen, Anästhesiegeräte, Infusionspumpen etc.)
  • Genetische Privacy – digital gespeicherte Genanalysen von DNA; Bio Hacking (potentielle Gefahr: Biokriminalität und Bio Terrorismus, Identitätsdiebstahl, Klonen etc.)
  • Augmented und Virtual Reality Anwendungen (Verbrechen gegen persönliche Avatare, Gaming, Teledildonics etc.)

Ein rundum gelungener Abend 

Bei Snacks und Getränken wurde das Thema der Cyber Security im Anschluss an den Vortrag beim BDS Herbstempfang intensiv diskutiert. Vielen war die Bedeutung und die Brisanz des Themas für die eigenen Geschäftstätigkeiten noch nicht so klar ins Bewusstsein gerückt. Es bleibt auch nach diesem Abend Gewissheit: Es besteht ein großer und sofortiger Handlungsbedarf auch und gerade für die mittelständischen Unternehmen in der Region. Beim Thema Cyber Security muss deutlich mehr Vorsorge in den Unternehmen getroffen werden, um sich vor Datenverlusten und Lösegeldforderungen zu schützen! Neben den oben beschriebenen technologischen Einfalltoren in Systeme darf nicht vergessen werden, dass der Mensch eine der größten Schwachstellen darstellt, so dass eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden bezüglich heute üblicher Praktiken wie Phishing, Spoofing, Social Engineering Attacks, Man-in-the-middle Attacks, etc., dringend geboten ist. 

Ist Ihr Unternehmen sicher? Sind Ihre Mitarbeiter hinreichend sensibilisiert? Haben Sie schon ein CSMS in Ihrem Unternehmen implementiert? Sprechen Sie uns gerne an. Wir helfen Ihnen dabei!